Plötzlich Nationalspieler: Pascal Groß stellt sich vor

5. September 2023 | News | BY sid

Pascal Groß ist aus vielen Gründen der etwas andere Nationalspieler. Erstmals wurde der Mann von Brighton & Hove Albion für die DFB-Auswahl nominiert.

Pascal Groß vor Debüt als Nationalspieler

Vier wichtige Daten der Familiengeschichte trägt Pascal Groß (32) als Tattoo-Ringe am rechten Unterarm. Einen fünften wird er sich unter den Geburtstagen seiner Eltern, seiner Schwester und seinen eigenen allerdings verkneifen – selbst dann, wenn er am 9. September 2023 endlich Fußball-Nationalspieler werden sollte. Mit 32 Jahren.

„Als Erinnerung wäre das sehr schön“, sagte Groß am Dienstag in Wolfsburg während seiner Premiere bei der Pressekonferenz der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. „Als Tattoo lieber nicht. Das bleibt für die Familie.“

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Zwei Stunden vor der Begegnung mit den Medien, die er souverän hinter sich brachte, hatte er sich schon sehr ordentlich auf dem Platz eingeführt: In Spätsommerhitze stellte er sich bei Leroy Sane auf dem Kleinfeld mit einem „Tunnel“ vor. Der Bayern-Star blickte sich verdutzt um – und lachte. Ach ja, der Neue.

Pascal Groß, eben. Der etwas andere Nationalspieler. Der, der bisher immer unter dem Radar flog, trotz fast 200 Spielen für die „Möwen“ von Brighton and Hove Albion in der stärksten Liga der Welt. Der kein Luxusgehabe kennt, der stark mannheimerisch gefärbt spricht, der „ned“ statt „nicht“ sagt. Der bescheiden ist und keine Social-Media-Profile zur Selbstdarstellung pflegt.

„Ich fahre damit ganz gut“, berichtete der Mittelfeldspieler, dessen Vater Stephan einst in der Bundesliga für den Karlsruher SC spielte. „Ich versuche, mich von dieser Welt fernzuhalten. Man hat es im Leben ohnehin mit so vielen Aufs und Abs zu tun, da sind mir die zusätzlichen Achterbahnkurven bei Social Media zu steil und zu tief.“



Geradlinig dagegen läuft seine Karriere. Zumindest seit sechs Jahren, in denen er im englischen Seebad am Ärmelkanal spielt. Groß ist der erste Premier-League-Torschütze in der Geschichte der „Seagulls“ und mit 27 Toren auch der beste. Viele Taktiknerds haben seine Berufung durch Hansi Flick seit langem eingefordert.

Doch was kann ein 32-Jähriger mitbringen, was nicht andere in dieser Mannschaft bereits können? „Ich spiele mannschaftsdienlich und setze gerne die Mitspieler in Szene“, sagte Groß, er wolle Energie und Positivität beisteuern. Seine Stärke bei Standards wäre wohl auch bei der missratenen WM hilfreich gewesen. Er kann auf der Acht die Strippen ziehen, also als Ersatz für den nicht berufenen Leon Goretzka, oder als klassische Zehn.

Zwei Dinge allerdings sind ihm wirklich nicht geheuer. Er muss sich einerseits an einen neuen Ball gewöhnen. Und, deutlich schlimmer: Vor der obligatorischen Gesangseinlage in der Kabine würde er sich doch sehr gerne drücken. „Ich muss hoffentlich ned“, sagte Pascal Groß. „Ich habe andere Talente.“

Die gibt es vielleicht schon am Samstag (20.45 Uhr/RTL) gegen Japan zu sehen.

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(Photo by Adam Hunger/Getty Images for Premier League)


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