„Was ist dran?“ – Marcos Rojo zu Bayer Leverkusen?

1. Dezember 2016 | Was ist dran? | BY Marius Merck


Bayer Leverkusen hält anscheinend zur Zeit Ausschau nach Innenverteidigern. Ein Grund dafür könnte die Ausstiegsklausel von Ömer Toprak sein, die im kommenden Sommer nur bei rund 12 Millionen Euro liegen soll. Angeblich hat „Werkself“ dabei auch ein Auge auf den argentinischen Innenverteidiger Marcos Rojo von Manchester United geworfen.

 

 

Gerücht

Die Bayer-Verantwortlichen scheinen gerade den Markt nach Verstärkungen für die Innenverteidigung zu sondieren. Ein Kandidat soll der argentinische Vizeweltmeister Marcos Rojo von Manchester United sein. Die „Red Devils“ sollen im Januar die Verpflichtung eines neuen Abwehrspielers planen (der Name Lindelöf fiel in diesem Zusammenhang nun häufiger) und benötigen dafür Platz im Kader. Rojo vertritt momentan den verletzten Eric Bailly, saß aber sonst häufig auf der Bank und galt schon im letzten Sommer als Verkaufskandidat.

Nun soll Manchester United laut „Daily Mail“ bereit sein, seinen 20-Millionen-Neuzugang aus dem Sommer 2014 im Winter wieder abgeben zu wollen. Der englische Rekordmeister erhofft sich demnach einen ähnlichen Erlös zu erzielen.

 

 Quelle

Das Gerücht stammt aus der „Daily Mail“. Die englische Tageszeitung kann getrost – neben ihrem Äquivalent „Sun“ – als die schlechteste Quelle in England bezeichnet werden. Die Anzahl an aufgestellten, nicht eingetroffenen Spekulationen reicht bei der „Daily Mail“ nahezu ins Unermessliche: So war zum Beispiel Cristiano Ronaldos Rückkehr zu Manchester United war bereits mehrmals perfekt. Man kann also sagen, dass die Ursprungsquelle bei der Gerüchte-Auswahl den Schwerpunkt eher in der Kategorie „Sensation“ setzt.

 

Analyse

Marcos Rojo konnte sich seit seinem Wechsel nach der WM 2014 bisher nicht nachhaltig in England durchsetzen. Der Argentinier kam vor allem im ersten Jahr unter Louis Van Gaal auf viele Einsätze, verlor aber immer mehr an Rückhalt, aufgrund der guten Entwicklungen von Chris Smalling und Daley Blind. Schon im zweiten Jahr unter Van Gaal galt der Argentinier als Verkaufskandidat. Rojo ist ein kompromissloser Zweikämpfer, der auch am Ball versiert ist, jedoch sind seine teilweise ungestümen Verteidigungsaktionen ebenso ein Sicherheitsrisiko. Ein solches Wort ist Gift im Denken von Jose Mourinho, unter welchem sich Rojo´s sportliche Situation zunächst nicht verbesserte. Erst die Verletztenmisere in der Abwehr bescherten dem Argentinier mehrere Einsätze in den letzten Wochen. Sollte United tatsächlich einen Abwehrspieler für einen Neuzugang im Winter verkaufen müssen, könnte man Rojo durchaus als einen Kandidaten dafür nennen.

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)

Auf den ersten Blick scheint also Bayer und Rojo zu passen. Allerdings konnte Rojo gerade in den vergangenen Spielen mithin überzeugen und wurde von Mourinho öffentlich gelobt, während der eigentliche Abwehrchef Smalling in der Kritik stand, da sich dieser weigerte mit einer kleinen Verletzung zu spielen, wohingegen Rojo in einer ähnlichen Situation auf die Zähne biss. Hinzu kommt, dass die Quelle als nicht seriös einzustufen ist. Man darf darüber hinaus auch nicht außer Acht lassen, dass Bailly nach seiner Rückkehr ziemlich zeitnah zum Afrika-Cup im Januar muss. Es erscheint weiterhin fraglich, ob Bayer tatsächlich bereit ist, nach Volland und Dragovic, erneut rund 20 Millionen Ablöse während einer Saison in einen Spieler zu investieren. Die jüngsten sportlichen Entwicklungen und die Ursprungsquelle lassen einen Transfer von Rojo zu der Werkself als eher unrealistisch erscheinen.

 

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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