Trotz Unterzahl: Milan besiegt schwächelnde Roma

1. September 2023 | News | BY Lea Selin Thomas

Spielbericht | Am Freitagabend war die AC Milan zu Gast bei der Roma. Am Ende der hitzigen Partie gingen die Rossoneri trotz Unterzahl mit einem 2:1 als Sieger vom Platz.

Frühe Milan-Führung: Giroud trifft vom Punkt und schockt planlose Römer

Im Stadio Olimpico kam es am Freitagabend zum Duell zwischen Milan und der Roma. Die Gäste aus Mailand übten von Beginn an Druck aus, dem die Hausherren aber zunächst standhalten konnten. Ruben Loftus-Cheek wagte einen frühen Vorstoß, indem er inklusive eines Doppelpasses mit Olivier Giroud bis in den Strafraum der Römer marschierte. Dort kam der Mittelfeldmann allerdings nicht an Roma-Keeper Rui Patrício vorbei und setzte etwas zu hart nach. Dies wiederum zog eine kleine Rudelbildung nach sich (6.).

Unmittelbar danach schaltete sich der VAR ein – offenbar hatte es bei der Szene mit Loftus-Cheek und Rui Patrício ein Foul des Portugiesen gegeben, wodurch der Engländer zu Fall gebracht wurde. Folgerichtig gab es einen Strafstoß für die Rossoneri, den Elfmeterschütze Giroud souverän zur 1:0-Führung verwandelte (9.). Die Giallorossi waren angesichts des Gegentreffers sichtlich geschockt. Umso mehr versuchten sie sich im Spiel nach vorne, kamen jedoch gegen die sicher stehende Defensive der Gäste nicht an.

Über die linke Seite nahm Rafael Leão derweil Tempo auf und ging ins Dribbling gegen zwei Gegenspieler. Seine anschließende Hereingabe fand Tijjani Reijnders im Zentrum, dessen Abschluss aus acht Metern wurde aber von Gianluca Mancini geblockt (16.). Kurz darauf forderten die Rossoneri einen weiteren Elfmeter: Theo Hernández ging im Laufduell mit Chris Smalling zu Boden, doch diesmal reichte der Kontakt nicht aus (18.). Die ohnehin intensive Partie wurde im Anschluss daran zunehmend hitziger. Rui Patrício sah sich wenig später zu einer Glanzparade gezwungen, mit der er einen starken Schuss von Christian Pulisic aus sechs Metern entschärfte (22.). Zu diesem Zeitpunkt spielte die Roma mehr gegen den 0:2 Rückstand als für den Ausgleich.

Milan hatte es sich unterdessen in der gegnerischen Hälfte gemütlich gemacht und suchte geduldig die Lücke. Alles in allem wirkte das Spiel der Rossoneri sehr souverän und durchdacht, was man von den Hausherren weniger behaupten konnte. Gegen Ende des ersten Durchgangs wurde die Partie immer wieder von kleinen Fouls und (unnötigen) Diskussionen mit dem Unparteiischen unterbrochen. Kurz vor dem Pausenpfiff vergab Stephan El Shaarawy die bis dato beste Chance der Roma, indem er aus 20 Metern halbvolley abzog, den linken Pfosten aber deutlich verfehlte (45. +3). Letztendlich nahmen die Gäste ihre 1:0-Führung, die angesichts der klaren Überlegenheit längst höher hätte sein müssen, mit in die Pause.



Aktuelle News und Storys rund um die Serie A

Leão erhöht per Fallrückzieher, Tomori fliegt, Milan gewinnt trotzdem

Personell unverändert kamen beide Teams zu Beginn der zweiten Hälfte aus der Kabine. Es dauerte nicht lange, bis die Mailänder ihre Dominanz erneut unter Beweis stellten: Von der rechten Seite brachte Davide Calabria eine Hereingabe in den Sechzehner. Im Zweikampf mit seinem Gegenspieler rutschte Leão weg und entschied sich im Fallen für einen Fallrückzieher. Der Linksaußen erwischte die Kugel nahezu perfekt und erzielte aus elf Metern einen sehenswerten Treffer, der zugleich das 2:0 für Milan bedeutete (48.). Nur wenige Minuten später verfehlte der auffällige Loftus-Cheek äußerst knapp aus 18 Metern (51.).

Anschließend ließen es die Rossoneri etwas ruhiger angehen und behielten das Spielgerät zumeist in den eigenen Reihen, während die tief stehende Roma darauf bedacht schien, nicht noch weitere Gegentreffer zuzulassen. Nach einer guten Stunde mussten die Gäste einen Rückschlag einstecken – Fikayo Tomori wurde mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche geschickt (61.). Fortan war Milan also nur noch mit zehn Mann auf dem Platz zugange. Coach Stefano Pioli reagierte auf die Situation, indem er mit Pierre Kalulu einen neuen Innenverteidiger ins Spiel brachte. Der Franzose kam für Loftus-Cheek (65.). Hernández ließ sich derweil sehr nach hinten fallen und rundete damit die Mailänder Defensive ab.

Aufseiten der Hausherren wurde Neuzugang Romelu Lukaku eingewechselt (71.). Der Belgier konnte einen weiten Ball festmachen und schaffte so eine Überzahlsituation für die Hausherren. Leonardo Spinazzola schnappte sich das Leder auf der linken Seite und brachte eine halbherzige Flanke an den Fünfer. Mike Maignan pflückte den Ball jedoch locker aus der Luft (78.). Spinazzola versuchte es kurz darauf aus der Distanz, sein Schuss flog etwa einen Meter über das Mailänder Gehäuse (82.). Lukaku versuchte unterdessen, seinen Körper einzusetzen und dadurch die Bälle festzumachen, kam allerdings gegen das Gespann aus Malick Thiaw und Kalulu nicht wirklich an.

Der ebenfalls eingewechselte Riccardo Pagano tankte sich vor dem Sechzehner gegen drei Gegenspieler durch und suchte aus 18 Metern den Abschluss. Sein Schuss aus zentraler Position wurde abgeblockt und flog ins Toraus. Die anschließende Ecke brachte keinerlei Gefahr (88.). Sechs Minuten gab es zusätzlich obendrauf und diese nutzte die Roma, um den Anschlusstreffer zu erzielen: Spinazzola traf per Distanzschuss, der von Kalulu entscheidend abgefälscht wurde, zum 1:2 aus Sicht der Hausherren (90.+2). Kurz darauf vergab Edoardo Bove dann sogar freistehend den Ausgleich (90.+5). Glück für die Rossoneri, die das Spiel trotz Unterzahl mit einem verdienten 2:1 für sich entscheiden konnten.

 

Aufstellungen

Milan: Maignan – Calabria, Thiaw, Tomori, Hernández – Loftus-Cheek (65. Kalulu), Krunić, Reijnders – Pulisic (77. Chukwueze), Giroud (70. Pobega), Leão (77. Okafor)

Roma: Rui Patrício – Mancini (79. Pagano), Smalling, Llorente – Çelik (70. Spinazzola), Cristante, Paredes (71. Bove), Zalewski, Aouar (31. Pellegrini), El Shaarawy (71. Lukaku) – Belotti

Tore: 1:0 Giroud (9.), 2:0 Leão (49.), 1:2 Spinazzola (90.+2)

(Photo by Paolo Bruno/Getty Images)

Lea Selin Thomas

Lebt die Rivalität zwischen den Mailänder Klubs und trägt die rot-schwarzen Farben. Bedauert sehr, dass sie die sportliche Blütezeit der Rossoneri um ein paar Jahre verpasst hat.


Ähnliche Artikel