Europa League | Angeliño-Knaller verschafft RB Leipzig gegen Rangers gute Ausgangsposition

28. April 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Am Donnerstagabend empfing RB Leipzig die Rangers zum Halbfinal-Hinspiel der Europa League. Die Gastgeber taten sich lange schwer, wurden letztendlich aber noch spät von Angeliño erlöst und nehmen ein 1:0 mit ins Ibrox.

Nkunku vergibt, Rangers verteidigen – keine Tore zur Pause

Willkommen in der RedBull Arena, in der RB Leipzig an diesem Donnerstagabend sein erstes Europa League-Halbfinale bestritt. Für die Rangers ist es das erste seit 2008, als sie sich nach 180 torlosen Minuten 4:2 im Elfmeterschießen gegen die Fiorentina durchsetzten, im City of Manchester Stadium, dem heutigen Etihad, allerdings Zenit St. Petersburg 0:2 unterlagen.

Auf dem Weg unter die letzten vier ließen die Schotten in der Gruppe A Sparta Prag sowie Brøndby IF hinter sich, bevor in den Play-Offs gegen Borussia Dortmund (4:2, 2:2) das bis hierhin größte Ausrufezeichen folgte. Roter Stern Belgrad (3:0, 1:2) und Braga (0:1, 3:1 n.V.) hießen die Gegner im Achtel-, beziehungsweise Viertelfinale.

RB Leipzig stieg hinter Manchester City und Paris Saint-Germain als Gruppendritter aus der Champions League ab. In den Play-Offs ließ man Real Sociedad (2:2, 3:1) hinter sich, bevor man eigentlich mit Spartak Moskau zusammengelost wurde. Da diese allerdings aus dem Wettbewerb ausgeschlossen wurden, kam Leipzig per Freilos unter die letzten Acht. Dort gelang ihnen das, woran Bayer Leverkusen eine Runde zuvor noch gescheitert war: Atalanta zu eliminieren. Nach einem 1:1 in Leipzig besiegelte ein Doppelpack von Christopher Nkunku das Halbfinale.

 



 

National gab es für die Leipziger mit dem 1:2 gegen Union Berlin zuletzt einen Dämpfer, verbunden mit dem Sturz auf Platz 4. Dafür gewannen sie das Halbfinale des DFB-Pokals einige Tage zuvor und stehen im ersten von zwei möglichen Endspielen.

Die Rangers tun sich in der Scottish Premiership etwas schwerer. Sechs Punkte kam man hinter Stadtrivale Celtic ins Ziel, steht damit, zusammen mit ihnen, Dundee United, Ross County und Heart of Midlothian in der Finalrunde um die Meisterschaft.

Zu den Aufstellungen: Domenico Tedesco rotierte im Vergleich zum 1:2 gegen Union auf sechs Positionen: Mohamed Simakan (Gelbsperre), Willi Orban und Kevin Kampl machen Platz für Lukas Klostermann, Joško Gvardiol sowie Konrad Laimer. Außerdem ersetzten Benjamin Henrichs, Dani Olmo und Dominik Szoboszlai die allesamt auf der Bank befindlichen Nordi Mukiele, Yussuf Poulsen und Emil Forsberg.

Giovanni van Bronckhorst schonte beim 3:1 bei Motherwell ebenfalls einige Akteure. Calvin Bassey, Ryan Jack, John Lundstram, Joe Aribo und der Ex-Freiburger Ryan Kent begannen für den ehemaligen Mainzer Leon Balogun, Steven Davis, Amad Diallo, Scott Arfield sowie Fashion Sakala.

RB zu ideenlos, Rangers kompakt: Nkunku und Angeliño vergeben die besten Chancen

Damit hinein ins Geschehen: Wenig überraschend machten die Rangers die Räume extrem eng. Leipzig tat sich schwer, spielte es im letzten Drittel allerdings auch zu ideenlos und ungenau. So konnte kaum Spielfluss aufkommen. Die erste nennenswerte Gelegenheit gab es erst in Minute 17: Eine Angeliño-Flanke rutschte zu Henrichs durch, der in der Mitte Christopher Nkunku suchte. Den ersten Versuch traf Leipzigs Nummer 18 nicht richtig, der zweite wurde geblockt.

Geordnete RB-Spielzüge gab es im letzten Drittel kaum. In Minute 31 standen die Gäste etwas ungeordneter, sodass Dominik Szoboszlai auf rechts durchbrechen und einen Doppelpass mit Dani Olmo spielen konnte. Die Flanke des Ungar landete am zweiten Pfosten bei Angeliño, dessen Versuch John Lundstram blockte.

Die Rangers suchten ihr offensives Glück in Standards. Die bekam RB gut verteidigt. So ging es konsequenterweise ohne Tore in die Pause.

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Nkunku glücklos, Angeliño entschlossen zum Hinspielsieg!

Ohne personelle Wechsel ging es in die zweite Hälfte, dafür mit der ersten dicken Chance für die Rangers! 49. Minute, Ex-Freiburger Kent bekam auf links ein wenig Platz und setzte sich mit einigen Übersteigern gegen Klostermann durch und schloss aus spitzem Winkel ab – knapp vorbei.

Vier Minuten später musste auf der anderen Seite Allan McGregor erstmals in diesem zweiten Durchgang eingreifen. Einen wuchtigen Schuss von Nkunku aus 17 Metern konnte er zur Seite abwehren.

Europa League RB Leipzig Rangers

Photo by Martin Rose/Getty Images

20 Minuten vor Schluss hätte RB führen müssen. Szoboszlai fand mit einem Steckpass Christopher Nkunku, der von links nach innen zog, McGregor stehen ließ und das halbleere Tor vor sich hatte, den Ball allerdings über den Querbalken beförderte – und im Anschluss entsetzt darniedersank.

In der 79. Minute fand Angeliño mit einer Flanke von links am zweiten Pfosten Nkunku, der im Duell mit Calvin Bassey den Ball über das Tor köpfte.

Kein Tor, also machte es der Spanier sechs Minuten später einfach selbst. Die Gäste klärten einen Eckball in den Rückraum zu Angeliño, der seinen Volley satt traf und unhaltbar als Aufsetzer im linken Eck platzierte.

Diesen Vorsprung brachte RB sicher ins Ziel und verschafft sich eine gute Ausgangslage für die Partie im Ibrox. Davor allerdings geht es nach Mönchengladbach. Das Hinspiel konnte RB deutlich 4:1 gewinnen. Für die Rangers steht vor dem Rückspiel das Old Firm im Celtic Park an.

Der Endstand aus der RedBull Arena: RB Leipzig 1, Rangers 0.

Photo by JOHN MACDOUGALL/AFP via Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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