90PLUS - Aktuelle Fußball News90PLUS - Aktuelle Fußball News90PLUS - Aktuelle Fußball News
  • Transfer News
  • Bundesliga
  • Champions League
  • Nationalelf
  • Premier League
  • La Liga
  • Bonuscodes
90PLUS - Aktuelle Fußball News90PLUS - Aktuelle Fußball News
  • Bonuscodes
  • Bundesliga
  • 2. Bundesliga
  • DFB-Pokal
  • Nationalelf
  • Champions League
  • Europa League
  • Klub-WM
  • Premier League
  • La Liga
  • Serie A
  • Ligue 1
90PLUS » Chelsea: Ein Klub im Dauerkrisenmodus
Premier League

Chelsea: Ein Klub im Dauerkrisenmodus

David Schöngarth
20.03.24, 13:28
David Schöngarth
TEILEN
Kommentare
Chelsea-Trainer Mauricio Pochettino.
Chelsea's Argentinian head coach Mauricio Pochettino during the English League Cup first-leg semi-final football match between Middlesbrough and Chelsea at the Riverside Stadium in Middlesbrough, northeast England on January 9, 2024. (Photo by Oli SCARFF / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE. No use with unauthorized audio, video, data, fixture lists, club/league logos or 'live' services. Online in-match use limited to 120 images. An additional 40 images may be used in extra time. No video emulation. Social media in-match use limited to 120 images. An additional 40 images may be used in extra time. No use in betting publications, games or single club/league/player publications. / (Photo by OLI SCARFF/AFP via Getty Images)

Seit der Übernahme Chelseas durch ein amerikanisches Konsortium um Todd Boehly und die Investmentgesellschaft Clearlake Capital befinden sich die Blues sportlich im freien Fall – und das, obwohl Milliarden in die Hand genommen wurden. Eine Bestandsaufnahme zu einem Verein im Dauerkrisenmodus.

Chelsea: Vom Thron Europas ins Niemandsland

„Jeden Tag gibt es in der Premier League ein Krisenteam. Das Ziel ist, nie dieses Team zu sein“, schrieb der britische Sportjournalist Duncan Alexander im November 2020 auf X. Bei Chelsea kann man über diesen Satz nur müde lächeln. Der Verein aus dem Westen Londons befindet sich seit inzwischen über einem Jahr im Dauerkrisenmodus. Dabei ist es noch nicht einmal drei Jahre her, dass die Blues unter dem jetzigen Bayern-Trainer Thomas Tuchel die Champions League gewannen. Seitdem ist an der Stamford Bridge viel passiert, und vom einstigen Glanz und Ethos des erfolgsverwöhnten Chelsea FC ist nichts mehr zu spüren, genauso wie das berühmt-berüchtigte Abramowitsch-Regime, dass Trainer trotz Titel vor die Tür setzte, nur noch eine dunkle Erinnerung ist.

[sc name=“dugout_aktuelles_video“ ][/sc]

Die Übernahme von Chelsea durch ein amerikanisches Konsortium bestehend aus dem Unternehmer Todd Boehly, der Investmentgesellschaft Clearlake Capital und dem schweizer Mäzen Hansjörg Wyss im Sommer 2022 hatte eigentlich viel Optimismus zurück nach Westlondon gebracht, nachdem der Verein aufgrund der Sanktionen gegen den russischen Besitzer Abramowitsch in die Sommerpause getaumelt war. Spannungen zwischen Boehly, der gemeinsam mit Clearlake Capital-Gründer Behdad Eghbali das Gesicht der neuen Chelsea-Besitzerschaft bildet, und dem damaligen Trainer Thomas Tuchel waren von Tag Eins an offensichtlich.

