Wildes Elfmeterschießen in Wembley! – Manchester United schlägt Brighton und zieht ins FA-Cup-Finale ein

23. April 2023 | Premier League | BY Lukas Heigl

Spielbericht | Im zweiten Halbfinale des FA-Cup trafen am Sonntagnachmittag Brighton & Hove Albion und Manchester United im Wembley aufeinander. In einer umkämpften Partie setzteManchester United mit 7:6 n.E. (0:0, 0:0) durch und zogen ins Finale ein.

Brighton mit dem Ball, United hält körperlich dagegen

Brighton übernahm früh die Spielkontrolle und hatte den ersten Abschluss. Alexis Mac Allister prüfte David De Gea per Freistoß, der Keeper war zur Stelle (7.). Und auch die zweite Chance gehörte den Seagulls. Julio Enciso wurde von Pascal Groß freigespielt, verfehlte das Tor aus 15 Metern per Außenrist jedoch klar (13.). Auf der anderen Seite scheiterte Bruno Fernandez nach einem Konter frei aus 18 Metern an Robert Sanchez (15.). Danach schaffte es United, durch Körperlichkeit den Spielfluss Brightons zu unterbinden. Schiedsrichter Craig Pawson ließ dabei einiges durchgehen.



Da Brighton diese Aggressivität mitging, passierte vor den Toren erst einmal nichts mehr. Den nächsten Abschluss hatte Enciso, der nach einem von Aaron Wan-Bissaka geklärten Ball den Abpraller direkt nahm und knapp verzog (32.). Die Partie blieb umkämpft, dazu diskutierte vor allem Bruno Fernandez viel mit Pawson. Entsprechend gab es kaum noch Spielfluss. In der Schlussphase kam dann United endlich auf. Die Red Devils erarbeiteten sich durch starkes Pressing drei gute Chancen. Doch Fernandez (44.) und Anthony Martial (45.) verfehlten das Tor, Christian Eriksen scheiterte an Sanchez (45+2.). Und so ging es torlos in die Pause.

Brighton bleibt feldüberlegen, Tore Fehlanzeige

Halbzeit zwei begann Brighton ähnlich dominant wie die erste Hälfte und schnürten United teilweise im eigenen Strafraum ein. Abschlüsse entstanden jedoch zunächst nicht. Nach einer Ecke kam es dann gleich zu einer Dreifachgelegenheit. Die ersten beiden Versuche wurden geblockt, den Nachschuss von Enciso lenkte De Gea herausragend über die Querlatte (56.). Nach der folgenden Ecke köpfte Danny Welbeck knapp über den Kasten (57.). Auch danach spielte fast nur Brighton. Was die Red Devils in dieser Phase wohl rettete war die Tatsache, das Wan-Bissaka den individuell besten Offensivspieler Kaoru Mitoma aus dem Spiel nehmen konnte.

David De Gea pariert hervorragend gegen den Abschluss von Enciso im Spiel Brighton gegen Manchester United

(Photo by ADRIAN DENNIS/AFP via Getty Images)

Nach einer Stunde wurde United offensiv wieder stärker, gerade, da das Pressing wieder besser klappte. Antony scheiterte mehrfach aus der Distanz an Sanchez, Fernandez blieb aus aussichtsreicher Position per Freistoß an der Mauer hängen (66.). Danach verlagerte sich die Partie mehr und mehr ins Mittelfeld. In den letzten zehn Minuten wurde Brighton dann wieder besser . Die Seagulls hatten allerdings weiter Probleme, ihren Ballbesitz in Chancen umzuwandeln. Solly March scheiterte aus 16 Metern per Flachschuss an De Gea (83.). Danach passierte nichts mehr, es ging torlos in die Verlängerung.

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In dieser hatte der eingewechselte Deniz Undav die erste große Gelegenheit. Nach starker Kombination bekam er den Ball freistehend, nahm den Ball jedoch unsauber an. Diogo Dalot konnte klären (94.). Auf der Gegenseite setzte Marcel Sabitzer einen Kopfball knapp neben das Tor (98.). Insgesamt merkte man beiden Mannschaften allerdings an, dass die Partie viele Körner gekostet hatte, die Spieler wirkten platt. Und dann wäre es beinahe so weit gewesen und United wäre in Führung gegangen. Marcus Rashford kam aus 16 Metern zum Abschluss, den abgefälschten Ball lenkte Sanchez herausragend um den Pfosten (105.).

Nach dem letzten Seitenwechsel wurde die Partie immer wilder, weil den Spielern mehr und mehr die Konzentration flöten ging. Vor allem Rashford kam das zugute. Der Engländer, der 100 Minuten unsichtbar war, bekam nun mehr Möglichkeiten. Chancen entstanden daraus aber nicht. Auf der Gegenseite kombinierten sich die Seagulls dann nochmal in den gegnerischen Strafraum, doch Mitoma sprang der Ball beim vorletzten Kontakt frei vor De Gea zu weit vom Fuß (114.). In den letzten Minuten warfen beide Mannschaften alles nach vorne. March scheiterte nach starkem Dribbling an Luke Shaw, der den Abschluss blockte (119.). Und so ging es tatsächlich torlos ins Elfmeterschießen.

 

Brighton: Sanchez – Groß, Webster, Dunk, Estupinan – Caicedo, Mac Allister – March, Enciso (67. Veltman), Mitoma – Welbeck (75. Undav)

United: De Gea – Wan-Bissaka (101. Malacia), Lindelöf, Shaw, Dalot – Casemiro, Eriksen (62. Fred) – Antony (91. Sabitzer), Fernandez (101. Weghorst), Rashford – Martial (85. Sancho)

Tore: Fehlanzeige

Elfmeterschießen:

Mac Allister beginnt – souverän rechts oben zum 1:0

Casemiro für United – verlädt Sanchez, flach rechts, 1:1

Pacal Groß ist der Nächste – in den rechten Winkel zur erneuten Führung

Diogo Dalot will nachziehen – Sanchez hat die Ecke, aber zu platziert, 2:2

Deniz Undav ist dran – der Erste, der nach links schießt, De Gea ohne Chance

Jadon Sancho tritt an – oben linke zum 3:3

Pervis Estupinan mit lässigem Anlauf – unten rechts, 4:3 Brighton

Marcus Rashford nimmt sich den Ball – verzögert und trifft halbhoch links

Kapitän Lewis Dunk übernimmt Verantwortung – verlädt De Gea und verwandelt unten rechts

Marcel Sabitzer kommt zum Punkt – Sanchez ist dran, doch der Ball prallt von der Unterkante der Latte ins Tor zum 5:5

Adam Webster der sechste Schütze für Brighton – auch er schickt De Gea ins falsche Eck, 6:5

Wout Weghorst für die Red Devils – auch er verlädt den Keeper

Solly March – setzt den Ball über den Kasten, nachdem De Gea den Elfmeterpunkt bearbeitet hat

Victor Lindelöf – platziert den Ball im Winkel und bringt Manchester United ins Finale

(Photo by GLYN KIRK/AFP via Getty Images)

Lukas Heigl

Liebhaber des britischen Fußballs: Von Brighton über Reading und Wimbledon bis nach Inverness. Ist mehr für Spiele der dritten englischen Liga als für den Classico zu begeistern. Durch das Kommentatoren-Duo Galler/Menuge auch am französischen Fußball interessiert


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