EM 2021: Aus gegen England! Deutschland verliert in Wembley 0:2
29. Juni 2021 | Spieltag | BY Lukas Heigl
Spielbericht | Im siebten Achtelfinale der EM 2021 trafen am Dienstagnachmittag im Wembley-Stadion in London England und Deutschland aufeinander. In einer ausgeglichenen Partie setze sich England mit 2:0 (0:0) durch und zog ins Viertelfinale ein. Raheem Sterling war der spielentscheidende Mann.
England mit neuem System, Deutschland mit neuem Sturm
Die Engländer begannen erstmals bei dieser Europameisterschaft mit einer Dreierkette. Dafür rückte Kyle Walker in die Innenverteidigung, als rechter Schienenspieler agierte Kieran Trippier. In der Offensive wurde Kapitän Harry Kane von Raheem Sterling und Bukayo Saka flankiert. Bei der deutschen Mannschaft standen im Vergleich zum 2:2 gegen Ungarn drei neue Spieler in die Startelf. Thomas Müller, Leon Goretzka und Timo Werner ersetzten Leroy Sane, Serge Gnabry und Ilkay Gündogan.
Die DfB-Elf übernahm von Beginn an die Spielkontrolle, hatte den Gro des Ballbesitzes. Chancen gab es jedoch zunächst keine. Nach knapp zehn Minuten kamen die Engländer deutlich besser in die Partie und hatten durch Sterling auch die erste nennenswerte Gelegenheit. Seinen Fernschuss wehrte Manuel Neuer stark zur Ecke ab (16.). Anschließend waren die Three Lions überlegen, arbeiteten sich immer wieder gefährliche Standardsituationen heraus. Chancen resultierten daraus jedoch selten. Harry Maguire hatte im Nachgang an eine Ecke eine Kopfballgelegenheit, verfehlte das Tor jedoch klar (27.).
Nach einer halben Stunde wurde die Elf von Joachim Löw wieder besser. Nach einem Pass von Kai Havertz war Werner frei durch, scheiterte mit seinem Flachschuss jedoch an Jordan Pickford (33.). Insgesamt blieb England jedoch die bessere Mannschaft, ohne sich Abschlüsse zu erarbeiten. Mats Hummels klärte nach einem schnell ausgeführten Freistoß in letzter Sekunde vor Kane (44.). Zwei Minuten später war es erneut der deutsche Innenverteidiger, der herausragend klärte. Nachdem Sterlings Solo gerade noch gestoppt werden konnte, kam Kane an den Ball. Der Stürmer umkurvte Neuer, doch Hummels war zur Stelle und grätschte den Ball aus der Gefahrenzone (45+1.). Und so ging es torlos in die Kabine.
Müde zweite Halbzeit, Sterling und Kane treffen für England
Auch in der zweiten Hälfte übernahm die deutsche Mannschaft zunächst die Spielkontrolle. Die erste Gelegenheit gehörte Havertz. Nach einer abgewehrten Flanke versuchte es der Deutsche aus 20 Metern per Direktabnahme, Pickford war hervorragend zur Stelle und lenkte den Ball über die Latte (48.). Danach spielte sich der das Spielgeschehen ausschließlich im Mittelfeld ab. Nach 68 Minuten wechselten beide Trainer zum ersten Mal. Bei Deutschland kam Gnabry für Werner, bei England ersetzte Jack Grealish den wirkungslosen Saka. Ansehnlicher wurde das Spiel dadurch jedoch nicht.
EM 2021: Spielplan und Tabellen
Aus dem Nichts gingen die Engländer in Führung. Dank einer starken Kombination durch die Mitte wurde Luke Shaw links am Strafraumeck freigespielt. Der Außenverteidiger brachte den Ball flach in die Mitte, wo Sterling den Ball unhaltbar für Neuer ins Tor ablenkte (75.). Wembley kochte. Nach einem unfassbaren Fehlpass des Torschützen hatte Müller die Riesenchance auf den Ausgleich. Der Münchner lief fast von der Mittellinie alleine auf das Tor zu, wurde jedoch im letzten Moment etwas gestört und schoss den Ball links am Tor vorbei (81.).
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Deutschland musste nun verständlicherweise die Defensive auflösen, und das nutzten die Engländer gnadenlos aus. Shaw gewann den Ball im Mittelfeld, legte den Ball auf außen zu Grealish. Dessen Flanke verwertete Kane per Kopf zum 2:0 für die Three Lions (86.). Deutschland versuchte zwar noch alles, zu Chancen kam man jedoch nicht mehr. Das Spiel endete 2:0. Durch die Niederlage endet für das DfB-Team nicht nur diese EM, sondern es geht auch die Ära Joachim Löw zu Ende. England hingegen spielt im Viertelfinale am kommenden Samstag in Rom gegen den Sieger der Partie Ukraine gegen Schweden.
Photo: Nick Potts / Imago
Lukas Heigl
Liebhaber des britischen Fußballs: Von Brighton über Reading und Wimbledon bis nach Inverness. Ist mehr für Spiele der dritten englischen Liga als für den Classico zu begeistern. Durch das Kommentatoren-Duo Galler/Menuge auch am französischen Fußball interessiert