AFCON 2022 | Doppelter Doppelpack! Kamerun gewinnt souverän gegen Äthiopien, Burkina Faso knapp

13. Januar 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Zwei Partien standen beim AFCON 2022 am Donnerstag auf dem Programm: Gastgeber Kamerun traf auf Äthiopien, zudem ging es für Kap Verde gegen Burkina Faso.

Äthiopien überrumpelt den Gastgeber – der kurz darauf zurückschlgt

Der Wettbewerb gestaltete sich bis hierhin alles andere als torreich. Das 2:1 im Eröffnungsspiel zwischen Kamerun und Burkina Faso war noch die spektakulärste Partie. Ansonsten fiel in keinem Spiel mehr als ein Treffer. Äthiopien unterlag Kap Verde 0:1.

Aufseiten Kameruns stand der Münchener Eric Maxim Choupo-Moting in der Startelf. Mit Pierre Kunde saß ein weiterer ehemaliger Bundesligaakteur auf der Bank.

 



 

Schon früh am Abend wurden die lions indomptables, die unzähmbaren Löwen aus Kamerun, in Schach gehalten. Äthiopien fuhr einen Spielzug über den rechten Flügel. In der Mitte fühlte sich absolut niemand berufen, Dawa Hotessa zu decken, der locker zum 0:1 einschob.

Die äthiopische Herrlichkeit war allerdings nur von kurzer Dauer. Vier Minuten nach dem Treffer ließ Kapitän Vincent Aboubakar ein sattes Pfund aus der Distanz los, Äthiopiens Torhüter Teklemariam Shanko konnte nur abprallen lassen, sodass die butterweiche Flanke von Collins Fai genau auf dem Kopf von Karl Toko Ekambi landete – Ausgleich!

Trotzdem war die kamerunische Defensive immer wieder für Aussetzer gut. 18. Minute, zuerst gaben sie an der Mittellinie einfach den Ball her, ließen auch noch Amanuel Gebremikael passieren, dessen Abschluss im letzten Moment noch geblockt werden konnte. Sechs Minuten später bekam Gebremikael seine zweite Chance, konnte frei auf André Onana zulaufen, vergab aber, weil dieser im Stile eines Handballtorhüters mit dem Bein parierte.

Das Gros an individueller Qualität hatten allerdings die Gastgeber. 32. Minute, nach einem Querpass von links traf Nicolas Moumi Ngamaleu, der für die von David Wagner trainierten Young Boys spielt, zum vermeintlichen 2:1. Vermeintlich, weil er klar abseits stand. Die Fahne ging sofort hoch und auch der VAR kam zum gleichen Ergebnis.

Gut fünf Minuten vor der Pause kombinierte sich Kamerun ansehnlich nach vorne, Moumi Ngamaleu chippte hinter die Abwehr zu Aboubakar, der mit der Brust annehmen konnte, im allerletzten Moment aber noch geblockt wurde. So nahm Äthiopien das 1:1 mit in die Pause.

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Aboubakars Doppelschlag besiegelt Kameruns Erfolg

Keine zehn Minuten waren gespielt, da hatte Kamerun das Ergebnis auf seiner Seite. Erneut hieß der Vorbereiter Collins Fai, der mit seiner Hereingabe diesmal Vincent Aboubakar fand. Kameruns Kapitän köpfte per Aufsetzer zum 2:1 ein. Seinem bereits dritten Turniertor ließ er kurz darauf auch das vierte folgen, 55. Minute, Nicolas Moumi Ngamaleu, der bei den von David Wagner trainierten Young Boys spielt, bediente am Fünfmeterraum Aboubakar, Aschalew Tamene versuchte alles, den Treffer noch zu verhindern, konnte aber nicht mehr rechtzeitig blocken, 3:1.

