DFB-Team | Kolumbien steht Kopf: Juan Cuadrado sorgt für ersten Sieg gegen Deutschland
20. Juni 2023 | News | BY Victor Catalina
News | Am Dienstagabend stand das letzte Länderspiel für das DFB-Team an. In Gelsenkirchen ging es gegen Kolumbien. Nach dem 0:1 in Warschau gab es die nächste Niederlage, diesmal ein 0:2.
Thiaw im letzten Moment, Musiala mit der besten Chance: Vereinzelte Pfiffe zur Pause
Glück auf und Willkommen auf Schalke! Am Dienstagabend ging es für das DFB-Team im letzten Länderspiel der Saison 2022/23 gegen Kolumbien. Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Warschau nahm Hansi Flick fünf Änderungen vor, die markanteste im Mittelfeld: Ilkay Gündoğan begann anstelle von Joshua Kimmich und übernahm auch die Kapitänsbinde. Jamal Musiala rückte an dem Tag, an dem er erfuhr, dass er die Liste zur Wahl des Golden Boy anführt, einen Halbtonschritt tiefer, an die Seite von Leon Goretzka. Vor der Partie bekam der Münchener außerdem noch seine Auszeichnung zum Nationalspieler des Jahres 2022. Außerdem begannen Marius Wolf, Robin Gosens, ebenjener Goretzka, und Leroy Sané anstelle von Thilo Kehrer, Benjamin Henrichs, Jonas Hofmann sowie Florian Wirtz.
Kolumbien begann, unter anderem, mit Yerry Mina im Abwehrzentrum. Ganz vorne wirbelte der Frankfurter Rafael Borré an der Seite von Liverpools Luis Díaz.
Die erste nennenswerte Szene gab es in Minute 9: Jamal Musiala und Leroy Sané kombinierten sich mit der Hacke durch die kolumbianische Abwehr. Das finale Zuspiel auf Kai Havertz blieb allerdings hängen.
Kurz vor der Viertelstundenmarke, in Minute 14, dann erstmals Los Cafeteros, nach Rezept des Hauses: Juan Cuadrado suchte und fand den aufgerückten Yerry Mina. Emre Can zog im Kopfballduell den Kürzeren. Der Ball landete links neben dem Tor.
Zwei Minuten später war Ilkay Gündoğan eigentlich schon an der Grundlinie. Der Kapitän konnte den Ball allerdings nicht mehr auf den in der Mitte lauernden Marius Wolf bringen. Den Rebound schwang Robin Gosens nochmal ins Zentrum. Kai Havertz verpasste.
Die hochwertigeren Chancen gehörten allerdings den Kolumbianern: Minute 23, diesmal war es Matheus Uribe, der den Ball von rechts brachte – und zwar auf Rafael Borré. Der Frankfurter setzte sich gegen Malick Thiaw durch. Marc-André ter Stegen musste ein erstes Mal zupacken.
Ab hier kippte die Partie zugunsten Kolumbiens. 26. Minute, ter Stegen chippte unsauber hinten raus. Deiver Machado fing ab und leitete den Gegenstoß ein. Luis Díaz versuchte es aus spitzem Winkel, scheiterte allerdings am Barca-Keeper.
Zwei Minuten später geriet ein Rückpass von Antonio Rüdiger viel zu kurz. Borré und Luis Díaz waren frei durch. Der Liverpooler bekam die Kugel gut 30 Metern vor dem Tor. Im allerletzten Moment setzte Thiaw zum sauberen Tackling an und verhinderte den sicheren Rückstand. Im Fallen beförderte Kolumbiens Stürmer die Kugel noch rechts vorbei.
Dem DFB-Team fehlte die Durchschlagskraft im letzten Drittel: Bezeichnend dafür die 43. Minute: Nach einer gelungenen Kombination über links kam das Zuspiel ins Zentrum, das allerdings komplett von roten Trikots besetzt war. Relativ unnötig gab Machado noch einen Eckball her.
Die beste Chance der deutschen Nationalmannschaft ließ bis Minute 45 auf sich warten: Jamal Musiala probierte es einfach mal selbst, setzte sich halblinks gegen mehrere Gegenspieler durch und bekam den Ball per Chip zurück. Den Abschluss blockte Yerry Mina in die Arme seines Keepers Camilo Vargas. Zur Pause blieb es beim 0:0. Es gab vereinzelte Pfiffe in Gelsenkirchen.
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Tor und Vorlage: Cuadrado schockt DFB-Team!
Einen Wechsel nahm Hansi Flick zur Pause vor: Benjamin Henrichs ersetzte Marius Wolf. Die ersten zehn Minuten gingen erneut an die Kolumbianer. In Minute 54 dann erstmals gewinnbringend: Emre Can gab den Ball gegen Rafael Borré her. Eigentlich war das DFB-Team mit genügend Mann hinten, stand aber nicht sortiert. Kolumbien konnte das Spiel nach rechts verlagern. Juan Cuadrados Halbfeldflanke geriet perfekt. In der Mitte standen Emre Can und Thiaw eine Autostunde von Luis Díaz entfernt, der maßgenau ins lange Eck köpfte. 0:1.
Seine Wirkung hatte dieser Treffer keineswegs verfehlt. Torschütze Luis Díaz spielte den No-Look-Pass auf Jhon Arias. Kolumbiens Linksaußen schloss allerdings zu überhastet ab – drüber.
In den Folgeminuten erhöhte Deutschland die Bereitschaft, weil sie es wollten, weil sie es mussten. Vor allem Jamal Musiala wollte es wissen. Minute 62, der Youngster zog von links nach innen, fand keine Abschlussposition und legte stattdessen für Emre Can auf, dessen Versuch geblockt wurde.
Photo by Alex Grimm/Getty Images
Den kompletteren Eindruck machten die Kolumbianer: 79. Minute, Machado machte den Lauf über links und flankte. Joshua Kimmich, keine Minute auf dem Platz, wischte die Hereingabe mit dem ausgestreckten rechten Arm Richtung ter Stegen. Halil Umut Meler zeigte sofort auf den Punkt. Juan Cuadrado trat an und schob souverän unten links ein. Vorlage, Tor, Man Of The Match. Für Kolumbien war es der erste Sieg über das DFB-Team im fünften Versuch. Dem Schlusspfiff von Halil Umut Meler folgten viele der Fans auf Schalke.
Der Endstand aus Gelsenkirchen: Deutschland 0, Kolumbien 2.
Deutschland 0:2 Kolumbien
Deutschland: ter Stegen – M. Thiaw, Emre Can (66′ Füllkrug), Rüdiger – M. Wolf (46′ B. Henrichs), Goretzka, Musiala, Gosens – L. Sané, Gündoğan (C) (79′ Kimmich) – Havertz (79′ Brandt)
Trainer: Hansi Flick
Kolumbien: C. Vargas – D. Muñoz, Yerry Mina, J. Lucumi, D. Machado – M. Uribe (90’+4 K. Castano), J. Lerma (77′ W. Barrios) – J. Cuadrado (C) (90’+4 D. Sánchez), J. Arias – R. Borré (77′ M. Cassierra), Luis Díaz (86′ D. Valoyes)
Trainer: Nestor Lorenzo
Tore: 0:1 Luis Díaz (54′), 0:2 J. Cuadrado (82′, Elfm.)
Photo by Alex Grimm/Getty Images
Victor Catalina
Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.
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