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Favoriten, Überraschungen, Torjäger und vieles mehr: Das Panel zum Start der 2. Bundesliga

13. Juli 2022 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Mit dem Duell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Hannover 96 beginnt am Freitag die neue Saison in der 2. Bundesliga. Die Sommerpause war kurz, dennoch hat sich viel getan, sowohl auf den Trainerbänken als auch auf dem Transfermarkt. 

  • 2. Bundesliga: Wer spielt um den Aufstieg mit?
  • Was können die Aufsteiger in der neuen Saison erreichen?
  • Überraschungskandidaten und Shootingstars

Zwar wird sich angesichts des Transferfensters, das noch über einen Monat geöffnet ist, noch einiges tun, dennoch ist es Zeit für erste Prognosen. Dafür sprach Redakteur Manuel Behlert mit Florian Zenger, der unter anderem für die Nürnberger Zeitung schreibt, Eva-Lotta Bohle und Matthew Karagich, die gemeinsam den Podcast The 2. Bundesliga Podcast hosten und einem Redakteur aus den eigenen Reihen, Yannick Lassmann. 

2. Bundesliga: HSV als Gewinner auf dem Transfermarkt?

90PLUS: Der Start der Saison in der 2. Bundesliga steht vor der Tür. Zwar hat das Transferfenster noch bis zum 1. September geöffnet, aber die Klubs hatten das Ziel, die essenziellen Bewegungen im Kader möglichst bis zum Saisonstart abgehakt zu haben. Wem ist das aus eurer Sicht bisher am Besten gelungen, wen würdet ihr zum Gewinner auf dem Transfermarkt ernennen?

Florian Zenger: Die Frage muss man wohl differenziert sehen. In die Zukunft gesprochen sind Armindo Sieb und Sidney Raebiger bei Fürth womöglich die stärksten Transfers der Liga. Ob man das aber schon im kommenden Jahr bemerken wird, bleibt offen, da das Anpassen an den Herrenbereich durchaus problematisch sein könnte. Weiterhin hat der HSV mit Bilbija, Königsdörffer und Benes sich gezielt um Schwachstellen gekümmert.

Auch ein Plus im Vergleich zu den Abgängen, die eher in der Breite waren. Mein Favorit ist eigentlich der SC Paderborn, der sich ganz gezielt mit Spielern verstärkt hat, die stark sind, perfekt zu Kwasnioks Fußball passen, aber unter dem Radar fliegen, dazu gehört Marcel Hoffmeier, einer der besten Innenverteidiger der Regionalliga, aber auch Klefisch und Klaas als starke zentrale Mittelfeldspieler der 3. Liga sowie Adrian Gryszkiewicz, den man deutlich unter Marktwert geholt hat, der aber in Polen auf Bundesliganiveau gespielt hat.

Eva-Lotta Bohle: Tatsächlich ist das gar nicht so leicht zu beantworten, weil es zum Teil bekannte Gesichter aus der zweiten Liga sind, die beispielsweise Hannover 96 mit Nielsen, Kunze und Besuschkow verpflichtet hat. Sowie steht mit Stefan Leitl auch ein guter neuer Trainer an der Seitenlinie steht. Allerdings ist es nur anhand von Testspielen schwierig zu bewerten, ob es dann in der Liga gut zusammenläuft. Sonst würde ich noch den 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf nennen, weil sie sich punktuell gut verstärkt haben.

Yannick Lassmann: Ich glaube, dass der Hamburger SV ein klarer Gewinner ist. Leistungsträger wie Kittel und Glatzel konnten trotz verlockender Angebote gehalten werden. Dazu kam mit Laszlo Benes für Zweitligaverhältnisse ein überaus hochverlangter Spieler und auf den bisher dünn besetzten Flügelpositionen wurde nachgelegt. Ebenso könnte Hannover 96 ein großer Profiteur des Transferfensters sein, da viele Akteure, die in der 2. Bundesliga schon hervorragende Leistungen brachten, dort unterschrieben haben.

