Serie A | Barella bedient Brozovic traumhaft! Inter bezwingt Torino spät

10. September 2022 | Serie A | BY Michael Bojkov

Spielbericht | Nach der Pleite im Stadtderby und dem missratenen Champions-League-Auftakt gegen Bayern musste sich Inter rehabilitieren. Im Heimspiel gegen Torino zeigten sich die „Nerazzurri“ über eine Stunde lang völlig harmlos, steigerten sich aber und konnten durch ein später Tor knapp mit 1:0 gewinnen.

Inter völlig harmlos

Den „Nerazzurri“ war durchaus anzumerken, dass es momentan nicht wirklich rund läuft. Inter hatte in der ersten Halbzeit kaum Tempo im Spiel, es mangelte an Ideen und Kreation im Offensivdrittel. Torino machte es defensiv gut, wurde aber auch kaum gefordert. Nach vorne brachte „Il Toro“ derweil kaum mehr zustande als die Hausherren. Einmal wurde es allerdings gefährlich vor dem Gehäuse von Samir Handanovic, der nach seiner Ausbootung in der Champions League unter der Woche wieder den Vorzug vor Andre Onana erhielt. Nikola Vlasic wurde am Sechzehner bedient, ließ zwei Verteidiger aussteigen und zog flach in Richtung langes Eck ab, doch der serbische Keeper war mit einer starken Fußparade zur Stelle (20.). Das war im Grunde auch das Highlight der ersten Halbzeit. Da Inter nicht einen guten Angriff zustande brachte, ging es wenig überraschend ohne Treffer in die Pause.

Inter Torino

(Photo by ISABELLA BONOTTO/AFP via Getty Images)

Da keine Tore fallen wollten, erregte die Partie anderweitig Aufmerksamkeit. Kurz nach dem Seitenwechsel traf Torino-Stürmer Antonio Sanabria im Luftduell Hakan Calhanoglu mit dem Ellenbogen im Nacken, Schiedsrichter Giovanni Ayroldi zückte die Rote Karte (51.). Die Gäste-Unterzahl währte allerdings denkbar kurz, denn nach VAR-Intervention nahm der Unparteiische seine Entscheidung zurück und wechselte die Kartenfarbe. Wenig später setzte Ex-Wolfsburger Ricardo Rodriguez mal wieder ein sportliches Ausrufezeichen, zwang Handanovic nach einem abgefälschten Freistoß zu einer weiteren starken Parade mit dem Fuß (57.).

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Inter wird stärker – Brozovic mit dem Lucky Punch

Auf der anderen Seite hatte auch Inter seine ersten halbwegs gefährlichen Aktionen. Erst ließ Lautaro Martinez einen im Ansatz vielversprechenden Angriff mit einem unpräzisen Pass versanden (60.), kurz darauf kam Edin Dzeko zum Kopfball und damit zu seinem ersten Abschluss (63.). Die „Nerazzurri“ wurden jetzt bedeutend stärker und spielfreudiger, kombinierten sich immer wieder gefährlich bis in den Sechzehner. Auf der anderen Seite blieben aber auch die Gäste gefährlich. Nach einem Konter zwang Ex-Herthaner Nemanja Radonjic mit einem Schuss aufs lange Eck Handanovic zu seiner dritten starken Parade (83.).

Den Lucky Punch setzten dafür die Hausherren: Nicolo Barella löffelte den Ball wunderbar hinter die letzte Kette, wo sich Marcelo Brozovic von den gegnerischen Verteidigern absetzte und den Ball an Vanja Milinkovic-Savic vorbei ins Tor spitzelte (89.). Beim knappen 1:0 blieb es dann auch. Nachdem 60 Minuten lang gar nichts ging, belohnte sich Inter spät für eine klar verbesserte letzte halbe Stunde. Die „Nerrazurri“ klettern damit auf Platz drei und stehen zumindest bis heute Abend vor Stadtrivale Milan in der Tabelle der Serie A.

Photo by Getty Images

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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