Juventus vs Brescia – Reine Formsache?

16. Februar 2020 | Global News | BY Marius Merck

Vorschau | Die letzten drei Wochen verliefen bei dem italienischen Rekordmeister alles andere als zufriedenstellend. Allerdings kommt Brescia in einer deutlich schlechteren Verfassung heute ins Allianz Stadium zu Juventus.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 15:00 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Juventus

Nachdem man sich schon während der Vorrunde die meiste Zeit in der Verfolger-Position befand, muss sich Juventus auch jetzt wieder mit dieser Rolle anfreunden. Der Titelverteidiger steht nach 22 Spielen mit 54 Punkten nur auf dem zweiten Rang, 17 Siegen stehen je drei Remis und Niederlagen gegenüber. Derzeit hat Inter (54) die „Bianconeri“ aufgrund des Torverhältnisses (sieben Treffer besser) überholt. Aber auch Lazio (53) sitzt Juventus im Nacken und ist nun schon seit dem September ohne Niederlage.

Dies kann man von der Mannschaft von Trainer Maurizio Sarri nicht behaupten, denn gerade die überraschende Pleite bei Aufsteiger Verona (1:2) am letzten Wochenende kostete dem Rekordmeister des Landes die Tabellenführung. Schon zwei Wochen davor hatte Juventus überraschend bei dem kriselnden Napoli mit dem gleichen Ergebnis verloren. Die Auftritte in dieser Spielzeit sind häufig bestenfalls als mäßig zu qualifizieren, die große individuelle Klasse rettete mehrmals ein schmeichelhaftes Ergebnis. Ähnlich kann der Auftritt bei der AC Milan in der Coppa Italia vom Donnerstag bewertet werden.

Das 1:1 war für Juventus äußerst glücklich, die Hausherren scheiterten mehrfach an dem überragenden Gianluigi Buffon. In der Nachspielzeit rettete dann Superstar Cristiano Ronaldo das Hinspiel durch einen Elfmeter. Der Portugiese befindet sich als einer der wenigen Spieler im Team in den letzten Wochen in absoluter Hochform und traf in jeder der letzten zehn Liga-Begegnungen (15 Treffer!), der ewige Serie A-Rekord von Gabriel Batistuta ist nur noch eine Partie entfernt. Während auf Ronaldo auch heute einmal mehr die Hoffnungen liegen, fallen mit Giorgio Chiellini, Sami Khedira, Douglas Costa, Merih Demiral und Federico Bernadeschi gleich fünf Spieler aus.

Brescia

In der letzten Wochen ärgerte ein Aufsteiger den übermächtigen Gegner so richtig. Dass dieser Trend auch an diesem Wochenende von einem weiteren Liga-Neuling fortgeführt wird, darf jedoch stark bezweifelt werden. Brescia steht mit lediglich 16 Punkten nach 23 Spielen auf dem 19. Rang. Die Bilanz von nur vier Siegen, vier Unentschieden und gleich 15 Niederlagen befähigen in der Regel nicht zu einem erfolgreichen Klassenerhalt.

Der Letzte SPAL (15) sitzt den „Biancazzurri“ im Nacken, das rettende Ufer (Sampdoria/23) ist aktuell mit sieben Punkten Abstand schon recht deutlich aus dem Blickfeld. Brescia ist in der Serie A bereits seit sieben Spielen ohne eigenen Sieg, den letzten Erfolg gab es Mitte Dezember gegen Lecce. Der negative Lauf im Anschluss kostete auch Trainer Eugenio Corini den Job, seit etwas mehr als einer Woche wird das Team nun von Diego López trainiert. Corini wurde in diesem Kontext bereits zum zweiten Mal (!) in dieser Saison von dem Klub entlassen, zwischenzeitlich beerbte er seinen eigenen Nachfolger Fabio Grosso.

Die vierte Trainer-Epoche in dieser Saison begann mit einem 1:1 gegen Udinese recht ordentlich. Um noch reelle Chancen auf den Ligaverbleib zu haben, muss vor allem die Offensive des Aufsteigers zulegen. Die eigenen 21 Tore sind in dieser Kategorie der zweitschlechteste Wert der Serie A – bezeichnend, dass der begehrte Mittelfeldspieler Sandro Tonali mit vier Treffern der beste Torjäger des Klubs ist. Lopez muss im unangenehmsten Auswärtsspiel der Saison nur auf Romulo verzichten.

Prognose

Beide Mannschaften mussten zuletzt Enttäuschungen hinnehmen. Dies sollte zumindest heute bei den Gastgebern nicht der Fall sein. Der Favorit wird sich problemlos wegen der deutlich größeren individuellen Klasse durchsetzen.

Mögliche Aufstellungen:

Juventus: Szczesny – Cuadrado, De Ligt, Bonucci, Sandro – Rabiot, Pjanic, Bentancur – Ramsey – Ronaldo, Dybala

Brescia: Joronen – Sabelli, Cistana, Chancellor, Mateju – Bisoli, Dessena, Tonali, Spalek – Torregrossa, Balotelli

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(Photo by ISABELLA BONOTTO/AFP via Getty Images)

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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