Die Qualifikation ist bereits in der Tasche, Carlo Ancelotti kann sich mit Brasilien voll auf die WM konzentrieren. Ein Superstar muss zittern.
Es sind harte Monate für Rodrygo. Unter Xabi Alonso hat der Edeltechniker bei Real Madrid einen schweren Stand, ein Wechsel kam trotz zahlreicher Interessenten aus der Premier League nicht zustand. Nun muss der 24-Jährige auch noch um sein sicher geglaubtes WM-Ticket bangen.
Die aktuelle Länderspielpause verbringt der Angreifer in Madrid, nachdem ihn Nationaltrainer Carlo Ancelotti nicht in die Selecao berufen hat. Ausgerechnet Ancelotti, unter dem Rodrygo bei Real Madrid zum Stammspieler wurde und in sich in etlichen wichtigen Spielen für die Königlichen zum Matchwinner aufschwang.
Hohe Erwartungen an Erfolgscoach: Ancelotti soll Brasiliens Durststrecke beenden
„Natürlich spielt die Erinnerung eine Rolle“, blickte der neue Selecao-Coach auf die gemeinsame Zeit mit dem Flügelstürmer in der spanischen Hauptstadt zurück: „Ich kenne Rodrygo gut und weiß, was er dem Team geben kann.“ Allerdings hat er als Trainer der brasilianischen Auswahl die Qual der Wahl: „Aber wir bewerten derzeit rund 70 Spieler – physisch, taktisch und mental. Wir wollen die bestmögliche Mannschaft für die Weltmeisterschaft zusammenstellen.“ Zu der scheint Rodrygo derzeit nicht dazu zu gehören.
Natürlich darf sich der hochveranlagte Tempodribbler weiterhin Hoffnungen auf das Turnier in den USA, Mexiko und Kanada machen. Allein an der individuellen Klasse gemessen, ist Rodrygo einer der begabtesten Vertreter der Post-Neymar-Generation. Ancelotti setzt jedoch auf Spieler, die regelmäßig spielen und voll im Saft stehen. Auf der offensiven Außenbahn haben derzeit Rodrygos Teamkollege Vinicius Jr., Arsenals Gabriel Martinelli, Estevao Willian von Chelsea und Barca-Star Raphinha die Nase vorn.
Bei der kommenden WM sind die Erwartungen an den italienischen Erfolgstrainer riesig. Seit 2002 wartet der Rekordweltmeister auf den sechsten Titel, Platz vier beim Heimturnier 2014 war seitdem das höchste der Gefühle. Der fünfmalige Champions-League-Sieger soll der Durststrecke nach einer durchwachsenen Qualifikation ein Ende setzen.