HSV 2. Bundesliga

(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Matthew Karagich: Ich glaube, dass Hamburg ein sehr gutes Transferfenster hatte. Sie haben die Schwächen im Kader ausgemacht, diese behoben und haben mehr Breite in einen sowieso schon starken Kader gebracht. Königsdörffer stand bei mehreren Teams auf der Wunschliste, und obwohl der HSV am Ende bestimmt mehr für ihn zahlen musste, als er wollte, ist er ein ambivalenter Spieler, der mehr als eine Position spielen kann und somit perfekt zu Walter passt.

90PLUS: Nachdem mit Schalke 04 und Werder Bremen in der Vorsaison zwei große Namen aufgestiegen sind, mag es vielleicht etwas schwerer fallen, die heißesten Kandidaten auf den Aufstieg zu benennen. Bei welchem Team seht ihr das Gesamtpaket aus Trainer, Umfeld, Spielstil und Kader als derart passend an, dass der Aufstieg gelingen kann? Also, wer ist euer absoluter Topfavorit?

Yannick: Zuerst einmal bin ich mir sicher, dass wir uns auf eine erneut enorm spannende Saison einstellen können. Als Topfavorit gilt für mich schon der HSV, der sehenswerten Fußball bot, in der Relegation nur knapp an Hertha scheiterte und seinen Kader verbessert zu haben scheint. Dahinter lauern eine Reihe von Vereinen. Besonders stark würde ich den 1. FC Nürnberg einschätzen.

Eva: Bei mir ist das ganz klar Fortuna Düsseldorf. Unter Daniel Thioune haben sie seit Februar nur ein Spiel verloren, Thioune hatte jetzt erst die Möglichkeit, bei der Kaderplanung ein Wörtchen mitzureden – da hat man vor allem mit den Transfers von de Wijs und Tanaka zwei Spieler verpflichtet, die letzte Saison schon ausgeliehen waren und ansonsten keine wirklich wichtigen Spieler verloren. Thioune hat beim HSV schon gezeigt, dass er kein schlechter Trainer ist. Düsseldorf profitiert, wie andere Vereine auch, davon, dass es bis auf den HSV eigentlich keinen richtig klaren Favoriten gibt. Hannover will aufsteigen, alle anderen können – müssen aber nicht. Das gilt auch für die beiden Absteiger.

Florian: Den klaren Topfavoriten sehe ich nicht. Dennoch ist für mich Hamburg der Verein, der am ehesten in dieser Rolle zu finden ist. Der HSV probiert es mit Kontinuität und hält erstmals trotz verpassten Aufstiegs am Trainer fest. Die Rothosen waren spielerisch schon letzte Saison dominant, hätten nach expected Points – wieder einmal – aufsteigen müssen. Daher muss man eigentlich davon ausgehen, dass sie im zweiten Jahr unter Tim Walter den Weg finden. Sie haben sich punktuell verstärkt, haben keinerlei Schlüsselspieler abgegeben, jeder im Team kennt die Spielweise. Für mich führt der Aufstieg daher nur über den HSV.

Matthew: Obwohl bis jetzt nur der FC Augsburg es geschafft hat, nach einer gescheiterten Relegation in der nächsten Saison direkt aufzusteigen, hat der HSV sehr gute Voraussetzungen nicht nur aufzusteigen, sondern auch als Meister die Liga zu verlassen. Düsseldorf ist ebenfalls ein Kandidat für den Aufstieg: Ungeschlagen in den ersten 11 Spielen unter Thioune, ein größtenteils unveränderter Kader – das sieht gut aus. 

Aufsteiger in die 2. Bundesliga: „Sehe vor allem Braunschweig in Gefahr“

90PLUS: Für Mannschaften, die aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufsteigen, geht es im Regelfall darum, sich schnell an das Niveau und das Tempo zu gewöhnen und in sportlicher Hinsicht primär darum, den Klassenerhalt zu schaffen. Mit dem 1. FC Kaiserslautern, dem 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig sind drei Traditionsklubs aufgestiegen. Wem traut ihr zu, eine gute Rolle zu spielen? Und wer könnte in dieser Saison große Probleme bekommen? 

Matthew: Ich sehe vor allem Braunschweig in Gefahr, da ich nicht wirklich überzeugt von ihren Verpflichtungen bin und der Kader für mich nicht wirkt, als könne er in der 2. Liga bestehen – aber ich kann auch falsch liegen. Magdeburg könnte Chancen auf den Klassenerhalt haben, Baris Atik war in 41 der 83 Ligatore in der letzten Saison involviert. Wenn sie an der ein oder anderen Stelle noch spielerische Ergänzungen mit Christian Titz finden, könnten sie wie Rostock letzte Saison den Klassenerhalt schaffen.

