Von Japan bis Usbekistan: Das sind die spannendsten Talente des Asien-Cups

7. Januar 2024 | Spotlight | BY Jannek Ringen

In Katar startet am 12. Januar der Asien-Cup. Wir wollen dabei einen Blick auf die spannendsten Talente werfen, die das Turnier zu bieten hat.

Von Kubo bis Khusanov: Die Talente des Asien-Cups

Vom 12. Januar bis zum 10. Februar wird die 18. Asienmeisterschaft in Katar ausgetragen. Dabei kämpfen 24 Nationen darum, sich die kontinentale Krone des Fußballs aufzusetzen und den Asien-Cup zu gewinnen. Bei der letzten Austragung des Turniers konnte Katar den Titel holen. Auch in diesem Jahr erwarten die Fans spannende Spiele zwischen Nationen, die nicht wirklich im europäischen Fokus liegen. Deshalb wollen wir für euch auf die spannendsten Talente des Asien-Cups blicken.



Takefusa Kubo (22/Japan/Real Sociedad)

Bereits in jungen Jahren galt Takefusa Kubo (22) als Mega-Talent und schloss sich im Alter von neun Jahren dem FC Barcelona und der berühmten Jugendakademie La Masia an. Dort wurde er jedoch nicht glücklich und ging nur vier Jahre später wieder zurück nach Japan. Nachdem er im Alter von 15 Jahren sowohl jüngster Spieler als auch jüngster Torschütze der japanischen Liga wurde, schloss er sich 2019 Real Madrid an. Nach zahlreichen Leihen zu diversen spanischen Clubs verpflichtete ihn drei Jahre später Real Sociedad, wo der Offensivspieler aufblühte.

Mit 16 Torbeteiligung in 35 La-Liga-Spielen der vergangenen Saison hatte Kubo maßgeblichen Anteil daran, dass sich Real Sociedad erstmals seit zehn Jahren für die Königsklasse qualifizieren konnte. Auch in der aktuellen Saison läuft es für den quirligen Außenspieler, er steht bei neun Scorern in 18 Ligaspielen. Seine großen Stärken hat der 1,73 Meter große Japaner im Dribbling. Immer wieder lässt er seine Gegenspieler dank seines tiefen Körperschwerpunkts stehen und ist so in der Lage, auch tiefstehende Abwehrreihen zu überspielen. Schwächen hat er unterdessen noch im Passspiel, da er oftmals die falsche Option wählt.

Nur fünf Tage nach seinem 18. Geburtstag debütierte Kubo für die japanische Nationalmannschaft und ist damit der jüngste Debütant in der Verbandsgeschichte des Landes. Im Alter von 22 Jahren kommt er bereits auf 29 Länderspiele und drei Treffer. Bei den Japanern, die bei dem Turnier zweifelsohne zu den großen Favoriten gehören, könnte er sich mit seinen Fähigkeiten im Verlaufe des Asien Cups zum Schlüsselspieler entwickeln.

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Asien-Cup: Takefusa Kubo für Japan.

(Photo by Kenta Harada/Getty Images)

Kang-in Lee (22/Südkorea/Paris Saint-Germain)

Zusammen mit Kubo bildete Kang-in Lee (22) einst die Flügelzange beim RCD Mallorca in Spanien. Die Station auf der Baleareninsel verbindet die beiden vielleicht größten Talente des asiatischen Kontinents. Der 22-Jährige wechselte ähnlich wie Kubo 2011 nach Spanien und schloss sich dem FC Valencia an. Nach gut zehn Jahren war dort Schluss und nach zwei Jahren auf Mallorca wechselte er im Sommer für eine Ablöse von 22 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain. Beim französischen Topclub hat er sich mittlerweile zum Stammspieler gemausert und durfte in allen seinen zehn Spielen in der Ligue 1 von Beginn an ran.

Bereits bei der U20-WM im Jahr 2019 machte Lee auf sich aufmerksam. Er führte seine Mannschaft bei dem Turnier in Polen ins Finale, wo man sich mit 1:3 gegen die Ukraine geschlagen geben musste. Nach der Niederlage im Finale wurde er neben einem gewissen Erling Haaland, der als bester Torschütze des Turniers geehrt wurde, zum besten Spieler der U20-WM gewählt. Mit zwei Toren und vier Vorlagen hatte er massiven Anteil an dem gelungenen Turnier aus Sicht der Südkoreaner und machte auf sich aufmerksam, sodass er in der kommenden Länderspielpause erstmals für sein Land nominiert wurde.