Each day on PL there is one main crisis club. The goal is to never be it

— Duncan Alexander (@oilysailor) December 26, 2020

Boehly, zu diesem Zeitpunkt nur als Investor im Baseball und Basketball tätig, soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge Tuchel eine 4-4-3-Formation vorgeschlagen haben, für die zwölf Spieler benötigt wären. Die geplante Verpflichtung von Cristiano Ronaldo, ein Prestigeprojekt Boehlys, wurde durch das Veto von Tuchel verhindert. Es dauerte nicht lange, bis die neuen Verantwortlichen Tuchel vor die Tür setzten. Sein Ersatz, Graham Potter, ereilte gerade einmal sieben Monate nach seiner Verpflichtung das gleiche Schicksal. Trotz, oder vielleicht sogar gerade wegen dem Transferrausch der Blues im Januar 2023. Und Frank Lampards romantisch verklärte Rückkehr als Interimstrainer an die Seitenlinie der Stamford Bridge, die in einem Sieg aus den letzten elf Saisonspielen endete, brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Chelsea war zum Abschluss der Saison Zwölfter – und damit so schlecht wie seit 30 Jahren nicht mehr – und schoss in der gesamten Spielzeit 38 Tore – zehn weniger als Absteiger Leeds United.

Todd Boehly und Behdad Eghbali laufen über den Rasen der Stamford Bridge, dem Stadion von Chelsea.
Seit 2022 das starke Duo bei Chelsea: Behdad Eghbali und Todd Boehly. (Photo by Clive Rose/Getty Images)

Droht der Neustart unter Pochettino nach hinten loszugehen?

Für den Sommer 2023 stand an der Stamford Bridge also ein neuer Umbruch bevor. Die sportliche Verantwortung für die dritte neue Ära binnen einem Jahr legten die Verantwortlichen in die Hände von Mauricio Pochettino, der vor allem für seine erfolgreiche Zeit an der Seitenlinie von Chelseas Lokalrivalen Tottenham Hotspur bekannt ist. Und obwohl die Blues eine vielversprechende Saisonvorbereitung zeigten, ist die Luft für Pochettino nach etwas mehr als einem halben Jahr auf dem Trainerstuhl der Blues bereit dünn. Obwohl Chelsea nicht im internationalen Wettbewerb vertreten ist, gelang es den Blues in dieser Saison erst ein einziges Mal, in die obere Tabellenhälfte der Premier League vorzustoßen. Zwischenzeitlich rutschte das Team sogar auf Rang Zwölf ab.
Zwar überzeugte Chelsea zuletzt beim 1:3-Auswärtssieg gegen Aston Villa in der vierten Runde des FA Cups, der jüngste Sieg gegen Crystal Palace in der Premier League erfolgte allerdings aufgrund von zwei Last-Minute-Toren. Davor gingen die Blues chancenlos mit 4:1 gegen Liverpool und 4:2 gegen Wolverhampton unter. Jetzt wartet in der Liga Manchester City und im EFL Cup-Finale erneut Liverpool. Binnen der nächsten Wochen stehen außerdem Duelle mit Newcastle und eine Reise ins Emirates Stadium zu Arsenal an. Auch wenn die Vereinsführung Ruhe und Vertrauen in Pochettino propagiert, kommen entscheidende Wochen auf die Blues zu.

Die Hintergründe zur Misere Chelseas

Dass die Blues dabei in dieser Saison so wenig Fortschritt zeigen und im Niemandsland der Premier League auf der Stelle treten, ist nicht allein Pochettinos Schuld. Der Argentinier, der seine Mannschaft vorzugsweise im 4-2-3-1 aufs Feld schickt, hat mit vielen Verletzungssorgen zu kämpfen. Innenverteidiger Benoît Badiashile schleppt sich mit kleineren Verletzungen durch die Saison. Wesley Fofana fehlt aufgrund eines Kreuzbandrisses komplett. Die beiden Kapitäne Reece James und Ben Chilwell verbringen mehr Spiele auf der Tribüne als im Kader und Offensiv-Neuzugang Christopher Nkunku kommt verletzungsbedingt bislang auf erst acht Einsätze im Trikots der Blues. Roméo Lavia konnte erst ein einziges Mal für Chelsea spielen und Marc Cucurella wurde kürzlich am Knöchel operiert. Andere Neuzugänge wie Moisés Caicedo oder Nicolas Jackson können bei Chelsea noch nicht an ihre früheren Leistungen anknüpfen. Der für 30 Millionen Euro verpflichtete Robert Sánchez hat seinen Status als Nummer Eins inzwischen an den 24-jährigen Reserve-Keeper Djordje Petrovic verloren, der bislang noch nie in einer europäischen Top-Liga gespielt hatte.
Christopher Nkunku im Trikot des FC Chelsea.
Teil der Verletzungsmisere bei den Blues: Christopher Nkunku. (Photo by Richard Heathcote/Getty Images)
Pochettino ist aber natürlich trotzdem nicht unschuldig. Zu Beginn der Saison schwächelte Chelsea, wie auch schon im Jahr davor, vor allem in der Offensive. Pochettinos taktisches Experiment mit Ben Chilwell auf dem linken Flügel währte nicht lang. Nicolas Jackson, als Lösung für Chelseas Stürmersorgen verpflichtet, wurde aufgrund seines fehlenden Torriechers mittlerweile auf die Außenbahnen verschoben. Defensiv konnte Pochettino noch keine feste Viererkette etablieren, die gelernten Innenverteidiger Axel Disasi und Levi Colwill müssen – auch in Ermangelung von Alternativen – regelmäßig als Außenverteidiger aushelfen. Erst vier Mal in der laufenden Saison konnten die Blues nach einem Rückstand noch gewinnen, darunter gegen den unterklassigen AFC Wimbledon, Abstiegskandidaten Burnley und die Spurs in zweifacher Unterzahl. Statistiken, die nicht für das sogenante „Game Management“ des Argentiniers sprechen, der für seine späten, wenig einflussreichen Wechsel kritisiert wird.
[sc name=“mehr_zur_premier_league_satz“ ][/sc]

