„Was ist dran?“ – Özil und di Maria zurück ins Bernabeu?

30. November 2016 | Was ist dran? | BY Christoph Albers


Vertragsgespräche von Mesut Özil ziehen sich hin, Angel Di Maria bringt in Paris keine Leistung. Gefundenes Fressen für die spanischen Medien, die nun über eine Rückkehr nach Madrid spekulieren. Wir gehen der Sache auf den Grund.

 

Gerücht

Laut „Marca“ haben sich Özil und di Maria ihrem ehemaligen Arbeitgeber selbst angeboten, sie würden demnach gerne wieder für die „Merengues“ auflaufen.

Florentino Perez und Gefolgschaft seien, dem Bericht nach, nicht uninteressiert und würden die Situation beobachten.

Quelle

Die „Marca“ ist dem Umfeld von Real Madrid zuzuordnen und gilt als „Hausblatt“ der Königlichen. Dementsprechend sind sie, was Real anbetrifft, zumeist sehr gut informiert. Allerdings ist die „Marca“ nicht die seriöseste Quelle und schreckt auch nicht davor zurück mal ein paar Enten einzustreuen, sodass es in der Vergangenheit auch einige Falschmeldungen, auch rund um Real Madrid, gegeben hat.

 

 Analyse

Grundsätzlich darf man natürlich annehmen, dass Real Madrid für fast jeden Spieler ein attraktiver Verein ist, sportlich und finanziell lohnt es sich. Allerdings wurden beide Spieler, trotz großer Verdienste bereits abgegeben, verhältnismäßig durchaus unrühmlich.

Betrachtet man die Situation der Spieler, so ergeben sich hier wesentliche Unterschiede.

(Photo credit should read FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)

Mesut Özil ist in sehr guter Form und ist einer der absoluten Schlüsselspieler beim FC Arsenal. Trainer und Verein sind zufrieden mit ihm und auch er gab immer wieder zu Protokoll sich bei den „Gunners“ wohl zu fühlen. Sein Vertrag läuft allerdings 2018 aus, Gespräche über eine Verlängerung sind am Laufen, gestalten sich aber wohl nicht so einfach. Sollte er eine Verlängerung ablehnen, wäre der kommende Sommer die letzte Möglichkeit eine einigermaßen marktgerechte Ablöse zu erzielen. Das könnte einen Wechsel definitiv ermöglichen. Eine Verlängerung ist aber keineswegs ausgeschlossen, Arsene Wenger hatte bereits verkündet finanziell an die Grenzen gehen zu wollen, um ihn zu halten. Vor dem Hintergrund ist es sogar möglich, dass solche „Infos“ bewusst an die Medien herangetragen werden, um den Druck auf den Verein zu erhöhen. Wäre nicht das erste Mal, dass solche Gerüchte so zu Stande gekommen sind.

Für einen Wechsel zu Real sprechen seine guten Verbindungen in die spanische Hauptstadt, speziell sein guter Freund Sergio Ramos wäre sicherlich ein Argument. Allerdings ist im System von Trainer Zidane kein „10er“ vorgesehen, worunter auch beispielsweise James Rodriguez leidet. Da dies aber eindeutig seine beste Position ist, darf man den sportlichen Sinn durchaus hinterfragen.

Bei Angel di Maria ist die Situation eine andere. Ihm wird nachgesagt sich in Paris nicht wirklich wohlzufühlen. Momentan ist er zudem verletzt, aber seine Leistungsdaten aus dieser Saison sind auch alles andere als zufriedenstellend. In der abgelaufenen Saison konnte er mit 15 Toren und 25 Assists in 47 Pflichtspielen aber bereit unter Beweis stellen, dass er der Mannschaft massiv helfen kann. Sein Vertrag läuft zudem noch bis 2019, sodass PSG keinesfalls gezwungen ist ihn abzugeben, finanziell ist PSG ja ohnehin nicht auf Transfererlöse angewiesen.

Auch für ihn wäre es schwer, sich bei Real Madrid einen Stammplatz zu erkämpfen. Auf der rechten Außenbahn ist Gareth Bale zweifelsohne gesetzt und auch im zentralen Mittelfeld dürften Modric und Kroos den Vorzug erhalten. Eine Rolle als Rotationsspieler wäre auch für seine Ansprüche definitiv zu wenig.

Fazit

Eine Rückkehr der Beiden zu Real Madrid können wir uns nicht vorstellen. Für beide gibt es derzeit bei Real Madrid keinen Platz in der Startformation, zudem sind beide bei ihren Vereinen zentrale Figuren. Bei Mesut Özil scheint ein Verbleib bei Arsenal am wahrscheinlichsten zu sein. Auch dass Paris di Maria schon wieder abgibt, ist schwer vorstellbar. Wenn er tatsächlich darauf drängen würde, wäre Real aber auch nicht das logischste aller Ziele. Es spricht derzeit definitiv zu viel dagegen.

 

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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