Und wieder macht eine Meldung über Pierre-Emerick Aubameyang und Paris Saint-Germain die Runde. Eine Woche nachdem das Gerücht erstmals aus Frankreich durchsickerte berichten nun auch die deutschen Medien über ein Treffen zwischen dem Stürmer des BVB und dem französischen Meister…
Gerücht
Pierre-Emerick Aubameyang (27, Vertrag bis 2020) soll sich mit Verantwortlichen von Paris Saint-Germain zu Verhandlungen getroffen haben. Die Franzosen seien bereit, 70 Millionen Ablöse zu zahlen und bieten dem Gabuner einen hochdotierten Dreijahresvertrag. Noch habe Borussia Dortmund allerdings kein Angebot erhalten.
Quelle
Die Bild genießt hinsichtlich Transfer-Berichten in Deutschland nicht den besten Ruf. Die Kritiker der deutschen Tageszeitung bemängeln insbesondere die voreiligen Schlussfolgerungen oder dramatisierten Behauptungen. Auch wenn einige Exklusiv-Meldungen des Blattes Substanz haben, ist es daher ratsam, die Berichte etwas zu hinterfragen.

Analyse
PSG
Dass PSG, trotz der Vertragsverlängerung von Edinson Cavani, einen weiteren Stürmer verpflichten möchte klingt plausibel. So groß sind die Ziele in der französischen Hauptstadt und so tief sitzt der Frust über das Ausscheiden in der Champions League. Die Pariser scheinen, auch durch die neue Konkurrenz aus Monaco, mit aller Macht den Erfolg erzwingen zu wollen. Folglich wird man nach einer etwas enttäuschenden Spielzeit im Sommer viel Geld in neues Spielermaterial investieren.
Kommen wir zu Aubameyang
Bei einem Stürmer seines Formats sind Gerüchte über einen Wechsel zu einem Elite-Klub nicht zu vermeiden, aber auch er selbst tat in der Vergangenheit recht wenig dafür, solche Meldungen aus der Welt zu schaffen:
„Wenn ich das nächste Level erreichen will, werde ich im Sommer gehen müssen. Real Madrid ist immer noch ein Traum, aber dazu gab es zu viel Klatsch.“ [RMC, 31. Januar]
Solange das kommende Transferfenster nicht geschlossen ist, kann ein Abgang des Gabuners wohl nicht hunderprozentig ausgeschlossen werden.
Bei aller Liebe zum BVB, zumindest die Gedankenspiele, für einen europäischen Titelaspiranten zu spielen, scheinen bei dem bald 28-Jährigen sehr ausgereift zu sein. Darüber hinaus sind die finanziellen Mittel der potentiellen Interessenten extrem groß. Daher kommt auch Paris in Frage, natürlich auch weil der Wechsel des Torjägers (27 Saisontreffer) zu den Franzosen einst scheiterte: „nicht weil ich nicht zu PSG wollte, sondern weil Paris es schwach gemacht hat“ [RMC]
Dass ein Wechsel befürchtet werden muss, weiß man auch in Dortmund
„Wenn Real oder Barcelona kommen, denkt er vielleicht darüber nach. Der Rest stellt für ihn sicher keine große Alternative dar“, erklärte Hans-Joachim Watzke gegenüber Sport1.
Unter dem Strich stellt jedoch, wie gesagt, letztendlich jeder hoch ambitionierte und finanzstarke Champions League Teilnehmer ein Risiko für den aktuellen Viertplatzierten der Bundesliga dar. Sollte ein Verein also 80 Millionen Euro auf den Tisch legen und vor allem, sollte Aubameyang einen Wechsel wirklich wollen, wäre ein Verkauf wohl kaum zu vermeiden. Wie der Geschäftsführer der Schwarzgelben selbst zugab:
„Bei einem 80-Millionen-Angebot würde ich mir mit Reinhard Rauball und Michael Zorc Gedanken machen. Dann müssten wir uns auch mit Pierre-Emerick zusammensetzen“ [Eurosport]
Fazit
Laut Kicker hat man in Dortmund keinerlei Kenntnis über Verhandlungen zwischen PSG und seinem Top-Stürmer. Dies ist sicherlich eine zutreffende, wenngleich schwammige Aussage. Es ist nämlich nicht komplett auszuschließen, dass sich Aubameyang oder dessen Vertreter mit Verantwortlichen des Tabellenzweiten der Ligue 1 zumindest unterhalten haben.
Dass allerdings konkrete Verhandlungen geführt wurden oder gar eine Einigung erzielt wurde, ist anzuzweifeln. Auch die genannte Vertragsdauer von drei Jahren wäre bei einer derartig hohen Ablösesumme äußerst verwunderlich.
Von einer bereits erzielten Einigung mit PSG zu sprechen könnte etwas übertrieben sein, ein Wechsel im Sommer bleibt allerdings weiterhin ein realistisches Szenario.