Was ist dran? Bayern bereitet Angebot für James vor

10. Juli 2017 | Was ist dran? | BY Manuel Behlert

Der FC Bayern München will sich in diesem Sommer offenbar noch weiter verstärken. Der deutsche Meister verpflichtete bisher Niklas Süle, Sebastian Rudy, Serge Gnabry und Corentin Tolisso, vor allem auf den offensiven Außenbahnen besteht noch Bedarf. Douglas Costa wird den Verein wohl verlassen, Robben und Ribery werden nicht jünger. Der Name James Rodriguez geistert länger durch die Medien. Was ist dran?

Das Gerücht

Der FC Bayern soll erneut die Fühler nach James Rodriguez ausgestreckt haben. Der Kolumbianer könnte Real Madrid verlassen, da er dort nicht regelmäßig spielt, Isco und Asensio hoch in der Gunst von Trainer Zinedine Zidane stehen. Die Tatsache, dass vermeldet wird, dass der FC Bayern „ein Angebot abgeben will“, lässt Raum für Spekulationen.

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

Die Quelle

Laut Caracol Television aus Kolumbien soll der FC Bayern weiterhin konkretes Interesse am Offensivspieler haben. Auch ein Reporter des kolumbianischen „bluRadio“ hat gemeldet, dass die Bayern in Kürze ein offizielles Angebot bei Real Madrid einreichen wird. Mit beiden Quellen haben wir tendenziell wenig Erfahrung, aber festzuhalten bleibt, dass südamerikanische Quellen generell kritisch hinterfragt gehören. „Ihre“ Topstars vom heimischen Kontinent tragen dazu bei, so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu bekommen.

Analyse

James und der FC Bayern. Ein Gerücht, dass sich aufgrund der Alexis-Thematik sicher etwas im Hintergrund bewegt, aber doch über den gesamten Sommer hält. Auch die Tatsache, dass James und Bayern-Coach Ancelotti eine gemeinsame Vergangenheit haben und gut zusammengearbeitet haben, spielt eine Rolle. Das Gerücht ist also sehr schnell und vor allem sehr einfach gestreut. Chelsea wurde ebenfalls mit James in Verbindung gebracht, auch Manchester United spielt eine große Rolle in dieser Thematik.

Doch braucht der FC Bayern einen Spieler wie James? Das ist nicht einfach zu beantworten. Der Kolumbianer kommt überwiegend durch das Zentrum, besetzt mit Vorliebe den 10er-Raum. Dort hat der FC Bayern mit Thiago und Müller aber bereits zwei Kandidaten, die dort ihre Stärken haben. Zwar kann Müller auch einmal etwas weiter vorne eingesetzt und Thiago eher aus der Tiefe agieren, aber insgesamt sollte das Zentrum mit dem aktuellen Kader besetzt und die Planung abgeschlossen sein.

(Photo by Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images)

Natürlich kann James Rodriguez auch auf der Außenbahn eingesetzt werden, funktioniert dort aber nicht ideal. Seine Quote ist auch bei Real Madrid im Zentrum besser, er fühlt sich dort augenscheinlich wohler. Zwar ist es nicht ausgeschlossen, dass sich die Bayern in ihrer Entwicklung etwas von den dominanten, klaren Flügelspielern distanzieren, aber weiterhin sollte Alexis Sanchez oder ein ähnlicher Spielertyp Priorität genießen.

Das Fazit

Derzeit scheint es unwahrscheinlich, dass der FC Bayern den Kolumbianer verpflichtet. Selbst als eine Art „Notlösung“ im Falle einer endgültigen Alexis-Absage wäre der Spielertyp nicht ideal. Das ist ohnehin das Problem von James Rodriguez. Es gibt kaum einen Topverein, der optimal zu ihm passt. Das Chelsea-Interesse scheint auch ein Medienkonstrukt zu sein, denn im System von Antonio Conte ist schlichtweg kein Platz für James, es sei denn, er kommt auf der Außenbahn zum Einsatz, was, wie angemerkt, nicht ideal ist.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass James Rodriguez, sofern er wechselt, sich den Red Devils anschließt. Jose Mourinho könnte den Spieler in sein Team integrieren, der Kolumbianer könnte im offensiven Mittelfeld agieren und zusammen mit Lukaku, Mkhitaryan und Martial wirbeln. Die Gerüchte aus Südamerika wirken so, als würde man James zurzeit einfach wieder ins Gespräch bringen wollen.

 

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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