Champions League | Ein überirdischer Karim Benzema schießt den FC Chelsea in Schwierigkeiten

6. April 2022 | News | BY Florian Weber

Real Madrid bezwingt den FC Chelsea im heimischen Stadion mit 3:1. Karim Benzema trifft dreimal und stellt die Blues trotz einer mutigen und engagierten Leistung für das Rückspiel vor riesige Probleme.

Im Hinspiel traf der Champions-League-Sieger der vergangenen Saison auf die beste Champions-League-Mannschaft des vergangenen Jahrzehnts: der FC Chelsea gegen Real Madrid. Thomas Tuchel ließ seine Mannen in blau in den ersten Minuten gewohnt früh angreifen. Überspielten die Madrilenen die erste Pressinglinie des Heimteams, zogen sich die Londoner zurück und sorgten für Kompaktheit vor dem eigenen Strafraum.

Ein artistischer Karim Benzema schockt den FC Chelsea

Das Spiel plätscherte in der Anfangsphase ohne große Torchancen vor sich hin. Wenn es annähernd gefährlich wurde, dann gingen den Aktionen auf beiden Seiten meist lange Bälle voraus. Die erste Großchance entstand dann nach etwas weniger als zehn Minuten aus einem Konter von Real. Karim Benzema dribbelte den Ball gegen die unsortierte Hintermannschaft von Chelsea über den rechten Flügel nach vorne. Der Ball gelangte über zwei Stationen zu Vinícius Júnior, der aus etwa 15 Metern aus halblinker Position frei zum Schuss kam und den Ball gegen die Latte hämmerte. (10.)



Das zwingendere Team in der Frühphase war Real Madrid. Sie hatten zwar nicht mehr Spielanteile als die Blues, allerdings waren sie in ihren wenigen Angriffen gefährlicher. So auch in der 21. Spielminute: Vinícius Júnior wurde vom überragenden Karim Benzema links in den Strafraum geschickt. Der Brasilianer flankte mit seinem ersten Kontakt präzise ins Zentrum. Dort sprintete Karim Benzema dynamisch in den Ball und vollendet per Kopf unhaltbar unter die Latte. Die Führung für Real Madrid.

Der nächste Schock folgte nur weniger Minuten später und der Name des Schreckgespenstes lautete erneut Karim Benzema. Im Rückwärtslaufen nickte der Franzose eine Flanke von Luka Modric aus dem Halbfeld gegen die Laufrichtung von Édouard Mendy ins Netz. Ein koordinative Kunstwerk mit der Anmutung eines Ballerinos. (23.)

(Photo by JAVIER SORIANO/AFP via Getty Images)

Der Spielverlauf wirkte mit Blick auf die Rollen Paradox. Der sonst so unnachahmlich konternde FC Chelsea wurde vom weißen Elftett aus Madrid eiskalt ausgekontert und in Persona von Karim Benzema innerhalb von drei Minuten aus ihrer Ordnung gerissen. Es dauert nur einige Minuten, bis Thomas Tuchel sein Team wieder in die Spur bringen konnte. Nach wenigen Minuten wurden die Angriffe vom FC Chelsea wieder kontrollierter und nach einigen Halbchancen nickte Kai Havertz eine Flanke von Jorginho ein. Der Rückstand war verkürzt und die Fans der Blues tobten. (40.)

(Photo by GLYN KIRK/IKIMAGES/AFP via Getty Images)

Der FC Chelsea kann einen fürchterlichen Patzer von Mendy nicht ausgleichen

Nach einer in diesem irren Spiel bitter nötigen Verschnaufpause ging es gleich in den ersten Momenten der zweiten Halbzeit noch irrer weiter als die erste Hälfte endete. Thomas Tuchel reagierte in der Pause mit einem Doppelwechsel: Hakim Ziyech und Mateo Kovačić betraten den Rasen. N’Golo Kante und Andreas Christensen blieben in der Kabine. Damit passte der deutsche Trainer die Grundordnung seines Teams auf eine Viererkette an. Und weniger als eine Minute nach dem Anpfiff der zweiten 45 Minuten führte ein Blackout von Édouard Mendy zu einem Schock, der die Änderungen in der Halbzeit sofort vernebelte. Der Torhüter spielte den Ball, etwa 40 Meter vor dem eigenen Tor stehend völlig ohne Not und ohne Druck in die Füße von Karim Benzema der den Ball in das verlassene Tor einschob und das Ergebnis auf 3:1 stellte. Eine unfassbare Szene. (46.)

Ein Fehler, der eine Mannschaft oftmals auseinanderbrechen lässt. Aber nicht so der FC Chelsea. Die Blues spielten weiter nach vorne, ohne den Kopf zu verlieren. Angetrieben von einem wild fuchtelnden Thomas Tuchel feuerten die Angreifer des FC Chelsea auf das Tor von Real Madrid. Mason Mount, Romelu Lukaku und Co. kamen rund um den Strafraum und im Strafraum immer wieder zu guten Gelegenheiten. Allerdings landeten die Abschlüsse der Engländer immer wieder neben dem Gebälk.

Die zweite Halbzeit lief bis auf den Patzer von Mendy in eine Richtung – und zwar auf das Tor von Real Madrid. Es gelang dem Team von Thomas Tuchel jedoch nicht, ein Tor zu erzielen. Für das Rückspiel liegt nun eine große Aufgabe vor dem FC Chelsea.

(Photo by ADRIAN DENNIS/AFP via Getty Images)


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