DFB-Pokal | Bellingham kam, sah – und machte alles klar, Gregoritsch lässt Freiburg ausrasten, Elfmeterdrama in Paderborn und Sandhausen!

19. Oktober 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Teil 2 der 2. Runde des DFB-Pokals! Unter anderem mit einem Dortmunder Sieg in Hannover – und drei Verlängerungen. Am Ende kamen der SC Freiburg, der SC Paderborn und der SV Sandhausen weiter.

Dortmund führt in Hannover, Schwierigkeiten für Finalist Freiburg

Den Anfang an diesem Mittwochabend machte der SV Sandhausen: 8. Minute, die Gastgeber konterten, Kinsombi legte auf Philipp Ochs ab. Dessen Flanke ins Zentrum wollte Stephan Ambrosius klären, hob die Kugel stattdessen über Marius Gersbeck ins Tor.

Drei Minuten später in Hannover, wo Borussia Dortmund gastierte, leitete Julian Brandt mit dem Absatz in den Lauf von Thorgan Hazard. Phil Neumann ließ sich vernaschen und machte die Bahn für Youssoufa Moukoko auf, der kurz verzögerte und aus spitzem Winkel draufhielt. Bright Arrey-Mbi fälschte noch unhaltbar für Leo Weinkauf ins kurze Eck ab. Der DFB wertete den Treffer letztendlich als Eigentor.

Hannover 96 erwischte grundsätzlich einen guten Start und hatte in Minute 6 die Großchance, als Gregor Kobel einen Volley Havard Nielsens nach Eckball parierte. Danach aber übernahm der Bundesligist zunehmend die Kontrolle und ging verdientermaßen in Führung.

Das tat in Minute 22 auch der SC Paderborn gegen Werder Bremen, weil ein Steilpass zu Marvin Pieringer durchrutschte. Die Schalker Leihgabe legte rüber zu Felix Platte, der zwischen Niklas Stark und Anthony Jung abschließen durfte. Unten links schlug es ein. 1:0! In der vergangenen Zweitligasaison gewann Paderborn 4:1 im Weserstadion, das noch zu Anfang-Zeiten. Auch im Rückspiel führten sie bereits 3:1. Das wussten die Bremer allerdings noch durch Ömer Toprak in ein 4:3 zu drehen. Stilecht mit Siegtreffer in Minute 86.

 



 

Den Vorsprung aus genannter Zweitligapartie stellten die Paderborner zwei Minuten vor der Pause her, weil sie von der SVW-Defensive abermals eingeladen wurden: Ein Steilpass von Julian Justvan landete rechts bei Sirlord Conteh. Miloš Veljković ging äußerst halbherzig in den Zweikampf und auch Jiří Pavlenka sah beim folgenden Abschluss nicht optimal aus. 2:0!

Praktisch zeitgleich ging auch der FC St. Pauli beim Finalisten der Vorsaison, dem SC Freiburg in Führung: Keven Schlotterbeck suchte an der Mittellinie mit einem Rückpass Noah Atubolu, fand aber nur Lukas Daschner, der das Geschenk dankend annahm und freistehend am U21-Nationalkeeper vorbeichippte. 0:1!

Die letzte Aktion vor der Pause gehörte, wie die erste, dem SV Sandhausen. Minute 44, Gersbeck wollte einen Freistoß mit den Fäusten klären, tat das zu kurz und genau auf Kinsombi. Dessen Versuch konnte noch geblockt werden. Aleksandr Zhirov schnappte sich den Rebound und stellte auf 2:0.

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Bellingham macht den Deckel drauf, Ginter rettet Freiburg

Zehn Minuten nach Wiederanpfiff gab es den Elfmeter für den KSC, weil Kelvin Arase den Ball in die Mitte legen wollte, was Merveille Papela bei der Grätsche mit dem ausgefahrenen Arm unterband. Martin Petersen zeigte auf den Punkt. Marvin Wanitzek verlud Patrick Drewes und schob mittig ein. Anschluss!

In Minute 65 kam auch Werder Bremen zurück ins Spiel: Leonardo Bittencourt, 70 Sekunden zuvor eingewechselt durfte sich den Ball gut 17 Meter vor dem Tor zurechtlegen. Uwe Hünemeier fälschte seinen Abschluss noch unhaltbar ab.

In Hannover boten sich den Gastgebern eine Reihe von besten Gelegenheiten auf den Ausgleich. Beispielhaft dafür die 53. Minute, als Max Besuschkow rechts für Jannik Dehm verlagerte. In der Mitte stand Hendrik Weydandt glockenfrei, traf den Ball aber nicht richtig, der so links vorbeiging. Eigentlich hätte er den Ball noch annehmen können.

DFB-Pokal Hannover 96 Borussia Dortmund

Photo by Oliver Hardt/Getty Images

Um die Entscheidung herbeizuführen, brachte Edin Terzic Jude Bellingham. Keine zehn Minuten auf dem Platz wurde er vom ebenfalls eingewechselten Giovanni Reyna in Szene gesetzt. Sei Muroya sah in der Szene nur die Rücklichter, während Bellingham im Strafraum merkte, dass er nicht mehr viel mit dem Ball hätte anfangen können. Also spitzte er die Kugel kurz nach rechts und ließ sich vom heranfliegenden Phil Neumann foulen. Sehr starke Aktion – und Elfmeter. Der Sache nahm sich Bellingham selbst an, zielte akkurat neben den linken Pfosten. Leo Weinkauf war noch leicht am Ball, konnte aber nicht mehr abwehren. 0:2.

