Die Diskussion um eine Ausweitung der Eingriffsmöglichkeiten des VAR für die WM 2026 beschäftigt die Regelhüter des Fußballs.
Mit Pierluigi Collina hat sich jetzt jemand geäußert, der es eigentlich wissen muss. Der Italiener wurde zwischen 1998 und 2003 sechsmal in Folge als Weltschiedsrichter des Jahres ausgezeichnet und leitete unter anderem das Endspiel der WM 2002 zwischen Brasilien und Deutschland. Mittlerweile ist er Schiedsrichterboss des Weltverbandes FIFA.
Wenn es nach dem 65-Jährigen geht, sollte der VAR demnächst auch bei falschen Eckbällen eingreifen. „Das Hauptkriterium ist ja, dass es dadurch keine Verzögerungen gibt. Aber bei einer Ecke gibt es ja ohnehin eine Verzögerung, weil in der Regel gewartet wird, bis die beiden Innenverteidiger nach vorne gekommen sind“, erklärte Collina bei einer Veranstaltung in Washington.
VAR-Änderungen bei der WM? Entscheidung soll im Januar fallen
„Normalerweise dauert es zehn bis 15 Sekunden, ehe die angreifende Mannschaft bereit zur Ecke ist. In diesen Sekunden kann festgestellt werden, ob eine Ecke womöglich fälschlicherweise gegeben wurde“, führte er aus: „Warum sollten wir also in dieser Zeit den Kopf in den Sand stecken und einfach hoffen, dass die Entscheidung nicht falsch ist?“

Erst im Oktober hatte das International Football Association Board (IFAB) einen entsprechenden Antrag der FIFA noch abgelehnt, das Thema blieb jedoch präsent. Im Januar soll in London nun erneut über eine Anpassung der Befugnisse des VAR beraten werden. Dabei geht es nicht nur um Eckbälle, sondern auch um die Möglichkeit, bei einer möglichen gelb-roten Karte einzugreifen.
Bisher darf der Videoschiedsrichter nur Tore, Strafstöße, Rote Karten und Verwechslungen korrigieren. Eckbälle waren bisher – wie Freistöße und gelbe Karten – kein Thema für den VAR.

