WM 2022 | LM10-Duell im ersten Halbfinale: Die Highlights des 18. Turniertags
10. Dezember 2022 | WM-News | BY Victor Catalina
News | Am 18. Turniertag gab es die ersten beiden Viertelfinals der WM 2022. Kroatien traf auf Brasilien und die Niederlande auf Argentinien.
WM 2022: Das war der 18. Turniertag
Los ging es am frühen Nachmittag im Education City Stadium, zwischen Kroatien und Brasilien. Die Kroaten setzten sich im Achtelfinale 4:2 n.E. gegen Japan durch, während Brasilien bereits zur Pause 4:0 gegen Südkorea führte und letztlich 4:1 gewann. Vor der Pause tat sich nicht viel. Erst in der zweiten Halbzeit begann Brasilien, das Tempo zunehmend anzuziehen. Ein ums andere Mal stand allerdings Dominik Livaković im Weg. So ging es nach torlosen 90 Minuten in die Verlängerung. Genau 105 davon und eine an Nachspielzeit hielt der kroatische Widerstand: Neymar nahm vor dem gegnerischen Strafraum Tempo auf, spielte zuerst einen Doppelpass mit Rodrygo, dann mit Lucas Paquetá, setzte sich in der Box gegen Borna Sosa durch und traf aus spitzem Winkel unter das Dach des leeren Tores. Es war sein 77. Länderspieltor, damit hatte er Pelé offiziell eingeholt.
Dieser Treffer schien der Entscheidung gleichzukommen, Kroatien mühte sich, wirkte dabei aber ratlos. In Minute 117 bekam Mislav Oršić links ein wenig (zu viel) Platz, den er für eine Hereingabe in den Rückraum nutzte. Marquinhos fälschte den Abschluss Bruno Petkovićs noch entscheidend zum 1:1 ab. Es ging an den Punkt. Nikola Vlašić legte vor. Rodrygo verpasste es allerdings, nachzuziehen. So konnte Lovro Majer auf 2:0 stellen, bevor Casemiro verkürzte. Im Anschluss an die Treffer von Luka Modrić, Pedro sowie Oršić musste Marquinhos die Seinen im Spiel halten – traf aber lediglich den linken Innenpfosten. Damit ist Brasilien, wie bereits 2018, unter den letzten Acht eliminiert. Kroatien steht derweil zum zweiten Mal in Folge mindestens im Halbfinale!
Gesucht wurde noch ein Gegner, zwischen der Niederlande und Argentinien. Die erste Halbzeit bewegte sich auf eher überschaubarem Niveau, auch, was die Anzahl der Chancen anging. Es brauchte einen magischen Moment, es brauchte Messi. 35. Minute, nachdem er mit Tempo auf die gegnerische Abwehr zulaufen durfte, spielte Messi einen genialen Steckpass auf den startenden Nahuel Molina. Virgil van Dijk kam eine halbe Sekunde zu spät, sodass Argentiniens Rechtsverteidiger den Ball über die Linie spitzen durfte. Auch in der zweiten Halbzeit war die Albiceleste das Team mit den besseren fußballerischen Lösungen. Gut 20 Minuten vor Schluss führten diese zu einem Duell zwischen Marcos Acuña und Denzel Dumfries, der den Fuß nachzog und im Strafraum das elfmeterwürdige Foul beging. Lionel Messi wartete, bis Andries Noppert in Richtung linkes Eck zuckte und legte den Ball akkurat halbhoch neben den rechten Pfosten. 0:2.
Die Credits der Partie schienen bereits zu laufen. Louis van Gaal hatte aber noch eine Idee und ging mit Luuk de Jong und Wout Weghorst im 4-2-4 all-in. Sieben Minuten vor Schluss brachte Steven Berghuis die Flanke von rechts auf den ehemaligen Wolfsburger, der sich geschickt von Lisandro Martínez löste und per Aufsetzer ins lange Eck einköpfte. 1:2.
Allerdings lief den Niederländern die Zeit weg. Auch die nachgespielten zehn Minuten waren bereits verstrichen. Es gab noch einen allerletzten Freistoß aus gut 20 Metern Entfernung. Cody Gakpo und Teun Koopmeiners standen bereit. Letzterer schob die Kugel flach an der Mauer vorbei. Weghorst schnappte sich den Ball und traf zum 2:2 ins rechte Eck! In der Verlängerung war Argentinien die torgefährlichere Mannschaft. Mit der letzten Aktion der Partie hielt Enzo Fernández aus rund 23 Metern drauf. Die Kugel klatschte ans linke Gestänge. Elfmeterschießen!
Während van Dijk und Berghuis für die Niederländer vergaben, stellten Messi sowie Paredes auf 0:2. Die nächsten Versuche von Koopmeiners, Gonzalo Montiel und Weghorst saßen allesamt. Enzo Fernández konnte die Geschichte klar machen, jagte den Ball aber am linken Pfosten vorbei. Luuk de Jong ließ sich den zwischenzeitlichen Ausgleich nicht nehmen. Der zweite Matchball hieß Lautaro Martínez und landete genau im linken Eck. Damit steht Argentinien, wie zuletzt 2014, im Halbfinale der Weltmeisterschaft. Es kommt somit zum Duell der Mittelfeldmeister „LM10“.
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Das steht heute auf dem Programm
Die letzten beiden Viertelfinals. Marokko, die im gesamten Turnierverlauf nur sechs Schüsse aufs eigene Tor zuließen, treffen um 16:00 Uhr im Al-Thumama Stadium auf die Mannschaft, die zuletzt gegen die Schweiz sechs Tore erzielte: Portugal. Den letzten Platz im Halbfinale machen England und Frankreich im Al Bayt Stadium unter sich aus.
Photo by FRANCK FIFE/AFP via Getty Images
Victor Catalina
Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.