„Was ist dran?“ – Liverpool intensiviert Bemühungen um Christian Pulisic

28. November 2016 | Was ist dran? | BY Chris McCarthy


Dass Christian Pulisic seit einiger Zeit im Fokus des FC Liverpool steht, ist kein Geheimnis. Nun sollen die Reds erneut beim BVB anklopfen. Grund dafür: die Verletzung von Philippe Coutinho! Wir haben Zweifel…

 

Gerücht

Der FC Liverpool möchte nach dem Ausfall von Philippe Coutinho (mindestens 6 Wochen) die Bemühungen um Christian Pulisic intensivieren, so die „Daily Mail„. Die englische Zeitung behauptet zudem, dass Borussia Dortmund erst ab einem Angebot von knapp 30 Millionen Euro einen Verkauf überhaupt in Betracht ziehen würde. Das Gerücht macht natürlich auch in Deutschland die Runde, zurecht?

Quelle

Die Daily Mail ist nicht gerade als zuverlässige oder seriöse Zeitung bekannt. In England werden daher die meisten Gerüchte, die von dieser Quelle stammen, nicht sonderlich ernst genommen.

(Photo ATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images)

Analyse

Wie diese Meldung zustande kommt, ist natürlich ganz leicht abzuleiten.

Spätestens seit August wissen wir, dass der FC Liverpool Christian Pulisic (Vertrag bis 2019) auf dem Zettel hat. Gleich zwei äußerst seriöse Quellen berichteten damals von konkreten Geboten für den US-Amerikaner:

 

Die Verletzung von Philippe Coutinho ist für die Daily Mail nun natürlich die ideale Gelegenheit, diese Story wieder aufzuwärmen und scheinbar logisch zu belegen – der Zusammenhang macht für uns jedoch keinen Sinn.

Die Reds brauchen in der Tat Unterstützung für die Offensive. Neben Countinho fehlt Pechvogel Danny Ings bis Saisonende und der fast unverzichtbar gewordene Wirbelwind Sadio Mané muss im Winter zum Afrika-Cup. Es ist also davon auszugehen, dass Jürgen Klopp im Januar jemanden für die Offensive suchen wird und zwar jemanden, der sie auf Anhieb entlasten und verstärken kann.

Bei all seinen guten Anlagen und dem großen Potential: Dieser „Jemand“ ist Pulisic noch nicht.

Der Teenager fasst gerade erst Fuß im Profifussball und würde, wie schon so viele gestandene Spieler vor ihm, erstmal eine gewisse Zeit benötigen, um sich an ein neues Land und eine neue, physischere Liga zu gewöhnen – Henrikh Mkhitaryan lässt grüßen und der ist schon ein paar Jahre länger im Geschäft.

Es wäre daher sehr naiv davon auszugehen, dass der Rechtsfuß schon im Januar eine zuverlässige Verstärkung für Jürgen Klopp darstellen würde. Hinzu kommt, dass Ablösesummen im Winter steigen, da die Periode kürzer ist, Teams verzweifelter sind und Spieler ersetzt werden müssen.

Zudem möchte Borussia Dortmund sein Talent halten, das scheint klar:

 

 

 

 

 

 

Wie sieht es aber bei Pulisic aus? Im Sommer wurde der Newcomer, der laut eigenen Aussagen gerne einmal in England spielen würde, etwas ungeduldig. Bedenken bezüglich seiner Einsatzchancen entfachten, einigen Medienberichten zufolge, Überlegungen einen Wechsel oder eine Leihe. Nun hat sich die Lage natürlich verändert. Der Außenspieler kam bereits 14 Mal zum Einsatz, wohl öfter, als vor der Saison vermutet und für einen 18-jährigen wohl sehr zufriedenstellend.

Bezüglich seiner langfristigen Zukunft beim BVB wird Pulisic jedoch aufgrund der großen Konkurrenz in der Offensive abwarten, wie sich seine Situation entwickelt.

Nach der Rückkehr von Marco Reus ist die Perspektive natürlich auf den ersten Blick wieder schlechter geworden, auch wenn sich das aufgrund der Verletzungshistorie des deutschen Nationalspielers leider schnell wieder ändern kann. So ein Flügelflitzer wie Pulisic in der Hinterhand zu haben, könnte daher später in der Saison Gold wert sein – noch ein Argument, dass gegen einen Wechsel im Winter spricht.

 

Fazit

Sollte der sichtlich ambitionierte Amerikaner wieder Bedenken bezüglich seiner Perspektive haben und daher eine Vertragsverlängerung über 2019 hinaus ablehnen, wäre der BVB sicherlich gezwungen das Talent früher oder später zu verkaufen.

Zweifel an Pulisics langfristiger Zukunft in Dortmund sind daher gar nicht so unberechtigt.

Das aktuelle Gerücht bezieht sich aber auf einen Verkauf im Winter und das, da lehnen wir uns mal vorsichtig aus dem Fenster, schließen wir aufgrund der oben genannten Gründe erstmal aus. 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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