Champions League | Dank starker erster Halbzeit gegen Benfica: Liverpool mit einem Bein im Halbfinale

5. April 2022 | Champions League | BY Michael Bojkov

Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League war Liverpool bei Benfica gefordert. Dank einer starken ersten Halbzeit gewannen die „Reds“ mit 3:1 und schaffen sich damit eine optimale Ausgangslage für das Rückspiel in Anfield.

Liverpool in allen Belangen einen Schritt voraus

Im stimmungsvollen Estádio da Luz brauchte das Spiel einige Minuten, um an Fahrt aufzunehmen. In Minute zehn kombinierten sich Sadio Mané und Mohamed Salah stark bis vor das gegnerische Tor, wo letzterer allerdings aus spitzem Winkel vergab. Weitere Chancen folgten für Liverpool (12./15.). Jetzt waren die „Reds“ am Drücker. Bei einer Ecke von Andrew Robertson hatten die Spieler von Benfica nur den Ball im Blick, während niemand Ibrahima Konaté bewachte, der hochstieg und zum 1:0 einköpfte (17.). Aus Sicht der Portugiesen ein vermeidbarer Gegentreffer, auch wenn der Gegner stärker wurde.

Benfica kam seinerseits hier und da mittels langen Bällen in die Tiefe zu Offensivaktionen, wirklich gefährlich wurde es aber nicht für Alisson. Auf der anderen Seite setzte Mané Luis Díaz in Szene, der frei durch war, jedoch am stark reagierenden Odysseas Vlachodimos im Tor der Hausherren scheiterte (25.). Die Engländer waren ihrem Gegner in praktisch allen Belangen einen kleinen Schritt voraus; Benfica hatte Mühe, mitzuhalten. Nicolas Otamendi verpasste nach einer Ecke nur knapp (33.), ansonsten durchlebten die Portugiesen eine nicht sonderlich aussichtsreiche Halbzeit.

Fast folgerichtig fiel das 0:2: Nach einem Ballgewinn schaltete Trent Alexander-Arnold schnell, setzte Díaz mit einem Diagonalball in Szene, der im Strafraum per Kopf auf den freistehenden Mané querlegte. Der Senegalese schob ohne jede Mühe zum 0:2 ein (34.). Auch in der Folge waren die Gäste dem nächsten Tor näher als die Gastgeber dem Anschlusstreffer. Benfica war phasenweise in der eigenen Hälfte gefesselt, die „Reds“ beschäftigten ihre Gegner gut. Kurz vor der Pause (45.+1) tauchte Salah vor Vlachodimos auf, schaffte es aber nicht, den Griechen zu überwinden. So ging es aus Benfica-Sicht „nur“ mit einem 0:2 in die Kabine.

Benfica Liverpool

(Photo by Julian Finney/Getty Images)

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Die Adler leben noch – doch Díaz setzt den Schlusspunkt

So dominant die „Reds“ in Halbzeit eins auftraten, so überrascht dürften die mitgereisten Fans aus England gewesen sein, als es kurz nach dem Seitenwechsel plötzlich nur noch 1:2 stand. Nach einer Flanke von Rafa Silva schlug Torschütze Konaté über den Ball und brachte damit Stürmer Darwin Núñez ins Spiel, der aus kürzester Distanz zum Anschluss einnetzte (49.). Und das war ein Wirkungstreffer. Die Portugiesen waren jetzt wieder da und hatten Oberwasser. Nach schöner Kombination über die linke Seite bediente Alejandro Grimaldo in der Mitte Everton, der am klasse parierenden Alisson scheiterte (61.).

Die Liverpool-Führung stand jetzt auf Messers Schneide. Zwar schafften es die „Reds“ im Verlauf der zweiten Halbzeit besser, die Adler wieder in den Griff zu bekommen, doch der Spielstand verlangte durchgehend volle Aufmerksamkeit. Offensiv kamen die Engländer nach dem Seitenwechsel kaum noch in Szene. Ihnen war anzumerken, dass sie keine Risiken mehr eingehen wollten und sich mit der knappen Führung zufrieden gaben. Im Hinblick auf das wichtige Premier-League-Spiel gegen ManCity (Sonntag, 17:30 Uhr) wechselte Jürgen Klopp auch recht früh.

Eine Torchance für die Gäste gab es erst in der Schlussphase wieder (82.): Alexander-Arnold fand mit einer Flanke Díaz, der aus guter Position den Ball nicht richtig traf – da war durchaus mehr drin. Besser machte es der Kolumbianer fünf Minuten später: Naby Keïta eroberte den Ball im Mittelfeld, schickte Díaz in die Gasse, der Vlachodimos rumkurvte und zum 3:1 einschob (87.). Damit war Benfica der Zahn gezogen – zumindest fürs Hinspiel. Diogo Jota hatte in der Nachspielzeit sogar die Möglichkeit, noch einen draufzulegen, scheiterte aber an Vlachodimos (90.+7). Liverpool gewinnt dank einer starken ersten Halbzeit mit 3:1 und schafft sich damit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in Anfield.

Photo by Getty Images

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 im Team. Hat unter anderem das Champions-League-Finale 2024 und die darauffolgende Europameisterschaft vor Ort für 90PLUS begleitet.


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