News | Was vereinzelt bereits beobachtet werden konnte, ist nun mit Zahlen belegt worden: Laut einer Studie geht es ohne Zuschauer:innen im Stadion deutlich weniger emotional auf dem Platz.
Weniger Rudelbildungen, weniger Schiri-Einbindungen
Corona hat in beinahe alle Lebensbereiche eingegriffen, auch in den Fußball. Nun hat eine Studie Zahlen dazu geliefert, inwieweit Geisterspiele auf das Geschehen auf dem Rasen Einfluss haben. Die Studie stammt von der Universität Salzburg, die 20 Partien RB Salzburgs analysiert hat – zehn vor Corona mit einem normal-gefüllten Stadion, zehn während der Pandemie ohne Publikum. Das Ergebnis: Auf dem Platz geht es ohne Zuschauer:innen deutlich weniger emotional zu.
Bei Spielen ohne Fans gab es im Durchschnitt 19,5 Prozent weniger „emotionale“ Vorfälle, wie z. B. Streitereien oder Auseinandersetzungen. Die Ergebnisse zeigten auch einen starken Rückgang der Interaktionen mit dem Schiedsrichter. Vor der Pandemie wurde der Offizielle in 39,4 Prozent der emotionalen Vorfälle hineingezogen, aber ohne Anstiftung von den Stadionrängen sank diese Zahl auf etwas mehr als ein Viertel, 25,2 Prozent. „Unsere Erkenntnisse zeigen, dass – aus sportpsychologischer Sicht – die Abwesenheit von Fans einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten von Spielern, Betreuern und Offiziellen hat“, klärte Michael Leitner, einer der leitenden Autoren der Studie, auf. „Ohne den externen Faktor der Fans blieben die Spieler und das Personal häufiger ruhig und ließen sich weniger zu Auseinandersetzungen und Diskussionen hinreißen, die um 4,7 % bzw. 5,1 % abnahmen.“
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Foto: Christian Kolbert/kolbert-press/Pool/IMAGO