Aufreger des Wochenendes: Der BVB darf sich nicht belügen
9. Dezember 2024 | Spotlight | BY Julius Eid
Das dreizehnte Fußball-Wochenende der neuen Bundesliga-Saison liegt hinter uns und der BVB ist auswärts weiterhin ohne Sieg. In der Kolumne „Aufreger des Wochenendes“ blickt Julius Eid mit einem Augenzwinkern auf ein Thema der vergangenen Tage.
Der BVB bleibt beständig auswärtsschwach
Der Samstag des Bundesliga-Wochenendes ging eigentlich vielversprechend los. In der Konferenz endlich mal wieder große Namen und aufregende Teams, die Bayern mit vier Toren, Leverkusen kämpft dann doch den Aufsteiger von St. Pauli nieder und die vielleicht berauschendste Mannschaft der letzten Wochen, Eintracht Frankfurt, stolpert ausgerechnet gegen ein eigentlich auswärtsschwaches Augsburg. Da war man langsam schon gut aufgewärmt für das Borussen-Duell um 18.30 zwischen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Eine Partie, die in der Vergangenheit oft Unterhaltungswert versprach. Doch am Ende war die Luft dann schnell raus, und das lag auch am BVB und dessen Auswärtsgesicht.
Der BVB hat sich in dieser Saison im eigenen Stadion bis jetzt teuer verkauft, in der Fremde aber bleibt er eine einzige Enttäuschung. Kein einziger Auswärtssieg in dieser Spielzeit ist nicht mehr zu rechtfertigen oder zu erklären, wenn man sich bewusst macht, dass wir hier über eine Mannschaft reden, deren Gehaltsbudget weit über allen Vereinen außer den Bayern liegt. Auch ich fühle mich natürlich zu Hause wohler als da draußen. In dieser grauen, bedrohlichen Welt. Aber wenn ich mal ins Büro muss mache ich meine Arbeit tatsächlich mit dem gleichen Anspruch an Vollständigkeit und Ernsthaftigkeit. Und da liegt dann nach der Gesamtheit der Auswärtsauftritte auch eine große Gefahr.
Mehr News und Storys rund um die BundesligaNur Home Office kann dem BVB nicht reichen
Man muss es zwar schätzen, dass in Zeiten, in denen Arbeitgeber reihenweise wieder Präsenz verlangen, der BVB zum großen Verfechter des Rechtes auf Home Office wird. Doch so langsam wird es zu einer Ausrede für Borussia Dortmund, dass es zu Hause ja gut läuft und es ist elementar, dass gesagt wird: Das reicht uns nicht! Ein guter Heimauftritt darf nicht dafür sorgen, dass nicht kritisch mit der Gesamtbilanz umgegangen wird. Und die ist eben nicht zufriedenstellend. Sechs Siege stehen drei Unentschieden und vier Niederlagen gegenüber und damit ist man ganz weit davon entfernt, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.
Wir sind an einem Punkt in der Saison, an dem man nicht mehr von Startschwierigkeiten sprechen kann und an dem es grundsätzlich gilt, einen klaren Ansatz, eine klare Entwicklung ausmachen zu können. Davon kann man nicht sprechen, wenn jeder Wechsel des Spielortes gleichzeitig auch den Wechsel zwischen Euphorie und Resignation bedeutet. Und dementsprechend wird es höchste Zeit, dass man sich in Dortmund davon löst, die Heimbilanz als gelöste Statistik zu sehen. Denn leider sieht die Tabelle das auch anders.
Julius Eid
Photo by Christof Koepsel/Getty Images
Julius Eid
Seit 2018 bei 90PLUS, seit Riquelme Fußballfan. Gerade die emotionale Seite des Sports und Fan-Themen sind Julius‘ Steckenpferd. Alleine deshalb gilt: Klopp vor Guardiola.