Oliver Bierhoff: Spieler sollen sich mit der Situation in Katar beschäftigen

Nationalmannschaften

Oliver Bierhoff blickt nach der Auslosung der Gruppen für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar erstmals auf die Herausforderungen, die nun vor ihm und vor der Mannschaft liegen. Dabei geht es um Sportliches, Infrastrukturelles und auch die prekäre Lage in Katar sei in Vorbereitung auf das Turnier ein großes, wichtiges Thema.

Oliver Bierhoff: „Die Spanier sind nicht gerade unser Wunschgegner“

Spanien, Japan und Costa Rica oder Neuseeland: Die Gruppengegner der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar am Ende des Jahres stehen fest. Erstmals seit der Auslosung am vergangenen Freitag äußerte sich nun Oliver Bierhoff (53), der Geschäftsführer der Mannschaft, gegenüber dem „Kicker“ zur Gruppe der Nationalmannschaft. Eine Todesgruppe gäbe es nicht und auch die Gruppe der deutschen Mannschaft könne nicht als eine solche bezeichnet werden. „In jeder Gruppe findet sich ein Haken“, beschwichtigt Bierhoff. Jedoch weißt er daraufhin, dass die vergangenen Spiele gegen den stärksten Gruppengegner Spanien aus deutscher Sicht unerfreulich verliefen. „Die Spanier sind nicht gerade unser Wunschgegner“, sagt Bierhoff und erinnert an die Halbfinal-Niederlage 2010 sowie 0:6-Nations-League-Debakel in Sevilla. Die Aufgabe, sich auf Spanien und die anderen Gegner vorzubereiten, obliege allerdings der Zuständigkeit des Trainerteams um Hansi Flick. Und in die habe er volles Vertrauen. Das Ziel sei natürlich die Qualifikation für die K.O.-Runde.



Für Bierhoff gilt es ob der nahenden Weltmeisterschaft andere Entscheidungen zu treffen. Aktuell ist die Wahl der Unterbringung eine, die den Geschäftsführer besonders umtreibt. Spätestens seitdem dem legendären Campo Bahia der Weltmeisterschaft 2014 eine wichtige Rolle beim Gewinn des Titels zugesprochen wurde, schlägt das Lager der Nationalelf bei wichtigen Turnieren durchaus Wellen. „Die Tendenz geht in Richtung Norden“, sagt Bierhoff. Dies würde bedeuten, dass die Nationalelf sich – ähnlich wie in Brasilien – für einsame Idylle entscheidet. Abseits vom Trubel des Turniers. Die andere Option wäre ein Stadthotel in Doha. Der Vorteil einer solchen Variante sei, dass die Mannschaft auch vor Spielen das Hotel nicht wechseln müssen. Für welche Variante sich der DFB entscheiden wird, muss er bis zum 30. April bei der FIFA hinterlegen.

„Es war wichtig, dass sich die Spieler über die Situation in Katar informieren“

Zudem sei es ihm ein wichtiges Anliegen, erklärt Bierhoff, die Spieler für die prekäre Situation in Katar zu sensibilisieren. Dazu hatte die Nationalmannschaft während den letzten beiden Länderspielen Besuch von zwei Menschenrechtsorganisationen. „Es war wichtig, dass sich die Spieler allgemein über Menschenrechte und ganz speziell über die Situation in Katar informieren“, sagt Bierhoff. Diese Diskussion solle in den nächsten Monaten noch verstärkt werden. Auch mit Menschen, die in Katar leben oder gelebt haben, solle dazu gesprochen werden. Es sei wichtig, zu dieser Situation eine Haltung zu beziehen und dazu seien all diese Maßnahmen hilfreich. Auch der neue DFB-Präsident Bernd Neuendorf würde sich gegenwärtig intensiv mit diesem Thema beschäftigen.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

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