Was ist dran? „FC Bayern plant Gebot für Dele Alli“

3. Februar 2017 | Was ist dran? | BY Chris McCarthy

Er war in der Saison 2015/2016 einer der großen Neuentdeckungen Englands! Von der dritten Liga über die Premier League zur Nationalmannschaft, alles innerhalb von fünf Monaten. Die Rede ist von Tottenham Mittelfeldspieler Dele Alli. Nun steht der 20-Jährige beim FC Bayern im Fokus! Wir analysieren das Gerücht.

 

 

Gerücht

Der FC Bayern hat Interesse an Tottenham Mittelfeldspieler Dele Alli (20) und überlegt im Sommer ein Gebot für den Engländer abzugeben. Der deutsche Rekordmeister betrachtet Alli, der noch bis 2022 einen gültigen Vertrag besitzt, als ein langfristiges Projekt und soll sein Talent mit dem von Thomas Müller (27) vergleichen.

 

Quelle

Die Quelle ist in diesem Fall die „Times„. Die englische Tageszeitung gilt als eine der seriösesten Zeitungen in Großbritannien und genießt einen exzellenten Ruf. Die Berichte des Blattes sind in der Regel zuverlässig und sehr gut recherchiert.

 

Analyse

Dele Alli ist einer der aufregendsten Talente der Premier League. Seit seinem Wechsel aus der dritten Liga im Sommer 2015 für knapp 7 Millionen Euro (die Verpflichtung wurde bereits im vorherigen Winter klar gemacht), legte der 20-jährige Mittelfeldspieler eine unvergleichliche Entwicklung hin. Nach nur zwei Monaten in der Beletage des englischen Fußballs folgte bereits sein Länderspieldebüt für die Three Lions. Alli erzielte in seiner Debütsaison in 33 Spielen 10 Tore und legte 9 weitere vor. Eine beachtliche Leistung für einen 19-Jährigen, der zuvor nur Erfahrungen in Liga 3 sammeln durfte! In der aktuellen Spielzeit macht der zentrale Mittelfeldspieler genau dort weiter, wo er aufgehört hat. Bisher stehen dem 15-fachen Nationalspieler 11 Tore und 3 Assists zu buche.

(Photo by Dan Istitene/Getty Images)

Nur logisch, dass europäische Top-Teams den Namen Alli auf dem Zettel haben. Allerdings dürfte ein Abwerben nicht nur für den FC Bayern ein beinahe unmögliches Unterfangen sein. Es ist selbstredend, dass Tottenham seine größten Talente und Leistungsträger halten will. Die Londoner haben eine talentierte, jungen Mannschaft, die langfristig gebunden ist. Zudem verfügen die Spurs über einen extrem kompetenten Trainer und stehen vor dem Umzug in ein neues, kostspieliges Stadion. Tottenham hat eine klare Vision.

Vorstand Daniel Levy betonte erst kürzlich, dass man daher vor dem Umzug in die neue Heimat, die Tore öffnen zur Saison 2018/2019, keinen seiner Leistungsträger abgeben werde. Levy werde laut Times ein Gebot von unter 100 Millionen Euro, der Betrag den man 2013 von Real Madrid für Gareth Bale erhielt, nicht einmal in Erwägung ziehen. Die Vertragslaufzeit des torgefährlichen Rechtsfußes spielt den Spurs dabei natürlich in die Karten. Zudem sucht der Tabellenzweite sogar noch weitere Möglichkeiten, seinen Schützling von einem langfristigen Verbleib zu überzeugen.

Dele Alli verdient nämlich aktuell „nur“ knapp 60.000 Euro in der Woche, etwa die Hälfte eines Moussa Sissoko. Tottenham möchte das ändern und seinen dynamischen Spielgestalter für seine starken Leistungen belohnen. Für den Sommer sind neue Vertragsgespräche angesetzt, die eine beachtliche Gehaltserhöhung zur Folge haben werden.

Der FC Bayern hat daher keine großen Chancen das aufregende Talent, das man in München mit Thomas Müller vergleicht, zu verpflichten. Ein Vergleich der übrigens etwas hinkt. Der Engländer ist defensiver eingestellt und eher der prototypische zentrale Mittelfeldspieler. Zwar sind beide Akteure äußerst torgefährlich und verfügen über einen hervorragenden fußballerischen Instinkt. Wir würden Alli allerdings eher als einen Spielmacher bezeichnen, der viel öfter über das Passspiel Akzente setzt als der deutsche Nationalspieler.

https://www.youtube.com/watch?v=Nd5DpyJyG14

Fazit

Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels im Sommer als äußerst gering ein. Es ist natürlich nicht unwahrscheinlich, dass der FC Bayern Interesse an Dele Alli hat. Ob das Interesse jedoch wirklich so konkret ist oder eher seitens der Berater aufgrund der anstehenden Vertragsgespräche als Druckmittel verwendet wird, sei mal dahingestellt. Es scheint jedenfalls klar zu sein, dass sich der Mittelfeldspieler in London sehr wohl fühlt und auch Tottenham einen Transfer, zumindest in diesem Sommer, unter keinen Umständen zulassen wird.

An Daniel Levy haben sich in der Vergangenheit schon einige Vereine die Zähne ausgebissen. Der Vorstandsboss gilt als zäher Verhandlungspartner und wird sein Vision, eine englische Fußballmacht zu werden, nicht mal für eine exorbitante Ablösesumme riskieren.

 

 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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