Mittlerweile hat der Offensivspieler von Paris Saint-Germain 18 Länderspiele hinter sich und ist eine der großen Hoffnungen in der Offensive der Südkoreaner. Neben seinem guten Dribbling verfügt er auch über einen guten Blick für den letzten Pass, sodass er nur schwierig ausrechenbar ist. Auf ihm liegen große Hoffnungen, dass Südkorea zum ersten Mal seit 1960 wieder den Asien-Cup gewinnen kann.

Asien-Cup: Kang-in Lee für Südkorea.

(Photo by Chung Sung-Jun/Getty Images)

Abdukodir Khusanov (19/Usbekistan/RC Lens)

Im Alter von 19 Jahren hat Abdukodir Khusanov bereits sieben Länderspiele für Usbekistan absolviert. Kurz nach seinem Debüt für die usbekische Nationalmannschaft im Juni 2023 wurde der französische Vizemeister RC Lens auf ihn aufmerksam und verpflichtete das Abwehrtalent vom belarussischen Erstligisten Energetik-BGU. Zuvor hatte er mit der U20-Nationalmannschaft das Achtelfinale bei der WM im Sommer erreicht. Das flexibel einsetzbare Talent kann sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Position im defensiven Mittelfeld spielen.

Nach seinem Wechsel in die Ligue 1 brauchte Khusanov etwas, bis er sich an das höhere Tempo anpassen konnte. Mittlerweile hat er fünf Spiele in der höchsten französischen Spielklasse sowie Kurzeinsätze in der Champions League sammeln können. Sofern er in der Liga für den RC Lens gespielt hat, stand der 19-Jährige immer in der Startaufstellung. Zuletzt häuften sich die Spielzeiten der usbekischen Abwehrhoffnung und er durfte zum Ende des Jahres zweimal binnen kürzester Zeit über die volle Distanz ran.

Der beidfüßig starke Innenverteidiger hat besonders im Spielaufbau seine Stärken. In Summe bringt er fast 90 Prozent seiner Bälle an den Mann und ist in der Lage, das Aufbauspiel mit raumgewinnenden Pässen anzukurbeln. Zudem verfügt er über ein gutes Stellungsspiel und ist bereits in jungen Jahren in der Lage, das gegnerische Spiel zu lesen und Bälle abzufangen.

Asien-Cup: Abdukodir Khusanov im Trikot des RC Lens.

(Photo by DENIS CHARLET/AFP via Getty Images)

Patrick Yazbek (21/Australien/Viking FK)

Der Australier Patrick Yazbek (21) könnte beim Asien-Cup in den kommenden Wochen sein Debüt für die australische Nationalmannschaft feiern. Im Zuge der Nominierung für die kontinentale Meisterschaft wurde der 21-Jährige erstmals für die Socceroos nominiert und darf sich auf sein Debüt freuen. Im Februar 2023 zahlte der norwegische Erstligist Viking FK knapp 500.000 Euro Ablöse für den Mittelfeldspieler an den Sydney FC. Damit wagte Yazbek den Schritt raus aus seinem Heimatland und ans andere Ende der Welt in den europäischen Fußball.

Mit der Empfehlung von 28 Spielen in der australischen A-League fasste Yazbek schnell Fuß in Norwegen. Mit dem Viking FK landete er in seiner ersten Saison auf einem starken vierten Platz und konnte sogar den norwegischen Doublesieger Molde FK hinter sich lassen. Der zentrale Mittelfeldspieler absolviert 26 der 30 Spiele und stand zu weiten Teilen in der Startaufstellung. Mit zwei Treffern und fünf Vorlagen stellte er seine Qualitäten unter Beweis und scheint sich bereits im ersten Jahr nach seiner Ankunft in Europa akklimatisiert zu haben.

Yazbek ist eher der Typ Stratege, der mit einem gutes Passspiel und Übersicht überzeugt. Er kann sowohl Chancen kreieren als auch mit Diagonalbällen eng gestaffelte Abwehrreihen auseinanderziehen. Mit Australien möchte er zum zweiten Mal in der Geschichte des Landes den Asien-Cup gewinnen.

Asien-Cup: Patrick Yazbek im Trikot des Sydney FC.

(Photo by Brett Hemmings/Getty Images)

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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