Jennifer Hermoso nach Kuss-Skandal: „habe Drohungen erhalten“

7. November 2023 | News | BY Gero Lange

Nach dem Kuss-Skandal im Anschluss an das WM-Finale der Frauen zwischen Spanien und England begann für die spanische Nationalspielerin Jennifer Hermoso eine schwere Phase. Der Fußball geriet für die 33-Jährige in den Hintergrund, zudem sah sie sich Drohungen ausgesetzt. 

Jennifer Hermoso: „werde weiterhin Spaß an diesem Sport haben“

In einem Interview mit der GQSpain (zitiert via The Guardian) hat sich Jennifer Hermoso (33) über die Auswirkungen des Kuss-Skandals geäußert, der im Anschluss an das WM-Finale der Frauen zwischen Spanien und England (1:0) passierte. Hermoso wurde bei der Siegerehrung vom spanischen Verbandschef Luis Rubiales auf den Mund geküsst. Rubiales wurde von der FIFA für drei Jahre gesperrt. Es folgte jedoch eine wochenlange Kontroverse. In der Folge sah sich Hermoso sogar Drohungen ausgesetzt.



„Diese Wochen waren sehr schwierig“, so die 33-Jährige. „Es immer und immer wieder erzählen zu müssen, hat mir sehr wehgetan. Aber ich weiß, dass ich es irgendwie loslassen musste. Ich arbeite mit Hilfe meines Psychologen, den ich schon seit vielen Jahren kenne, weiter daran. Für mich ist die psychische Gesundheit genauso wichtig wie das tägliche Training, z. B. die Stunden, die ich schlafen muss, um auf das Spielfeld gehen zu können. Dank ihr fühle ich mich stark und bin nicht niedergeschlagen oder denke darüber nach, dass ich nicht mehr Fußball spielen will. Ich habe meinen Enthusiasmus nicht verloren“, so Hermoso.

Sie ergänzte: „Ich musste die Konsequenzen einer Tat tragen, die ich nicht provoziert habe, die ich nicht gewählt oder geplant hatte. Ich habe Drohungen erhalten, und das ist etwas, woran man sich nie gewöhnt.“

Mehr News und Stories rund um die Nationalmannschaften

Der Fußball rückte in dieser Phase in den Hintergrund. Mittlerweile konnte sie jedoch genug Abstand gewinnen, um wieder Spaß an ihrem Sport zu haben: „In diesen Monaten habe ich bei allem, was passiert ist, wenig an den Fußball gedacht. Manchmal habe ich mich gar nicht mehr daran erinnert, dass ich ein Fußballerin bin. Aber ich gehe wieder ins Training, auf den Platz, ziehe das Trikot an, und ich will wieder mein Bestes geben. Im Rennen um die Olympischen Spiele, in meinem Team in Mexiko, in der Nationalmannschaft. Ich werde weiterhin Spaß an diesem Sport haben.“

(Photo by SEBASTIEN BOZON/AFP via Getty Images)

Gero Lange

Fußballbegeistert seit der Heim-WM 2006. Großer Fan von Spektakelfußball mit vielen schönen Toren, am liebsten aus der Distanz. Seit 2020 bei 90PLUS


Ähnliche Artikel