Ein Milliardenprojekt zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Chelseas zäher Umbruch würde von außen vermutlich weniger kritsich beäugt, wenn die Besitzerschaft des Vereins um Boehly und Eghbali nicht seit Übernahme über eine Milliarden Euro in neue Spieler investiert hätte. Die Ausmaße dieses Transferrausches nahmen im Januar 2023, in dem Chelsea allein so viel Geld ausgab, wie alle anderen europäischen Top-Ligen zusammen, groteske Züge an, als der Kader des damaligen Blues-Coach Potter so aufgebläht war, dass die Umkleide des Trainingsgeländes auf einmal zu klein wurde.

Während die Verantwortlichen im Sommer 2022 unter Anweisung von Thomas Tuchel noch eine Mischung aus erfahrenen Spielern wie Kalidou Koulibaly oder Raheem Sterling sowie Talenten wie Carney Chukwuemeka oder Wesley Fofana verpflichteten, ist die Transferstrategie seit dem Januar 2023 eine andere, mit der Boehly und Eghbali ihre unternehmerische Erfahrung als Investoren auf das Fußballgeschäft von Chelsea projezieren. Mit Millionen-Investitionen in junge Spieler wie Enzo Fernández, Mykhaylo Mudryk, Roméo Lavia oder Moisés Caicedo, die allesamt mit beinahe jahrzehntelangen Verträgen ausgestattet wurden, erhofft sich die Besitzerschaft der Blues ein langfristig angelegtes sportliches wie finanzielles Invesment. Doch dabei scheint es den amerikanischen Bossen Chelseas am fußballerischen Sachverstand zu mangeln, dass eine gesunde Kaderstruktur auch ältere, erfahrene Spieler voraussetzt, die in der Kabine in schwierigen Situationen den Ton angeben und eine Stütze in der Entwicklung jüngerer Mitspieler sein können. Ausgerechnet Thiago Silva, einer der wenigen Chelsea-Akteure, der diese Anforderungen erfüllen würde, hat ein schwieriges Verhältnis zu Pochettino. Silvas Frau Belle forderte kürzlich öffentlich die Entlassung des Argentiniers.

Mykhaylo Mudryk im Trikot von Chelsea.
Mykhaylo Mudryk wurde für 70 Millionen Euro und mit hohen Erwartungen an die Stamford Bridge geholt. Bislang konnte der mit einem Vertrag bis 2031 ausgestattete Ukrainer diese Erwartungen nicht wirklich erfüllen. (Photo by Naomi Baker/Getty Images)

So ist die Frage, mit welchem Preis Chelsea in dieser Saison über einen der jüngsten Kader der Liga verfügt, berechtigt. Informationen von The Athletic zufolge ist man in der Führungsetage der Blues überzeugt, mit den Investionen in junge Spieler einen Grundstein gelegt zu haben für eine Zeit, in der Jürgen Klopp und Pep Guardiola den Premier-League-Titel nicht mehr unter sich ausmachen werden. Das Problem: Manchester City und Liverpool machen ihre Hausaufgaben, mit Arsenal ist ein weiterer Titelkandidat erwacht und auch Tottenham scheint den eigenen Umbruch nicht nur deutlich günstiger, sondern auch schneller geschafft haben und steht schon in der laufenden Saison 13 Punkte vor Chelsea. Ob sich Chelseas Vertrauen in die Zukunft lohnen wird, ist noch unklar. Stand jetzt ist es, milde gesagt, ein großes Wagnis.

