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2. Bundesliga: Top-Teams überragen und ein Karlsruher MVP – Das 90PLUS-Team der Saison 2022/23

30. Mai 2023 | Trending | BY Jannek Ringen

Die Saison in der 2. Bundesliga ist vorbei. Darmstadt und Heidenheim steigen auf, Sandhausen und Regensburg steigen ab und Bielefeld und der HSV müssen in die Relegation. Welche Spieler sich im Laufe der Saison besonders bewiesen haben, lest ihr hier.

Die Mannschaft der 2. Bundesliga – Darmstadt kommt eher übers Kollektiv

Die 2. Bundesliga hat in dieser Saison für einiges an Spannung gesorgt. Bis zum letzten Spieltag war das Aufstiegsrennen spannend und am Ende stiegen Darmstadt und Heidenheim auf. Der HSV muss gegen den VfB Stuttgart in die Relegation. Die Liga verlassen auch Jahn Regensburg und der SV Sandhausen. In der Relegation zur 3. Liga muss Traditionsverein Arminia Bielefeld antreten. Das 90Plus-Team der Saison aus der 2. Bundesliga findet ihr hier:

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Torhüter

Marcel Schuhen (SV Darmstadt 98): Er war ein wichtiger Bestandteil der besten Abwehr der Liga und ließ nur 33 Gegentreffer zu. Außerdem konnte er starke 77 Prozent der Schüsse auf sein Tor abwehren und ist damit die Nummer eins in der Liga. Profitierte natürlich auch von der besten Defensive der Liga, hielt jedoch trotzdem einen mehr als zwei Drittel der Schüsse auf seinen Kasten. Spielte 13 mal zu Null und war damit auch im Endspurt der Saison, als die Kräfte etwas nachließen, ein wichtiger Faktor für die Lilien.

Aufstiegsgarant der 2. Bundesliga: Marcel Schuhen.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Abwehr

Leart Paqarada (FC St. Pauli): Der Kapitän vom FC St. Pauli überzeugte vor allem in der Offensive. Kam nach schwacher Hinrunde und Trainerwechsel immer besser in Form und steuerte mit seinen Torbeteiligungen maßgeblich zur guten Rückrunde der Hamburger bei. Am Ende sprangen drei Tore und zehn Vorlagen dabei heraus. Er fehlte nur in einer Partie und war eine absolute Konstante in seinem Team. Im Spiel der Kiezkicker war der 28-Jährige der Dreh- und Angelpunkt und verzeichnete die meisten Ballkontakte. Bestätigte seine guten Leistungen aus der Vorsaison und wechselt folgerichtig in die Bundesliga zum 1. FC Köln.

Sebastian Schonlau (Hamburger SV): Die Stabilität des Hamburger SV hing oftmals mit seiner Personalie zusammen. Durch den Wegfall von Mario Vuskovic wurde der Hamburger Kapitän noch wichtiger. Spielte zwar einen unauffälligen Part, da er besonders durch sein Stellungsspiel und seinen Spielaufbau glänzte. Brachte mehr als 90 Prozent seiner Anspiele zum Mitspieler und wurde im Spiel mit dem Ball oft von den Hamburgern gesucht. Seine Wichtigkeit wurde oft erst dann bewusst, wenn er fehlte. Ohne ihn gelang dem HSV nur ein Sieg in vier Partien. Als rechte Hand von Tim Walter quasi unersetzlich.

Patrick Mainka (1. FC Heidenheim): Als Abwehrchef von Überraschungsaufsteiger Heidenheim ein absolutes Muss für diese Mannschaft. Spielte in dieser Saison jede Minute und erwies sich als wichtiger Faktor im Spiel der Heidenheimer. Seine Stärken liegen insbesondere im defensiven Bereich. Gewann 67 Prozent seiner Zweikämpfe und zählt damit zu den besten Zweikämpfern der Liga. Sowohl in der Luft als auch am Boden stark und glänzte durch sein Spielverständnis und sein Stellungsspiel. Trug sich zudem dreimal als Torschütze ein und war im Spielaufbau eine wichtige Komponente.

Manolis Saliakas (FC St. Pauli): Der Gegenpart von Paqarada auf der rechten Seite beim FC St. Pauli. Spielte wie sein Kapitän eine starke Rückrunde und konnte mit seinem Offensivdrang zur starken Rückrunde unter Fabian Hürzeler beitragen. Offensiv überzeugte er mit vier Tore und vier Assists. Überzeugte eher durch unnachgiebigen Einsatz und Physis als durch einen feinen Fuß. Die Offensivstärke ging nicht auf Kosten seiner defensiven Fähigkeiten. Sein aggressives Zweikampfverhalten machte ihn besonders am Boden zu einem unangenehmen Gegenspieler. Scheute weder Zweikämpfe noch den Weg nach vorne und war so eine attraktive Mischung aus torgefährlichem und absichernden Außenverteidiger.

Unaufhaltsamer Offensivdrang in der 2. Bundesliga: Leart Paqarada.

(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)

Mittelfeld

Jan-Niklas Beste (1. FC Heidenheim): Kam vor der Saison für eine geringe Ablöse von Werder Bremen und bewies in der abgelaufenen Saison seine Klasse. Mit 13 Vorlagen zusammen mit Marvin Wanitzek vom KSC der beste Vorbereiter der Liga. Ackerte unermüdlich auf der linken Außenbahn des FCH und traf starke zwölf Mal. Die 24 Scorerpunkte, die Beste in dieser Saison sammelte, machen ihn unumgänglich für die Mannschaft der Saison. Absoluter X-Faktor beim sensationellen Aufstieg des FC Heidenheim in die Bundesliga. Seine starken Leistungen ermöglichen es ihm, immer wieder das Risiko zu suchen und seiner Mannschaft auch in schwächeren Spielen, Punkte zu retten.

