Das katalanische Derby zwischen Girona und dem FC Barcelona am 34. Spieltag in La Liga war ein Spiel mit vielen Überschriften. Der Außenseiter bezwang Barca durch einen unfassbaren Auftritt des eingewechselten Portu mit 4:2 und qualifizierte sich damit nicht nur für die Champions League, sondern machte nebenbei auch noch Real Madrid zum spanischen Meister.
Furioser Beginn – Lewandowski belohnt Barca vom Punkt
Mit einem Sieg im katalanischen Derby beim FC Girona konnte der FC Barcelona die Meisterfeier von Erzrivale Real Madrid verschieben und obendrauf Platz zwei festigen – gleich drei Fliegen mit einer Klappe? Der Start verlief schon mal äußerst vielversprechend für Xavi und seine Mannschaft: Keine drei Minuten waren von der Uhr, als Girona hinten unsortiert war und Lamine Yamal im Halbraum Andreas Christensen bediente, der die Kugel stark mit der Brust annahm und dann flach ins lange Eck vollstreckte. Allerdings ließ die Reaktion der Hausherren nicht lange auf sich warten: Nur eine Zeigerumdrehung nach dem frühen Rückstand kombinierte sich der Tabellendritte über links bis in den Strafraum, wo Iván Martín Ronald Araújo ins Leere rutschen ließ und im Zentrum Torjäger Artem Dovbyk bediente, der gegen die Laufrichtung von Marc-André ter Stegen zum Ausgleich einnickte.
[sc name=“dugout_aktuelles_video“ ][/sc]
Aktuelle News und Storys rund um La Liga
Die knapp 14.000 im Estadi Municipal de Montilivi bekamen beste Samstagabendunterhaltung geboten. Ilkay Gündogan wurde nicht angegriffen und prüfte Paulo Gazzaniga aus der Halbdistanz (7.), ein Schuss von Sergi Roberto rauschte am Pfosten vorbei (12.) und Christensen hätte um ein Haar den frühen Doppelpack erzielt, scheiterte infolge einer Ecke aber am grandios reagierenden Schlussmann der Hausherren (14.). Die Gäste aus Barcelona hatten deutlich mehr Spielanteile und hielten den Druck hoch. Gündogan hatte nach 33 Minuten die erneute Führung auf dem Fuß, köpfte nach starker Vorarbeit von João Cancelo aber nur an die Latte.
Wenige Minuten vor der Pause traf Miguel Guiterrez Sergi Roberto direkt an der Strafraumkante am Standbein, Schiedsrichter Alejandro Hernández Hernández entschied nach Betrachten der Bilder auf Elfmeter für Barca. Robert Lewandowski bezwang Gazzaniga souverän unten links und bescherte aktiven Gästen damit die verdiente Pausenführung (45.+1).
Drei Torbeteiligungen nach Einwechslung: Portu bringt das Montilivi zum Ausrasten
Vom FC Girona war nach dem frühen Ausgleich offensiv praktisch nichts mehr zu sehen, und auch nach dem Seitenwechsel war der FC Barcelona die Mannschaft, die am Drücker war. Yamal wollte Lewandowksi im Zentrum bedienen, dem aber gerade noch so Gazzaniga zuvorkam (51.). Wie aus dem Nichts kam Girona dann zum Ausgleich: Dovbyk erlief einen zu kurz geratenen Rückpass von Roberto und zog in den Strafraum, wo er die Ruhe behielt und den eben erst eingewechselten Portu bediente, der mit seinem ersten Ballkontakt ausglich (65.). Selbiger brach zwei Minuten später bei einem Konter über rechts durch und bediente im Rückraum Gutiérrez, dessen Schuss unhaltbar von Jules Koundé abgefälscht wurde und zum 3:2 ins Netz einschlug (67.). Girona hatte den Spielverlauf binnen zwei Minuten komplett auf den Kopf gestellt – und konnte mit Anbruch der Schlussphase sogar nachlegen. Zunächst scheiterte Yangel Herrera noch an einem großartigen Reflex von ter Stegen (72.). Drei Minuten später spielte Sávio einen genialen Diagonalball auf Portu, der im rechten Strafraumeck volley abzog und ins lange Eck zum 4:2 traf (75.).
Ausgleich mit dem ersten Ballkontakt, Vorlage zur Führung und ein traumhafter Volleyschuss zum 4:2 – Portu erlebte wohl den schönsten Abend seiner Fußballerkarriere, der mit dem zweiten Saisonsieg gegen den FC Barcelona und der endgültigen Qualifikation zur Champions League belohnt wurde. Barca schaffte es nicht mehr, den 2:4-Rückstand zu drehen und verliert damit Platz zwei. Gleichzeitig steht Real Madrid als spanischer Meister fest.
𝐆𝐈𝐑𝐎𝐍𝐀, 𝐓𝐄𝐑𝐑𝐈𝐓𝐎𝐑𝐈 𝐃𝐄 𝐂𝐇𝐀𝐌𝐏𝐈𝐎𝐍𝐒 ✨🇪🇺 pic.twitter.com/AWZl6RcDVZ
— Girona FC (@GironaFC) May 4, 2024
FC Girona – FC Barcelona 4:2 (1:2)
FC Girona: Gazzaniga – Eric García, David López (65. Portu), Blind, Gutiérrez – Yangel Herrera, García – Tsygankov (65. Couto), Martín, Sávio (86. V. Fernández) – Dovbyk
FC Barcelona: ter Stegen – Koundé, Araújo, Cubarsí, Cancelo – Christensen (69. Pedri), S. Roberto (79. Romeu), Gündogan – Yamal (84. Félix), Lewandowski (79. Torres), Fermín (69. Raphinha)
Tore: 0:1 Christensen (3.), 1:1 Dovbyk (4.), 1:2 Lewandowksi (45.+1, Foulelfmeter), 2:2 Portu (65.), 3:2 Gutiérrez (67.), 4:2 Portu (75.)
(Photo by LLUIS GENE/AFP via Getty Images)