In Minute 73 glich der KSC aus: Arase spitzte die Kugel zu Tim Breithaupt, der aus dem Rückraum direkt drauftrümmerte und Drewes mit seiner Fackel überhaupt keine Abwehrchance ließ. Im Winkel schlug die Kugel zum 2:2 ein!

Beim 4:3 der Bremer in Paderborn fiel der Siegtreffer in Minute 86. Diesmal kam Werder nach 84 Minuten zurück. Abermals war Bittencourt beteiligt, der einen Eckball auf den kurzen Pfosten brachte. Mitchell Weiser, der seinerzeit in Paderborn, damals noch für den FC Bayern, seinen ersten Bundesligatreffer erzielt hatte, köpfte freistehend ein.

Fünf Minuten vor Schluss fand sich Dortmund in Unterzahl. Der eingewechselte Derrick Köhn wurde von Karim Adeyemi umgerempelt. Sven Jablonski legte es ihm als Notbremse aus.

In Minute 93 gab es doch noch die Erlösung für den Finalisten: Yannik Keitel dribbelte sich geschickt gegen zwei Mann durch und flankte an den zweiten Pfosten, wo Matthias Ginter freistehend einköpfte. 2:2! Die Ergebnisse!

Gregoritsch lässt Freiburg eskalieren, Diskussionen um Füllkrug-Treffer, zweimal Elfmeterdrama

Den Anstich in dieser Verlängerung machte Werder Bremen: 101. Minute, Ilia Gruev brachte einen Eckball in die Mitte, den Niclas Füllkrug einköpfte. Sofort baute sich ein blau-schwarzer Pulk vor Frank Willenborg auf, weil Fabio Chiarodia gegen Robert Leipertz hielt. Nach Rücksprache mit seinen Assistenten – einen VAR gibt es in Runde 2 noch nicht – nahm er den Treffer zurück. Im Nachgang sah Füllkrug noch Gelb aufgrund vehementen Beschwerens. Allerdings entschied Willenborg nicht auf Freistoß für Paderborn, sondern ließ den Eckball wiederholen, was dafür spricht, dass er sich der Szene gewahr war und die Akteure selbst nochmal darauf aufmerksam machen wollte. Der zweite Versuch landete erneut bei Füllkrug. Dessen Kopfball hatte Zingerle sicher.

Den Ausgleich machte Freiburg bereits Last-Minute, den Siegtreffer auch. 119. Minute, Vincenzo Grifo brachte einen Eckball von links. Ginter verlängerte am ersten Pfosten, sodass Michael Gregoritsch im Zentrum locker einköpfen konnte. 2:1! Die anderen beiden Partien gingen ins Elfmeterschießen.

In Paderborn waren die ersten vier Versuche auf beiden Seiten drin – vorzugsweise unten links. Dafür entschied sich auch Leonardo Bittencourt. Diesmal parierte Zingerle. Der Matchball gehörte Richmond Tachie, der – natürlich links – traf. 5:4! Der SC Paderborn steht im Achtelfinale des DFB-Pokals!

Noch treffsicherer zeigten sich Sandhausen und der Karlsruher SC: Im Hartwaldstadion saßen sogar die ersten 15 Versuche, die Gastgeber führten 8:7. Marcel Franke trat an, versuchte sich an einem mittigen Schuss, den der eingewechselte Sandhäuser Ersatztorhüter Nikolai Rehnen abwehrte. Sandhausen folgt damit Werder Bremen, dem SC Freiburg und Borussia Dortmund! Die Ergebnisse.

Hannover 96 0:2 Borussia Dortmund
Tore: 0:1 Arrey-Mbi (ET, 11′), 0:2 Bellingham (71′)

SC Freiburg 2:1 FC St. Pauli n.V.
Tore: 0:1 L. Daschner (42′), 1:1 Ginter (90’+3), 2:1 Gregoritsch (119′)

SC Paderborn 7:6 Werder Bremen n.E.
Tore: 1:0 F. Platte (22′), 2:0 S. Conteh (43′), 2:1 Bittencourt (65′), 2:2 Weiser (84′)
Elfmeterschießen: 0:1 Füllkrug, 1:1 R. Leipertz, 1:2 M. Veljković, 2:2 J. Justvan, 2:3 N. Schmidt, 3:3 F. Muslija, 3:4 I. Gruev, 4:4 D. Srbeny, 4:4 Bittencourt, 5:4 R. Tachie

SV Sandhausen 10:9 Karlsruher SC n.E.
Tore: 1:0 S. Ambrosius (ET, 8′), 2:0 Al. Zhirov (44′), 2:1 M. Wanitzek (58′, Elfm.), 2:2 T. Breithaupt (73′)
Elfmeterschießen: 1:0 P. Ochs, 1:1 M. Wanitzek, 2:1 C. Soukou, 2:2 J. Gondorf, 3:2 M. Papela, 3:3 P. Heise, 4:3 J. Bachmann, 4:4 T. Breithaupt, 5:4 M. Ritzmaier, 5:5 Si. Rapp, 6:5 D. Đumić, 6:6 M. Kaufmann, 7:6 I. Höhn, 7:7 K.-R. Choi, 8:7 Kutucu, 8:7 M. Franke

Photo by THOMAS KIENZLE/AFP /AFP via Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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