Yannick: Der 1. FC Magdeburg dominierte mit begeisterndem Offensivfußball die vergangene Drittliga-Spielzeit. Hinzu kommt die Aufstiegseuphorie, die durch den ein oder anderen Transfers sowie den Verbleib von Überflieger Baris Atik aufrecht erhalten wird. Die Auswahl von Christian Titz sollte sich schnell an das höhere Niveau gewöhnen, dann dürfte der Klassenerhalt gelingen. Ebenso sollte der 1. FC Kaiserslautern, der durch die Verpflichtungen von Andreas Luthe und Erik Durm aufhorchen ließ, eine gute Chance auf den Ligaverbleib haben. Allerdings muss im Offensivbereich noch die Qualität erhöht werden. Selbiges gilt für Eintracht Braunschweig. Der aufgebaute Ruf als Fahrstuhlmannschaft könnte daher gefestigt werden.

Magdeburg 2. Bundesliga

(Photo by Ronny Hartmann/Getty Images)

Eva: Bei Magdeburg und dem FCK könnte ich mir tendenziell einen ähnlichen Weg wie bei Rostock letzte Saison vorstellen, gerade Kaiserslautern hat ja auch mit Durm und Luthe zwei prominente Neuzugänge und war in der letzten Saison defensiv sehr stabil. Die Relegationsspiele gegen Dresden waren über weiter Strecken auch gut. Magdeburg hat direkt drei Spieler an Paderborn verloren, davon zwei aus der Verteidigung.

Dafür kam unter anderem Malcolm Cacutalua. Das ist ein gewisses Risiko nach dessen letzter Saison bei Aue. Bei Braunschweig seh ich tatsächlich die größte Gefahr, dass sie es Ingolstadt, Würzburg und Wiesbaden gleichtun und direkt wieder absteigen. Da hab ich einfach ein bisschen zu viele Fragezeichen. Als sonstige Kandidaten für den Abstieg sehe ich Regensburg und, auf jeden Fall mit Problemen, Hansa Rostock. 

Florian: Die Aufsteiger sehe ich sehr unterschiedlich. Braunschweig hat jenseits von Pherai und Hoffmann kaum echte Qualität dazu gewonnen, hat beim Aufstieg schon eher von der Schwäche der anderen profitiert. Lautern hat mit Dirk Schuster einen zweitligaerfahrenen Coach, der auch gezielt auf die Spielweise des Vorgängers aufbauen kann. Mit Luthe ist ein sehr erfahrener Keeper dazu gekommen.

Erik Durm ist ebenso ein Pfund. Die zusätzliche Qualität ist allerdings auch nötig, um eine sorgenfreie Saison zu spielen. Noch zweifle ich da auf dem Papier, allerdings ist Schuster schon eine gute Wahl für einen Aufsteiger. Magdeburgs Herausforderung wird sein, inwiefern sie die sehr dominante Spielweise von Christian Titz auf die neue Liga übertragen können. Wenn das gelingt, dann ist das das Team, dem ich die beste Rolle zutraue. Gerade auch wenn Atik fit bleibt.

Bester Torjäger der 2. Bundesliga: „Der wohl offensichtlichste Kandidat ist Robert Glatzel“

90PLUS: Dass Schalke und Bremen nicht mehr in der 2. Bundesliga spielen, bedeutet auch, dass der ein oder andere Torjäger diese Liga verlässt. Trotzdem gibt es spannende Stürmer und offensiv ausgerichtete Teams. Was glaubt ihr, welcher Angreifer hat die besten Chancen, am Ende der Saison die Torjägerliste anzuführen? 

Florian: Robert Glatzel war ja in der vergangenen Saison schon vorn dabei. Die Spielweise des HSV mit vielen Flanken war auf sein Kopfballspiel ausgerichtet. Jetzt sieht es so aus, dass Sonny Kittel bleibt, Tim Leibold wieder fit ist – da kommt also von außen auch viel Präzision im Abspiel. Daher ist er für mich zur Zeit der Favorit, wenn er fit bleibt. Sollte er wieder zu Fitness finden nach seinem Schädelbruch sehe ich auch bei Fabian Klos Potential.

