Serie A | Die 33-Jahre-Durststrecke hat ein Ende – Neapel holt den Scudetto

4. Mai 2023 | Serie A | BY Jannek Ringen

Spielbericht | Nach dem Neapel es am vergangenen Wochenende verpasst, die Meisterschaft klarzumachen, wollten sie dies gegen Udinese Calcio nachholen. Das 1:1 brachte Neapel den Scudetto.

Neapel hat kein Mittel gegen Udineses Defensive

Am vergangenen Wochenende verpasste es die SSC Neapel im Heimspiel gegen Salernitana, die Meisterschaft rechnerisch zu sichern. Im Spiel gegen Udinese Calcio sollte dann der zweite Matchball für die Mannschaft von Luciano Spalletti verwandelt werden. Der Coach der Partenopei tauschte seine Mannschaft im Vergleich zum Wochenende zweimal durch. Für Zielinski und Lozano kamen Ndombele und Elmas in die Partie.

Napoli kam fokussiert und motiviert aus dem Kabinengang und wollte die Partie von Beginn an dominieren. Udinese stellte sich tief an den eigenen Sechzehner und erwartete die Offensive der Partenopei mit einer Fünferkette. Trotz drangvoller Anfangsphase blieb die Mannschaft von Spalletti ohne nennenswerten Abschluss. Nach zehn Minuten trauten sich die Hausherren etwas weiter nach vorne und trafen nur kurze Zeit später zur Führung. Lovric wurde im Sechzehner angespielt, konnte den Ball unbedrängt annehmen und traf mit einem sehenswerten Schuss zum 1:0 für Udinese (13.).

Der Führungstreffer spielte der Heimmannschaft natürlich in die Karten. Durch den Gegentreffer verloren die Gäste ein wenig das Selbstverständnis im Spielaufbau und wurden behäbiger. Die Offensive um Victor Osimhen wurde von der Fünferkette der Bianconeri vor eine große Aufgabe gestellt. Kvaratskhelia kam nach einem Duell mit Becao im Strafraum zum Fall (21.). Der Georgier wurde zwar getroffen, allerdings reichte der Kontakt für die Unparteiischen nicht für einen Elfmeter aus. Es dauerte bis zur 32. Spielminute, ehe Napoli das erste Mal gefährlich vor das Tor kam. Osimhen köpfte eine Flanke von di Lorenzo nur knapp neben den Kasten (32.).

Der Rückstand in der Anfangsphase traf Napoli mitten ins Herz. Gegen einen tiefstehenden und aggressiven Gegner hatte der designierte Scudetto-Sieger so seine Probleme. Viele Fouls brachen zudem den Spielfluss in der Partie.

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Osimhens Ausgleich bringt Neapel den Scudetto

Auch im zweiten Durchgang übernahm eine unveränderte Napoli-Mannschaft die Kontrolle über die Partie. Kvaratskhelia kam nach einer Hereingabe von Anguissa vom Sechzehner zum Schuss, welcher von Silvestri nur geblockt werden konnte. Der Abpraller fiel Victor Osimhen vor die Füße und der Stürmer erzielte das erlösende 1:1 (52.). Der Ausgleichstreffer würde den Scudetto an den Vesuv bringen. Becao probierte es danach mit einem Volley aus gut 20 Metern, der für Meret allerdings kein Problem darstellte (60.).

Vor allem Kvaratskhelia kam in der zweiten Halbzeit deutlich besser in die Partie und immer besser ins Tempo für seine gefürchteten Dribblings. Neapel begann mit endlosen Ballbesitzstaffetten den Gegner mürbe zu machen. Der eingewechselte Zielinsi hätte mit einem Schuss aus spitzem Winkel nach Vorlage von Elmas beinahe den Führungstreffer für die Gäste erzielt (69.). Das Gegenpressing des Tabellenführers saß von nun an und sorgte dafür, dass es kaum noch Entlastung für Udinese gab.

Die Schlussphase eröffnete ein Freistoß von Zielinski, den Kapitän di Lorenzo nur knapp verfehlte (77.). Seit geraumer Zeit feierten die Fans vom Vesuv schon, als wäre die Partie bereits abgepfiffen und die Meisterschaft sicher. Die Partie plätscherte so dahin, was auch daran lag, dass Neapel in bester Manier das 1:1 herunterspielte. Ohne große Chancen zum Ende des Spiels wurde die Partie abgepfiffen.

Durch das 1:1 ging ein Traum für eine ganze Stadt in Erfüllung. Nach 30 Jahren holte die Mannschaft von Luciano Spalletti erstmals wieder den Scudetto zurück nach Neapel. Die Feierlichkeiten begannen schon während der Partie und werden am Vesuv in den nächsten Tagen wohl nicht mehr enden.

Das Spielschema im Überblick

Udinese: Silvestri – Rodrigo Becao, Bijol, Perez – Ehizibue (82. Ebosele), Samardzic (82. Thauvin), Walace, Lovric (78. Arslan), Udogie (74. Zeegelaar), Pereyra – Nestorovski

Neapel: Meret – di Lorenzo, Rrahmani, M.-J. Kim, Olivera – Zambo Anguissa, Lobotka, Ndombelé (64. Zielinski) – Elmas, Osimhen, Kvaratskhelia (85. Lozano)

Schiedsrichter: Rosario Abisso

Tore: 1:0 Lovric (13.), 1:1 Osimhen (52.)

(Photo by TIZIANA FABI/AFP via Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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