Die WM-Qualifikation befindet sich auf der Zielgeraden. Am heutigen Sonntag fielen die letzten Entscheidungen in den Gruppen D, F, I und K – in teils dramatischen Schlussphasen.
Die größte Spannung herrschte noch in der Gruppe F, nachdem Portugal am Donnerstagabend überraschend mit 0:2 in Irland unterlag. Für den Gruppensieg benötigte es daher noch einen Zähler gegen Schlusslicht Armenien, während die Boys in Green in Ungarn noch die Chance besaßen, die Playoffs zu erreichen. Ebenfalls ein Endspiel um die Playoff-Teilnahme stand zwischen der Ukraine und Island an. Frankreich, England und prinzipiell auch Norwegen, das sich eine 0:8-Niederlage in Italien erlauben konnten, hatten dagegen die WM-Qualifikation auch sicher.
WM-Qualifikation: Portugal-Gala, Noorwegen zerlegt Italien erneut
Los ging es bereits ab 15.00 Uhr. Ohne den rotgesperrten Cristiano Ronaldo ließ Portugal nur kurzfristig Zweifel am Erreichen des Endturniers aufkommen. Das frühe 1:0 von Renato Veiga egalisierte Eduard Spertsyan. Doch nach dem 2:1 durch Goncalo Ramos überrollte die Selecao ihren Kontrahenten. Schon zur Pause stand es 5:1. Letztlich sprang ein spektakulärer 9:1-Erfolg, der zweithöchste der eigenen Länderspielgeschichte, heraus. Bruno Fernandes sowie Joao Neves verbuchten jeweils einen Dreierpack.
Parallel stieg in Budapest das aufregendste Match des Tages. Ungarn genügte ein Zähler gegen Irland, um in den Playoffs antreten zu dürfen. Doch trotz doppelter Führung stand es letztlich mit leeren Händen da. Die nie aufsteckenden Gäste konnten sich abermals auf Troy Parrott, der schon gegen Portugal doppelt traf, verlassen. Dieser glich zweimal aus und war auch in der sechsten Minute der Nachspielzeit vor Keeper Denes Dibusz zur Stelle, sodass er den Ball aus kurzer Distanz zum 2:3-Siegtor über die Linie drückte.
WOW WHAT A MOMENT
TROY PARROTT FOREVER A LEGEND OF IRELAND
🇮🇪🇮🇪🇮🇪🇮🇪🇮🇪🇮🇪🇮🇪🇮🇪🇮🇪🇮🇪🇮🇪pic.twitter.com/Qiigbajh7f
— IrishPropaganda🇮🇪⚽️ (@IrishPropaganda) November 16, 2025
Irland schaffte damit den vor Beginn der Länderspielphase nicht mehr möglich gehaltenen Sprung auf Rang zwei. Diesen ergatterte am frühen Abend die Ukraine. Sie gewann im polnischen Warschau das Duell mit dem direkten Konkurrenten Island durch späte Treffer von Olesksandr Zubkov sowie des eingewechselten Oleksiy Gutsulyak mit 2:0. Spitzenreiter Frankreich geriet in seinem bedeutungslosen Gastspiel in Aserbaidschan zwar in Rückstand, gewann aber dennoch locker mit 3:1.
Zum ersten europäischen WM-Teilnehmer avancierte England, das das Kunststück vollbrachte, die Qualifikation ohne Gegentor abzuschließen. Im finalen Gruppenspiel in Albanien stellte Harry Kane per Doppelpack den Unterschied her. Abends krönte das erstmals seit 1998 wieder an einer Weltmeisterschaft teilnehmende Norwegen seine herausragenden Auftritte der letzten Monate mit dem Sieg im San Siro. Erling Haaland stellte per Doppelpack die Weichen auf Sieg. Der frisch gekommene Jorgen Strand Larsen erhöhte sogar noch auf 1:4. Das schon im Hinspiel mit 0:3 unter gehende Italien erlitt den nächsten Rückschlag und muss zum dritten Mal in Folge in den gefürchteten Playoffs antreten.
Die Ergebnisse vom Sonntag:
Portugal 9:1 Armenien
Tore: 1:0 Veiga (7.), 1:1 Spertsyan (18.), 2:1 Ramos (28.), 3:1 Neves (30.), 4:1 Neves (41.), 5:1 Fernandes (Foulelfmeter, 45+3.), 6:1 Fernandes (51.), 7:1 Fernandes (Foulelfmeter, 72.), 8:1 Neves (81.), 9:1 Conceicao (90+2.)
Ungarn 2:3 Irland
Tore: 1:0 Lukacs (3.), 1:1 Parrott (Foulelfmeter, 15.), 2:1 Varga (37.), 2:2 Parrott (80.), 2:3 Parrott (90+.6)
Ukraine 2:0 Island
Tore: 1:0 Zubkov (83.), 2:0 Gutsulyak (90+3.)
Aserbaidschan 1:3 Frankreich
Tore: 1:0 Dadashov (4.), 1:1 Mateta (17.), 1:2 Akliouche (30.), 1:3 Mahammadaliyev (Eigentor, 45.)
WM-Qualifikation: Die Tabellen im Überblick
Albanien 0:2 England
Tore: 0:1 Kane (74.), 0:2 Kane (82.)
Serbien 2:1 Lettland
Tore: 0:1 Gutkovskis (12.), 1:1 Katai (49.), 2:1 Stankovic (60.)
Italien 1:4 Norwegen
Tore: 1:0 Esposito (11.), 1:1 Nusa (63.), 1:2 Haaland (78.), 1:3 Haaland (80.), 1:4 Larsen (90+3.)
Israel 4:1 Moldawien
Tore: 1:0 Turgeman (Elfmeter, 21.), 1:1 Nicolaescu (37.), 2:1 Revivo (65.), 3:1 Peretz (85.), 4:1 Revivo (88.)
Rote Karte gegen Perciun (Moldawien, 18.)
Foto: Getty Images