Saudi-Kronpinz bin Salman: Kümmere mich nicht um Sportswashing, „solange das BIP steigt“

Saudi-Arabien Sportswashing
Global News

Saudi-Arabien nimmt immer mehr Einfluss auf den Weltsport, auch auf den Fußball, nutzt das für Sportswashing. Den Kronprinzen Mohammed bin Salman interessiert das nicht. 

Saudi-Kronprinz interessiert sich nicht für den Begriff Sportswashing

Dass der steigende Einfluss von Saudi-Arabien auf den Weltsport und den Weltfußball ein Problem sein wird, gilt nicht mehr als überraschend. Der Staat nutzt den Sport für seine Zwecke, betreibt Sportswashing in Reinkultur. Für den Kronprinzen Mohammed bin Salman ist das alles kein wirkliches Thema, wie er gegenüber Fox News betonte. „Wenn Sportswashing mein BIP um 1 % steigert, dann werden wir auch weiterhin Sportswashing betreiben“, sagte bin Salman.



Und weiter: „Ich kümmere mich nicht [um den Begriff]. Ich habe ein BIP-Wachstum von 1 % durch den Sport, und ich strebe weitere 1,5 % an. Nennen Sie es, wie Sie wollen – wir werden diese 1,5 % erreichen.“ Saudi-Arabien steht massiv wegen seiner Menschenrechtsverletzungen – im vergangenen Jahr wurden an einem Tag 81 Männer hingerichtet -, der Verletzung von Frauenrechten, der Kriminalisierung von Homosexualität, der Einschränkung der Meinungsfreiheit und des Krieges im Jemen in der Kritik.

Menschenrechtsaktivisten behaupten, die saudische Regierung nutze den Sport, um von langjährigen Reputationsproblemen abzulenken. Die saudischen Behörden weisen diese Vorwürfe jedoch zurück und erklären, Investitionen in den Sport seien ein wichtiger Bestandteil der Strategie „Vision 2030“. Aussagen wie diese von Mohammed bin Salman bestätigen jedoch nur diejenigen, die anmerken, es sei den handelnden Personen völlig egal, WIE ihre Ziele durchgesetzt werden.

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Zudem gelingt es bereits, diese Ziele zu erreichen. Saudi-Arabien wird im Dezember die Klub-Weltmeisterschaft ausrichten – das erste Mal, dass es eine große Fifa-Veranstaltung ausrichtet – und wird sich voraussichtlich um die Ausrichtung der Weltmeisterschaft im Jahr 2030 oder 2034 bewerben. Parallel dazu pumpt der PIF, der die größten Klubs des Landes kontrolliert, Unsummen in die Ablösesummen für Spieler aus Europa, um die eigene Liga attraktiver zu machen und deren Außendarstellung zu verbessern.

(Photo by KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP via Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.

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