Wenn alles in Heidenheim klickt, kommt Tim Kleindienst noch dazu. Man sieht schon, welche Art Stürmer in der Zweiten Liga wahrscheinlich am besten zieht. Groß, kopfballstark, bullig – wenn eines der anderen Teams mit solchen Stürmern (z.B. Hennings in Düsseldorf, Tietz in Darmstadt, Rapp in Karlsruhe) ins Rollen kommt, könnte das auch etwas werden.

Eva: Ich bin da natürlich ein wenig biased und sehe da mit Fabi Klos durchaus einen Anwärter auf die vorderen Ränge. Robert Glatzel, Christoph Daferner, Rouwen Hennings und auch Tim Kleindienst sind aber definitiv auch vorne mit dabei. Aus Bielefelder Sicht bin ich auch durchaus gespannt auf Janni Serra. 

Glatzel 2. Bundesliga

(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Yannick: Der wohl offensichtlichste Kandidat ist Robert Glatzel, dem in der Vorsaison 22 Tore gelangen. Er dürfte von der weiterhin sehr offensiven HSV-Ausrichtung profitieren. Auf dem Zettel haben sollte man auch den auf Zweitligalevel hoch einzuschätzenden Fabian Klos. Gespannt bin ich, ob Philipp Tietz und John Verhoek ihre starke Torquote auf der Vorsaison bestätigen können.

Matthew: Für mich stechen drei Stürmer raus: Rouwen Hennings, Robert Glatzel und Fabian Klos.

90PLUS: Die Absteiger aus der Bundesliga wollen im Idealfall natürlich gleich wieder oben mitspielen. Der Gang in die Zweitklassigkeit hat allerdings auch immer Veränderungen zur Folge – sowohl auf der Trainerposition als auch angesichts der hohen Fluktuation im Kader. Was traut ihr Bielefeld und Greuther Fürth in der neuen Saison zu?

Yannick: Ich glaube, dass Arminia Bielefeld im Aufstiegsrennen mitmischen kann. Klar gab es Abgänge wie Ortega, Pieper, Brunner oder Wimmer, diese wurden jedoch ordentlich kompensiert. Ein nicht kleiner Teil des Kaders hat zudem bereits überdurchschnittliches Zweitliga-Format nachgewiesen. Greuther Fürth könnte ebenfalls eine gute Rolle spielen. Das Gerüst des Kaders steht. Dazu hielt die Spielvereinigung an ihrer Philosophie fest, verpflichtete interessante Talente wie Raebiger oder Sieb.

Eva: Ich habe da natürlich aus Gründen einen genaueren Blick auf Bielefeld, da ist natürlich mit Fabi Klos jemand doch beim Verein geblieben, der einfach viel ausmachen kann und der jetzt auch wieder Kapitän ist. Schmerzhaftester Weggang ist logischerweise Torhüter Stefan Ortega, aber mit Stefanos Kapino hat man da jemanden, der schon seit letzter Saison im Kader ist und vor allem die Liga durch seine Leihe bei Sandhausen auch kennt.

Uli Forte ist ein spannender Trainer, der wie sein Fürther Gegenüber neu in Deutschland ist. Ich bin bei beiden gespannt, was sie zur Liga mit ihren Teams beitragen. Bei Fürth ist es natürlich bitter, dass sie Leitl an einen direkten Ligakonkurrenten verloren haben und zusätzlich mit Nielsen, Seguin und Leweling keine unwichtigen Spieler ziehen lassen mussten – und meiner Meinung nach auch noch nicht wirklich adäquat ersetzen konnten. Für beide Vereine steht glaub ich im Vordergrund, möglichst schnell wieder in der Liga anzukommen und sich eher in der oberen Hälfte der Tabelle aufzuhalten. Beide Teams haben allerdings, soweit ich weiß, nicht den Wiederaufstieg als Ziel deklariert. 

