Es war gestern ein heiß diskutiertes Thema, das wir auch in unserer Kolumne „Nachspielzeit“ aufgriffen: Dimitri Payet möchte „für West Ham nie wieder gegen einen Ball treten“. Eine Aussage mit großen Konsequenzen für die Hammers, nicht nur sportlich!
Was sich lange andeutete, wurde gestern Realität. Der Abgang von Dimitri Payet (29) wird zur Schlammschlacht. West Hams Aushängeschild und Überlebensgarantie versucht mit aller Macht eine Rückkehr zu Olympique Marseille zu erzwingen und das, obwohl er erst vor 11 Monaten seinen Vertrag bis 2021 verlängerte.
Die Engländer schlossen bis gestern einen Transfer kategorisch aus. Heute sieht das bereits anders aus.
Kapitel schließen
Bis gestern noch wollte West Ham, trotz der schädlichen Aussagen und eines Trainings-Streiks, standhaft bleiben: Dimitri Payet wird nicht verkauft!
Eine Aussage die natürlich folgen musste, vor allem um Stärke zu symbolisieren. Insgeheim wird der Arbeiterverein aus London jedoch wohl versuchen den Standardspezialisten, trotz seiner enormen Qualität, im Winter loszuwerden.
Unsere Einschätzung von gestern:
Sollte jedoch ein etwas höheres Gebot eintreffen, sind wir der Meinung, dass man es akzeptieren wird. Zu groß ist das Risiko, dass eine ohnehin schon verkorkste Saison durch zusätzliche Unruhen im ganz tiefen Abstiegskampf endet. Aktuell ist diese Zone nämlich nur sieben Punkte entfernt.
Und das scheinen die Verantwortlichen ebenfalls so zu sehen. Das Kapitel Payet soll schnellstmöglich geschlossen werden.
West Ham verlangt 40 bis 45 Millionen Euro Ablöse
Das berichtet heute die englische Times! Eine Forderung, die eindeutig zu hoch ist und realistisch gesehen auch nicht erwartet wird. Die Aussagen Payets waren nicht nur imageschädigend sondern hatten für die Hammers auch hinsichtlich ihrer Verhandlungsposition große Auswirkungen. Interessierte Vereine wussten nun: West Ham hat einen Spieler in den Reihen, der nicht mehr für sie auflaufen möchte. Das drückt die Ablöse!
Mit diesen Forderungen möchten die Londoner nun Macht symbolisieren, gegenüber Payet, aber viel mehr gegenüber Olympique Marseille, das als größter und konkreter Interessent gilt.
„OM“ hat die Rückholaktion seines einstigen Offensivspielers zur absoluten Priorität gemacht und war laut L’Equipe zuvor bereit bis zu 40 Millionen Euro Ablöse zu zahlen! Die Franzosen wissen jetzt: Nach den jüngsten Geschehnissen geht das auch weitaus günstiger. Ein 20 Millionen Euro Angebot aus Marseille lehnte West Ham umgehend ab, behauptet gestern der Telegraph.
Payet mit Marseille einig
Ein weiteres Gebot wird jedoch sicherlich in Kürze folgen. Die L’Equipe vermeldet nämlich heute Morgen, dass sich Verein und Spieler bereits einig sind! Laut Times pocht Marseille auf den Transfer und bietet sogar Payet 170.000 Euro pro Woche!
Payet leading L'Equipe's coverage this morning. #WHUFC pic.twitter.com/m6MFsidbTF
— Andrew 🦄🏴 (@thegibshow_) January 13, 2017
Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein bis Dimitri Payet, der im Sommer 2015 Marseille für 15 Millionen Euro verließ, in die Heimat zurückkehrt. Wir vermuten, dass sich die Ablösesumme letztendlich im Bereich von knapp 30 Millionen Euro einpendeln wird. Für den Tabellensechsten der Ligue 1 sicherlich eine Initialzündung für die Rückrunde, wenngleich eine extrem teure! Für West Ham, das nur sieben Punkte von den Abstiegsplätzen trennt, ein qualitativ ein erheblicher Rückschlag. Aufgrund der jüngsten Geschehnisse ist der Wechsel für die Hammers aber auch irgendwie eine Erleichterung und finanziell gesehen sogar ein großer Gewinn!
UPDATE: Der Berater von Dimitri Payet und West Ham Vorstand David Sullivan haben für heute Gespräche angesetzt. [Sky]