Vor Saisonstart: Das sind die spannendsten Talente der 2. Bundesliga

12. Juli 2022 | Weiteres | BY Hendrik Wiese

Spotlight: Die kommende Saison in der 2. Bundesliga steht in den Startlöchern. Auch in diesem Jahr kämpfen viele hoch-veranlagte Youngsters um den absoluten Durchbruch, wir stellen euch die heißesten Eisen der kommenden Spielzeit vor.

Info: Wir haben in unserer Liste nur U-21 Spieler berücksichtigt. Spieler, die vor dem 01.01.2001 geboren wurden, standen dementsprechend nicht zur Auswahl.

Mario Vuskovic (Abwehr, 2001, Hamburger SV)

Mario Vuskovic vom Hamburger SV ist zweifelsohne eines der größten Talente in der 2. Bundesliga. Nach einer Leihe von Hajduk Split im letzten Jahr zogen die „Rothosen“ bereits im März die Kaufoption in Höhe von drei Millionen Euro. Das zeigt, wie überzeugt der Klub vom Spieler ist. Der Rechtsfuß ist körperlich stark, besitzt ein gutes Auge im Spielaufbau und präsentiert sich sehr zweikampfstark.

Seit dem 14. Spieltag der vergangenen Spielzeit baut sein Cheftrainer Tim Walter voll auf das Innenverteidiger-Duo Vuskovic – Schonlau. Im anspruchsvollen Spielaufbau schlägt sich der 20-Jährige vorzüglich und schaltet sich immer wieder in Anschlussaktionen ein. Seine Zweikampfquote von 66% und der Fakt, dass er in 23 Spielen lediglich eine gelbe Karte sah, unterstreichen seine Qualitäten im 1vs.1.

Nach dem verpassten Aufstieg im letzten Jahr arbeitet Vuskovic und der HSV am Erreichen des großen Ziels in der kommenden Spielzeit. Der Schritt in die Bundesliga sollte gelingen, ansonsten könnte der U-Nationalspieler Kroatiens trotz Vertrag bis 2025 den nächsten Schritt gehen. Medienberichten zufolge klopften bereits die Wolverhampton Wanderers an, doch der Wunsch des wertvollsten Spielers im Kader der Norddeutschen ist klar: „Ich will mit dem Hamburger SV in die Bundesliga aufsteigen.“

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Vuskovic

(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Sidney Raebiger (Mittelfeld, 2005, Greuther Fürth)

Der eine oder andere schaute nicht schlecht, als die Spielvereinigung Greuther Fürth den festen Transfer von Sidney Raebiger bekanntgab. Der 17-Jährige wechselte von RB Leipzig zu den Franken  und hofft auf den endgültigen Durchbruch in der 2. Bundesliga. Der zentrale Mittelfeldspieler ist der jüngste Debütant in der Leipziger Bundesligageschichte, doch außer den drei Minuten in der Liga und zwölf Minuten im Pokal erhielt Raebiger keine Spielzeit auf Profiebene.

In der U-19 des amtierenden DFB-Pokalsiegers wusste der Youngster zu überzeugen. Fünf Tore und fünf Vorlagen in 13 Partien unterstreichen sein Potenzial. Raebiger gilt als das vielleicht größte deutsche Talent in seinem Jahrgang. Er besitzt einen feinen rechten Fuß und ist mit einer vorzüglichen Übersicht und einer technischen Finesse ausgestattet.

Sollten die Fürther ihren spielerischen Ansatz der letzten zwei Jahre auch unter Neu-Coach Marc Schneider fortführen, so dürfte der 17-Jährige optimal ins System passen. Der vermeintliche Schritt zurück kann in seiner Entwicklung Gold wert sein.

Sidney Raebiger

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Maximilian Beier (Sturm, 2003, Hannover 96)

Eine der großen deutschen Sturmhoffnungen läuft in der kommenden Spielzeit für Hannover 96 auf. Sein Stammverein, die TSG Hoffenheim, verleiht den 19-Jährigen für eine weitere Saison und hofft auf weitere Einsatzzeiten und Torbeteiligungen des Youngsters.

Drei Tore und sechs Vorlagen gelangen dem 19-Jährigen im ersten Jahr Zweitklassigkeit. In einer schwachen Hannoveraner Mannschaft war er einer der Hoffnungsschimmer in der Offensive. Seine Aktionen musste er sich hart erarbeiten, gefüttert wurde der Angreifer nur selten. Beier ist schnell, technisch stark und besitzt gute Anlagen im Abschluss.

Für Furore sorgte der U-Nationalspieler im DFB-Pokal. Zunächst schenkte er Fortuna Düsseldorf zwei Tore ein, anschließend geriet Borussia Mönchengladbach – ebenfalls durch zwei Beier-Buden – in Hannover unter die Räder. Für die TSG erzielte er in 136 Minuten gar zwei Tore in der Europa League. Das Potenzial des Offensivspielers ist, wenn ausreichend gefördert, sehr groß.

Angesichts der Transferoffensive der 96er, gepaart mit Neu-Trainer Stefan Leitl, der viel Wert auf einen gepflegten Fußball legt, stehen die Chancen gut, dass Beier den absoluten Durchbruch schafft und seine Torbeteiligungen weiter nach oben schraubt.