Matthew: Nun, beide Mannschaften haben einen Umbruch hinter sich, was nicht unüblich ist für Absteiger. In meinen Augen hat Bielefeld einen etwas besseren Job gemacht, die wichtigen Spieler zu ersetzen, obwohl die Rechtsverteidigerposition noch ausgebaut werden könnte. Fürth hat einen jüngeren Ansatz bei ihren Verpflichtungen gewählt – fast alle Neuzugänge sind unter 24. Ich erwarte jetzt nicht, dass sie die Liga besonders aufwühlen, zumindest nicht diese Saison. 

FZ: Fürth hat den Weg der radikalen Verjüngung gewählt. Wenn all die jungen Spieler (Raebiger, Fobassam, Mhamdi, Littbarski, Sieb, Angleberger als Neue, aber auch Asta und Raschl) den Schritt gehen und dem Team helfen können, dann wird Fürth eine ordentliche Saison spielen. Den ganz großen Wurf in Sachen Wiederaufstieg traue ich ihnen nicht zu, das ist aber wohl auch nicht angestrebt, wenn man die Personalpolitik anschaut. Da ist auch wieder einmal zu viel Qualität (Leweling, Seguin, Bauer) verloren gegangen. Bielefeld sehe ich etwas stärker, aber nicht ganz oben dabei. Auch hier gibt es einen großen Umbau mit großen Verlusten, was Schlüsselspieler angeht. Allerdings scheint mir Uli Forte mit dem 3-5-2 und einem etwas reaktiveren Ansatz eine gute Wahl zu sein, um das aufzufangen.

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Überraschungen? Paderborn könnte „durchaus oben mitspielen“

90PLUS: In den vergangenen Jahren gab es in der 2. Bundesliga regelmäßig Mannschaften, die etwas überraschend oben mitspielten. Holstein Kiel und der 1. FC Heidenheim schnupperten beispielsweise zeitweise am Aufstieg. Gibt es einen Klub, der für euch in dieser Saison zur positiven Überraschung werden könnte und warum?

Eva: Für mich könnte Paderborn durchaus oben mitspielen, richtig krasse Außenseiter gibt’s für mich in dieser Saison eh kaum, dafür sind da zu viele Mannschaften dabei, die immer mal wieder oben mitgespielt haben. Zum Beispiel sehe ich Heidenheim nicht mal als Überraschung – vor allem nicht nach den sechs Saisons, wo man fast immer in den Top 8 war. Wäre Pascal Testroet bei Sandhausen geblieben, hätte ich es nicht für unwahrscheinlich gehalten, dass man die zumindest in der Hinrunde oben findet, nach der guten Rückrunde. Aber sehe sie, ähnlich wie Regensburg letzte Saison, das keine 34 Spieltage durchziehen.

2. Bundesliga Paderborn

(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)

FZ: Magdeburg habe ich schon genannt. Wenn die ihren Stil halten können, könnten sie viele überraschen. Ähnliches gilt für Paderborn, wenn alle Transfers zünden. Nach der vergangenen Saison wäre Darmstadt dagegen keine Überraschung mehr. So wenig Fluktuation im Kader ist – ähnlich wie in Düsseldorf – ein Pfund mit dem man wuchern kann. Eine wirkliche Überraschung sehe ich daher – jenseits von Magdeburg, wenn da alles top läuft – nicht. Wohl auch, weil die Liga einfach eh schon furchtbar eng ist und man eh allen alles zutraut.

YL: Ich würde erneut Holstein Kiel nennen. Trainer Marcel Rapp fand in der Rückserie zu einer guten Mischung aus Offensive und Defensive, was 27 Punkte brachte. Fast alle Leistungsträger konnten gehalten werden, sodass zumindest das obere Tabellendrittel erreicht werden sollte. Nicht vergessen sollte man den 1. FC Heidenheim, wo Frank Schmidt seit mittlerweile fast 15 Jahren überragende Arbeit leistet. Seine Mannschaft zählt stets zu den unbequemsten Gegnern, erreicht konstant die obere Tabellenhälfte und kann bei gutem Saisonverlauf auch ins Aufstiegsrennen eingreifen.

Matthew: Ich könnte mir durchaus wieder Heidenheim unter den Top-3 vorstellen, wenn auch nicht im gleichen Maße wie Düsseldorf und den HSV. Interessant könnte auch – trotz vieler Veränderungen im Kader – der SC Paderborn werden. 

(Photo by Martin Rose/Getty Images)


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