News | Die Fußball-Ligen setzen derzeit wegen der Ausbreitung des Coronavirus den Spielbetrieb aus und eruieren mögliche Szenarien die laufende Runde in den Sommer-Monaten zu Ende zu bringen. Ein Virologe hält auch diese Vorgehensweise für „nicht realistisch.“
Coronavirus: Kein Fußball mehr 2020?
Der Professor Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg fand gegenüber dem „NDR Sportclub“ deutliche Worte hinsichtlich einer möglichen Wiederaufnahme in den Mai und Juni-Monaten. Für den Virologen sind die momentan diskutierten Szenarien schlichtweg „nicht realistisch.“ Man müsse sich von diesen Gedanken verabschieden: „Wir sehen ja, wie die Situation in Europa ist und was uns noch bevorsteht. Und selbst wenn es uns nicht so schlimm treffen sollte, heißt das noch lange nicht, dass der Fußball wieder anfangen darf. Denn das würde natürlich wieder zu einer deutlichen Verschärfung der Situation führen.“
Konkret spreche man daher über einen Zeitraum, „der frühestens nächstes Jahr erreicht werden kann.“ Die Lösung mit den Geisterspielen ordnet Schmidt-Chanasit ebenfalls als problematisch ein: „Auch Geisterspiele würden dazu verleiten, dass die Leute sich wieder treffen und zusammen gucken wollen.“ Sowieso müsse die Entscheidung bezüglich des Fußballs erst ganz zum Schluss getroffen werden: „Da gibt es viele Sachen, die früher zu entscheiden sind, wenn man die Schrauben überhaupt wieder lockern könnte. Was wirklich relevant ist, wie Kindergarten. Die Spaßveranstaltungen, die müssen ganz zum Schluss kommen – gerade die, wo ein Potenzial besteht, dass sich die Leute treffen wollen. Das darf man beim Fußball nicht unterschätzen.“
In Deutschland ruht die Bundesliga momentan bis zum 2. April.
Mehr News und Storys rund um den internationalen Fußball
(Photo by Frederic Scheidemann/Bongarts/Getty Images)