Die deutsche Nationalmannschaft ist mit Optimismus in die Vorbereitung auf das Final-Four-Turnier der Nations League gestartet – doch nach der ersten Trainingseinheit in Herzogenaurach mischt sich nun große Sorge unter die Vorfreude: Jonathan Burkardt, bester deutscher Torschütze der abgelaufenen Bundesliga-Saison, musste das Training am Freitag vorzeitig abbrechen.
Der 24-Jährige vom 1. FSV Mainz 05 verletzte sich bei einem Zweikampf während des Trainingsspiels und verließ das Feld sichtlich angeschlagen. Laut BILD wurde Burkardt noch im Stadion am rechten Knöchel behandelt, anschließend humpelte er gestützt von Betreuern in einen Shuttle-Wagen. Der Rückschlag kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt – erst am Dienstag war der Angreifer nachträglich für den verletzten Angelo Stiller in den Kader berufen worden.
Erfolgreichster deutscher Stürmer – und jetzt wieder raus?
Die Verletzung Burkardts wirft ein besonders bitteres Licht auf die Personalie: Seine Nicht-Nominierung hatte im Vorfeld bereits für reichlich Unverständnis gesorgt. Mainz-Sportvorstand Christian Heidel äußerte sich im Kicker überrascht: „Ich bin schon verwundert, insbesondere nach der Verletzung von Tim Kleindienst, dass der erfolgreichste deutsche Stürmer der Bundesliga-Saison nicht nominiert ist. Schade!“
Mit 18 Toren in 29 Spielen war Burkardt die Entdeckung der Saison – und hätte sich seine Berufung in den Nationalkader redlich verdient. Nun steht ausgerechnet sein Einsatz im Halbfinale gegen Portugal am Mittwoch (21 Uhr) auf der Kippe. Die medizinische Abteilung des DFB muss in den kommenden Tagen bewerten, ob ein Einsatz überhaupt möglich ist.
Nagelsmann stehen mit Niclas Füllkrug (West Ham), Deniz Undav und Nick Woltemade (beide VfB Stuttgart) zwar weitere Optionen im Sturmzentrum zur Verfügung – doch der Ausfall von Burkardt würde einen Verlust an Dynamik, Zielstrebigkeit und Abschlussqualität bedeuten.
Das DFB-Team hofft jetzt auf eine schnelle Entwarnung – denn auf dem Weg zum Titel zählt jeder Prozentpunkt. Besonders in der Offensive.