Supercopa | Real Madrid gewinnt spektakulären Clásico – und steht im Finale!

12. Januar 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Am Mittwochabend traf der FC Barcelona im Supercopa-Halbfinale auf Real Madrid. Nach 120 hochspannenden, spektakulären Minuten gewannen die Königlichen 3:2 – dank Vinícius, Karim Benzema und Fede Valverde, der eine besondere Geschichte vollendete.

Vinícius legt vor, De Jong kurios – Supercopa zur Pause remis

Gesucht wurde der Nachfolger von Titelverteidiger Athletic Bilbao, die vor fast einem Jahr, am 17. Januar 2021, Barcelona nach Verlängerung 3:2 besiegten.

 



 

In seinem ersten Clásico als Trainer setzte Xavi defensiv auf volle Erfahrung mit Dani Alves, Gerard Piqué und Jordi Alba. Vor ihnen sammelte sich die geballte Jugend: Gavi, Frenkie De Jong, Ousmane Dembélé und auch Ferran Torres gab sein Debüt.

Auf der anderen Seite verzichtete Carlo Ancelotti etwas überraschend auf David Alaba. Nacho und Éder Militão verteidigten innen, flankiert von Ferland Mendy und Dani Carvajal. Ansonsten viel Bewährtes: Toni Kroos, Casemiro, Luka Modrić und vorne Karim Benzema, Marco Asensio sowie Vinícius Júnior.

Luuk De Jong gleicht kurz vor der Pause kurios aus

Die Anfangsphase war eine weiße, wenngleich Real, wenn, dann nur zu Abschlüssen aus der Distanz kam. Barcelona hingegen versuchte, das gewohnte Ballbesitzspiel aufzuziehen. In Minute 12 schickte Modrić Vinícius auf die Reise. Der Brasilianer wurde von Ronald Araújo gestellt und brachte so nur die kleine Schwester eines Torschusses zustande.

Sieben Minuten später legte Vinícius für Asensio auf, dessen Schlenzer aus gut 14 Metern das Tor ebenfalls verfehlte. Daher war das, was sich in Minute 25 ereignete, wenig überraschend. Karim Benzema gewann den Ball sauber gegen Sergio Busquets und schickte sofort Vinícius steil, der Araújo diesmal stehen ließ und mit dem schwächeren Linken vor Marc-André ter Stegen zum 0:1 vollendete.

Von Barcelona kam bisher nicht viel. Auch Neuzugang Ferran Torres fiel eher durch Fouls auf. Nach einer halben Stunde tauchten die Katalanen erstmals gefährlich vor Thibaut Courtois auf: Dembélé flankte wohltemperiert in die Mitte zu Luuk De Jong. Der Ex-Gladbacher zog seinen Kopfball allerdings genau auf Courtois.

Vier Minuten vor der Pause machte es de Jong besser, weil es praktisch in den Ausgleich gezwungen wurde. Éder Militão wollte eine Dembélé-Flanke entschärfen, schoss dabei aber De Jong an. Von ihm prallte die Kugel erst an den Innenpfosten und dann ins Tor. Damit stand das 1:1 zur Pause.

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Ansu Fati kontert Benzemas Treffer spät – Verlängerung im Halbfinale der Supercopa

Zwei Wechsel nahm Xavi zur Pause vor: Pedri und Ez Abde ersetzten Frenkie de Jong sowie Ferran Torres. Diese Wechsel zeigten Wirkung. Barcelona begann den zweiten Durchgang aktiver, Real Madrid wirkte noch etwas eingedöst. Eine Direktabnahme von Ousmane Dembélé ging nur knapp am Tor vorbei.

Einen Clásico gab es bereits in dieser Saison. Ende Oktober, damals noch unter Ronald Koeman, unterlag Barcelona im Camp Nou 1:2. David Alaba und Vinícius trafen für die Königlichen, Sergio Agüeros letztes Karrieretor war letztlich nur Makulatur.

Supercopa Barcelona Real Madrid

Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

Gut 20 Minuten vor Schluss wurde Karim Benzema, der bereits das 0:1 vorlegte, erstmals selbst vor Marc-André ter Stegen vorstellig. Rechts im Strafraum drehte er auf und traf mit links aus 13 Metern nur das Gestänge. Einmal kam Barcelona noch davon, den zweiten Versuch in Minute 72 ließ sich Reals Kapitän nicht mehr nehmen. Seinen Schlenzer konnte ter Stegen noch parieren. Allerdings hielt Dani Carvajal die Situation scharf, gab scharf in die Mitte, wo Benzema verwertete – 1:2!

Die Führung ging in Ordnung, da Barcelona mit zunehmender Spieldauer immer passiver wurde. Um dem entgegenzuwirken, boosterte Xavi seine Mannschaft mit Nico und Memphis Depay. Gavi und Dani Alves waren Geschichte in diesem Supercopa-Halbfinale. Vorerst war aber wieder Real Madrid am Drücker. Zehn Minuten vor Schluss köpfte Casemiro nach einer Flanke von Toni Kroos genau in die Arme von ter Stegen und ließ so das 1:3 liegen.

Eine Szene, die nur drei Minuten später auf Wiedervorlage kommen sollte: Jordi Alba flankte von links. In der Mitte fühlte sich niemand für den eingewechselten Ansu Fati zuständig, dessen Kopfball akkurat im langen Eck landete – 2:2!

Barcelona versuchte nun, das Momentum mitzunehmen. In Minute 87 schickte Memphis Depay Pedri in den Strafraum, dessen Abschluss Nacho noch im allerletzten Moment blockte. So ging es mit diesem 2:2 in die Verlängerung.

Fede Valverde schießt Real Madrid ins Finale der Supercopa!

Zu Beginn der Overtime wechselte Carlo Ancelotti einmal – und das positionsgetreu: Lucas Vázquez ersetzte hinten rechts Dani Carvajal. Auch diesmal erwischte der FC Barcelona den besseren Start, setzte sich am gegnerischen Strafraum fest. Die Gefahr dabei: gegnerische Konter. Einen solchen gab es in Minute 98: Rodrygo, der für Marco Asensio kam, flankte von rechts, Vinícius ließ clever durch, sodass Fede Valverde ins kurze Eck vollenden konnte. Ein Treffer mit besonderer Vorgeschichte. Im Finale der Supercopa 2019 opferte sich Valverde fünf Minuten vor dem Elfmeterschießen für sein Team, indem er gegen den durchgebrochenen Álvaro Morata die Notbremse zog. An diesem Mittwochabend bedeutete sein Treffer die Führung zur Pause der Verlängerung.

Kaum noch Torraumszenen in den letzten 15 Minuten.

In den letzten 15 Minuten blinkte bei beiden Mannschaften sichtlich das rote Lämpchen. Weder Barcelona noch Real Madrid konnten sich eine Druckphase erspielen. Es war nun eine Frage, wer es mehr wollte, wer noch mehr konnte. Den Katalanen ging sichtlich der Punch ab. Das vermochte auch die Einwechslung Ferran Jutglàs etwas zu ändern. Real Madrid bekam zwar weiterhin seine Konter, spielte diese allerdings schwach aus. Toni Kroos und der eingewechselte Eduardo Camavinga blieben jeweils hängen.

So änderte sich am Ergebnis nichts mehr. Real Madrid steht im Finale der Supercopa und trifft dort auf den Sieger der Partie zwischen Titelverteidiger Athletic und Meister Atlético Madrid.

Der Endstand aus dem King Fahd Stadium zu Riyadh: FC Barcelona 2, Real Madrid 3.

Photo by GABRIEL BOUYS/AFP via Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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