AFCON 2022 Kamerun Äthiopien

Photo by KENZO TRIBOUILLARD/AFP via Getty Images

Der Wille der Äthiopier war langsam aber sicher gebrochen – und Kamerun schraubte das Ergebnis weiter in die Höhe. 67. Minute, Karl Toko Ekambi machte sich links im Mittelfeld auf den Weg, ließ im Sechzehner noch die restlichen äthiopischen Verteidiger mit mehreren Haken aussteigen und schloss sicher unten links zum 4:1-Endstand ab.

In der Tabelle hält sich Kamerun damit vor dem letzten Gruppenspiel gegen Kap Verde makellos mit sechs Punkten. Äthiopien hingegen steht noch bar jedes Zählers und 1:5 Toren am Tabellenende. Vier Punkte trennen sie von Kap Verde auf Platz 2.

Bandés Brust belohnt bessere Burkinabé

Wenige Stunden später ging es im Olembe Stadium in der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé weiter mit dem zweiten Aufeinandertreffen der Gruppe A, Kap Verde gegen Burkina Faso. Bei letzteren stand der Leverkusener Edmond Tapsoba in der Startelf. Auf der gegenüberliegenden Seite hieß der bekannteste Name Garry Rodrigues, ehemals bei Fenerbahçe und Galatasaray tätig, inzwischen für Olympiakos.

Nach dem – im Vergleich – atemberaubenden Spektakel zwischen Kamerun und Äthiopien, knüpfte diese Partie wieder an die meisten des 1. Spieltags an. Burkina Faso war die überlegenere Mannschaft und hatte nach sechs Minuten seine erste gute Möglichkeit. Gustavo Sangaré kam im Strafraum zum Abschluss. Sein Versuch mündete in einem Eckball, der nichts einbrachte.

AFCON 2022 Kap Verde Burkina Faso

Photo by KENZO TRIBOUILLARD/AFP via Getty Images

In der 13. Minute wurde auch Edmond Tapsoba erstmals auffällig, als er einen Freistoß aus gut 20 Metern zentraler Position aufs Tor brachte, den der kapverdische Keeper Vozinha entschärfte. In Minute 27 vergab Hassane Bandé frei vor Vozinha. Die Führung war inzwischen überfällig.

Aber auch Kap Verde klopfte seinen Gegner immer wieder auf defensive Unachtsamkeiten ab. Nach einer guten halben Stunde legte Jamiro Montero per Kopf in den Strafraum zu Julio Tavares ab. Dessen Kopfball entschärfte der burkinische Torhüter Hervé Koffi herausragend.

Sechs Minuten vor der Pause gelang der unterm Strich besseren Mannschaft auch der Durchbruch: Issa Kaboré, ein vielversprechendes Rechtsverteidigertalent, das bei Manchester Citys Schwesterklub Troyes unter Vertrag steht, schlug eine scharfe Flanke von der rechten Seite. Im Strafraum kam Hassane Bandé angeflogen, versuchte sich am Hechtkopfball, traf letztlich aber mit der Brust. 0:1, das war gleichzeitig auch der Pausenstand.

Kaum Nennenswertes nach der Pause – Burkina Faso klettert

Nach der Pause tat sich relativ wenig. Kap Verde fand besser ins Spiel, allerdings nicht mehr den Ausgleich. So endet auch diese Partie mit dem Standardergebnis des AFCON 2022, 1:0.

Durch den Sieg springt Burkina Faso, das im Eröffnungsspiel Kamerun 1:2 unterlag, mit seinen ersten drei Zählern und dank der mehr erzielten Tore im Vergleich zu Kap Verde auf Platz 2 und darf weiter aufs Achtelfinale hoffen. Kap Verde hingegen fällt vorerst auf Rang 3 zurück.

Die Endstände aus dem Olembe Stadium zu Yaoundé.

Kamerun 4:1 Äthiopien
Tore: 0:1 D. Hotessa (4′), 1:1 Toko Ekambi (8′), 2:1 Aboubakar (53′), 3:1 Aboubakar (55′), 4:1 Toko Ekambi (67′)

Kap Verde 0:1 Burkina Faso
Tor: 0:1 H. Bandé (39′)

Photo by KENZO TRIBOUILLARD/AFP via Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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