Droht der kurzfristige Absturz ins Mittelmaß?

Viel Spielraum, am Kader zu basteln, haben die Blues ohnehin nicht. Nach den Investitionen in den vergangenen zwei Jahren waren den beiden Sportdirektoren Laurence Stewart und Paul Winstanley, die seit dem Sommer 2023 die Hauptverantwortung für Transfers tragen, im abgelaufenen Januar mehr oder weniger die Hände gebunden. Im kommenden Sommer könnte ein Verkauf von Eigengewächs Conor Gallagher, einer der besten Spieler der bislang durchwachsenen Saison, Geld in die Kassen spülen. Eine Qualifikation für den europäischen Wettbewerb würde die finanziellen Möglichkeiten natürlich erweitern, wobei die sportliche Perspektive derzeit nicht optimal aussieht. Die Champions League ist für die Blues nach 24 Spielen so gut wie außer Reichweite – selbst wenn Platz fünf für eine Qualifikation reichen würde. Und auch eine Teilnahme an der Europa League oder gar Conference League ist nicht sicher. Der Gewinn des Carabao Cups wäre wohl Chelseas direktester Weg zurück ins internationale Geschäft und würde zumindest die Teilnahme an der Conference League garantieren. Gegen Finalgegner Liverpool blamierte sich Chelsea allerdings kürzlich mit 4:1.

Die Stamford Bridge, das Stadion von Chelsea.
Mit der charmanten, aber renovierungsbedürftigen Stamford Bridge droht Chelsea, infrastrukturell hinter andere Topklubs zurückzufallen. (Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

Mit den sportlichen Sorgen ist es im Westen Londons aber noch nicht getan. Chelseas Stadion an der Stamford Bridge erfüllt nicht mehr die Anforderungen der Blues. Laut der Auswertung der Deloitte Football Money League generiert Chelsea jährlich knapp 50 Millionen Euro weniger Spieltags-Einnahmen als Lokalrivale Tottenham und 75 Millionen Euro weniger als Manchester United. Pläne für einen Umbau oder gar einen kompletten Neubau gibt es bereits, damit Chelsea nicht auch infrastrukturell hinter der Konkurrenz hinkt.Wie eine dunkle Wolke schwebt außerdem eine Ermittlung der Premier League in finanzielle Ungereimtheiten während der Abramowitsch-Ära über Chelsea. Laut dem Guardian sollen geheim gehaltene Zahlungen durch von Abramowitsch kontrollierte Firmen illegalerweise nicht in den Büchern der Blues aufgetaucht sein. Ein Punktabzug ist nicht auszuschließen. Die Sorgenfalten im Westen Londons sind tief. Und bei allen Zukunftsvisionen muss Chelsea aufpassen, nicht kurzfristig ins sportliche Mittelmaß zu fallen.

(Photo by OLI SCARFF/AFP via Getty Images)

THEMENChelseaChelsea FCPochettinoPremier Leaguestamford bridge
Teile diese News
Facebook Email Copy Link Print

Newsticker

09:00
Mit Überraschungen: Kimmich nominiert seine Bundesliga-Topelf!
08:00
„Wird nicht gut enden“: Üble Prognose zu Salah und Liverpool
07:30
Interimstrainer Baum vor Augsburg-Premiere: „Keep it simple“
07:00
Schlotterbeck zögert weiter: BVB-Verlängerung wackelt deutlich
04.12.
Premier League: United-Patzer gegen Kellerkind West Ham

90PLUS - Aktuelle Fußball News
  • Über 90PLUS
  • Netiquette
  • Impressum
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
Copyright 2025 - ballnews media
Welcome Back!

Sign in to your account

Username or Email Address
Password

Lost your password?