Marvin Wanitzek (Karlsruher SC): Nachdem der Saisonstart des KSC nicht wie geplant verlaufen war, sorgte Wanitzek mit seinen Leistungen dafür, dass der Club sich schnell stabilisierte. Genau wie Jan-Niklas Beste kommt er auf 13 Assists in dieser Saison – Spitzenwert in der 2. Bundesliga. Zu seinen Vorlagen kommen noch zehn Tore hinzu. Besonders in der Offensive kamen seine Stärken zum Vorcschein. Vielleicht war er in der abgelaufenen Saison sogar der wichtigste Spieler einer Mannschaft. Überzeugte neben seinen Torbeteiligungen durch seine Führungsstärke und konnte er die Mannschaft in schwierigen Spielen die Hand nehmen.

Florent Muslija (SC Paderborn): War insbesondere im Saisonendspurt einer der besten Spieler der Liga und blühte im Frühling auf. Im April und Mai sorgte er für Torbeteiligungen in sieben aufeinanderfolgenden Spielen. Konnte sich zehnmal in die Torschützenliste der 2. Bundesliga eintragen und war zweitbester Torschütze seines Teams. Muslija kreierte 14 Großchancen, wodurch aufgrund der Abschlussschwäche mancher Kollegen lediglich sechs Vorlagen entstanden. Durch diesen Wert wird noch einmal deutlicher, welchen Impact er auf die Paderborner Offensive hatte. Überzeugte durch Risikofreude und eine gute Ballkontrolle. Ein Spieler, der jedem Fan Spaß macht. Gut möglich, dass es ihn bald ins Oberhaus ziehen könnte.

Ludovit Reis (Hamburger SV): Im zweiten Jahr beim HSV deutlich stärker als noch in der ersten Saison. War ein beständiger Leistungsträger im Team von Tim Walter und ein wichtiger Faktor im Spiel der Hamburger. Am Ende der Saison standen neun Tore und fünf Assists zu Buche, womit er bewies, dass er sich den Stammplatz in dieser Saison verdient hatte. Das Spiel des HSV ist durch viele Pässe und Ballbesitz geprägt, gewann jedoch auch die zweitmeisten Zweikämpfe der Liga. Oft suchte der die 1-vs.-1-Situationen, um einen Gegner aus dem Spiel zu nehmen. Er suchte diese nicht nur aktiv, sondern gewann auch fast drei Viertel seiner Dribblings.

Marvin Wanitzek überzeugte in der 2. Bundesliga.

(Photo by Thomas F. Starke/Getty Images)



Sturm

Robert Glatzel (Hamburger SV): Knüpfte an seine starke erste Saison im Trikot des HSV an und war mit 19 Treffern ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft von Tim Walter. Im Spiel mit dem Ball nicht der aktivste, allerdings steht er für den Prototypen des Strafraumstürmers. Traf sowohl mit rechts und links als auch per Kopf. Neben seiner Torgefahr konnte er noch drei Assists beisteuern. Trotz seiner starken Ausbeute mit einem großen Manko, der Chancenverwertung. Ließ 29 Großchancen liegen und hätte deutlich mehr Tore haben können.

Tim Kleindienst (1. FC Heidenheim): Vielleicht der beste Spieler der abgelaufenen Saison in der 2. Bundesliga. Traf 25 mal und sein Name wird vor allem mit Effizienz in Verbindung gebracht. Für seine zahlreichen Treffer brauchte der Heidenheimer Stürmer nur 18,2 xG und stand damit bildlich für die Abschlussstärke der Mannschaft von Frank Schmidt. Zudem ein unermüdlicher Arbeiter, der neben den meisten intensiven Läufen der Liga auch die meisten Kopfballduelle und Zweikämpfe gewann. Der Torschützenkönig der abgelaufenen Zweitliga-Saison war der Garant für den überraschenden Heidenheimer Aufstieg.

Bester Torschütze der 2. Bundesliga: Tim Kleindienst.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Bank

Ron-Robert Zieler (Hannover 96): Einer der wenigen Lichtblicke bei 96. Erlebte seinen zweiten Frühling und hatte mit Abstand die meisten Paraden in der Liga.

Christoph Zimmermann (SV Darmstadt 98): War mit seiner Erfahrung ein wichtiger Bestandteil der besten Defensive der Liga und einer der besten Zweikämpfer der Liga.

Jakov Medic (FC St. Pauli): Hat die zweitbeste Passquote der Liga und überzeugt durch seinen Offensivdrang (vier Treffer).

Jackson Irvine (FC St. Pauli): Laufstark, zweikampfstark, kopfballstark. Sechs seiner acht Treffer per Kopf.

Fabian Reese (Holstein Kiel): Zehn Tore und sieben Vorlagen machen ihn zu einem guten Neuzugang für Hertha BSC.

Terrence Boyd (1. FC Kaiserslautern): Hat jetzt schon Kultstatus beim FCK. Sorgte mit seinen 13 Treffern dafür, dass die Lauterer eine sorgenfreie Saison spielen konnten.

Dawid Kownacki (Fortuna Düsseldorf): Spielstarker Stürmer mit 14Toren und neun Vorlagen. Werder Bremen kann sich auf den Neuzugang freuen.

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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