Beier

(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Erik Shuranov (Stürmer, 2002, 1. FC Nürnberg)

Das Eigengewächs des 1. FC Nürnberg wurde zur Spielzeit 2020/21 zu den Profis in die 2. Bundesliga hochgezogen und zahlte das Vertrauen mit fünf Toren und einer Vorlage in 14 Spielen gleich zurück. Die letzte Spielzeit lief für den Stürmer, der bereits in der U-21 Nationalmannschaft aktiv ist, durchwachsen. Zwar schloss er die Saison mit neun Torbeteiligungen ab, doch angesichts seines Potenzials wäre hier mehr drin gewesen.

Der 20-Jährige ist ein waschechter Mittelstürmer. Er arbeitet viel mit seinem Körper, macht die Bälle in der Spitze gut fest, ist technisch versiert und wird im Strafraum gesucht. In den U-Ligen schoss er teils zwei Tore pro Spiel im Durchschnitt, der „Glubb“ kann für ihn als Sprungbrett dienen, wenn nicht sogar der Aufstieg mit diesem Verein möglich ist.

Angesichts der Transfers von Christoph Daferner (24, ST, Dynamo Dresden) und Manuel Wintzheimer (23, ST, Hamburger SV) wartet auf Shuranov starke Konkurrenz. Sein Trainer Robert Klauß kennt aber seine Qualitäten und setzt im Regelfall auf die große Nürnberger-Hoffnung.

Shuranov

(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

David Nemeth (Innenverteidiger, 2001, FC St. Pauli)

Für stolze 1,3 Millionen Euro verpflichtete der 1. FC St. Pauli David Nemeth von Mainz 05. Nach einer erfolgreichen Leihe in der Spielzeit 2020/21 bei Sturm Graz kehrte der Österreicher zu den 05ern zurück. Unter Trainer Bo Svensson gelang Nemeth der Durchbruch nicht, lediglich sechs Einsätze hatte der Innenverteidiger in der letzten Bundesliga-Spielzeit zu verzeichnen.

Seine große Stärke ist das Aufbauspiel. Seine Seitenverlagerungen und langen Bälle erfüllen die Anforderungen eines modernen Innenverteidigers. Nemeth ist abgeklärt und mit einer guten Technik ausgestattet, er verteidigt fair und erfolgreich. Schwächen werden ihm in puncto Entscheidungsfindung und Positionierung nachgesagt, die er im Norden der Republik nun verbessern möchte. Die 2. Bundesliga könnte dafür in jedem Fall das genau richtige Pflaster sein.

David Nemeth

(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)

Ransford-Yeboah Königsdörffer (Offensiv flexibel, 2001,  Hamburger SV)

Ransford-Yeboah Königsdörffer ist der nächste Spieler des Hamburger SV auf der Liste der interessantesten Talente. 1,2 Millionen Euro investierte der ambitionierte Zweitligist in den flexibel einsetzbaren Offensivspieler, der zuletzt mit Dynamo Dresden in Liga 3 abstieg. Der gebürtige Berliner bewies bereits in der U-19, mit welchen Qualitäten er ausgestattet ist. Mithilfe seiner 18 Torbeteiligungen in 19 Einsätzen machte Dresden ihn zum Profi.

Der Deutsch-Ghanaer ist schnell und dribbelstark. In der Hinrunde machte er in einer guten Dresdner-Mannschaft mehrmals den Unterschied, in der Rückrunde fiel er leistungstechnisch – wie der Rest der Mannschaft – in ein Loch. Der 20-Jährige war häufig auch abhängig von der Leistung seines Teams, er musste in Szene gesetzt werden. Schwächen kann man bei ihm in der Entscheidungsfindung und im Torabschluss identifizieren. In diesen Situationen ist er oftmals zu verspielt und leichtsinnig, was sich aber noch ändern kann, denn das Talent ist vorhanden.

Durch den Abgang von Faride Alidou wird Platz frei auf den Außenbahnen. Königsdörffer kann alle Positionen im letzten Drittel bekleiden, ist insbesondere in Kontersituationen unheimlich stark. In Hamburg wird er bei einer Mannschaft spielen, die viel Ballbesitz und Spielkontrolle präferiert. Sollte er in engen Räumen die richtigen Lösungen finden, winkt langfristig die Bundesliga.

Königsdörffer

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

 

Honorable Mentions:

  • Tim Breithaupt (DM, 2002, Karlsruher SC)
  • Frederik Jäkel (IV, 2001, Arminia Bielefeld)
  • Armindo Sieb (ST, 2003,  Greuther Fürth)
  • Burak Ince (ZM, 2004,  Arminia Bielefeld)
  • Antonio Foti (ZM, 2003,  Hannover 96)
  • Igor Matanovic (ST, 2003, FC St. Pauli)
  • Paul Nebel (RM, 2002, Karlsruher SC)

 

(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)

Hendrik Wiese

Aufgewachsen mit dem Spielstil von Bastian Schweinsteiger bevorzugt Hendrik spielerische Dominanz und technisch ansehnlichen Fußball. Seit Dezember 2019 ist er für 90PLUS unterwegs, bevorzugt im deutschen Oberhaus.


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