Kimmich, Goretzka, Sané und Co. – So plant der FC Bayern den Umbruch

10. April 2024 | News | BY Steven Busch

Trotz der guten Ausgangsposition im Champions-League-Viertelfinal-Duell mit dem FC Arsenal steht der FC Bayern München vor einem personellen Umbruch im Sommer. Dabei gelten selbst vermeintliche Top-Stars im Kader des deutschen Rekordmeisters längst nicht mehr als unverkäuflich.

FC Bayern München – Nur wenige Profis sind unverkäuflich

16 (!) Punkte Rückstand auf Bayer 04 Leverkusen bei noch sechs ausstehenden Bundesliga-Begegnungen. Die Meisterserie von elf Titeln in Folge wird in der Saison 2023/24 für den FC Bayern München reißen. Schlimmer noch als diese ernüchternde Erkenntnis ist die tabellarische wie sportliche Distanz zur „Werkself“. Der Klub von der Säbener Straße muss in dieser Spielzeit selbst das einstmals titulierte „Fernglas“ bemühen, um den Primus der Beletage des deutschen Fußballs zu sehen.

 



Während Bayer ungeschlagen durch die Liga marschiert, stehen für die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel bereits derer sechs Niederlagen – zuletzt eine peinliche 3:2-Pleite nach Zwei-Tore-Vorsprung beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim – zu Buche. Auch die Art und Weise der Münchner Darbietungen, davon können auch teils überzeugende Auftritte in der UEFA Champions League nicht ablenken, ist besorgniserregend. Dass Chefcoach Tuchel seinen Spind am Ende der Saison räumen muss, ist längst beschlossene Sache.

Aber auch in puncto kickendes Personal steht der FC Bayern vor einem gewaltigen Umbruch im Sommer. Motto: „(Fast) Keiner ist unverkäuflich!“ Auf der Zugangsseite, so berichtet es die Sport Bild (Printausgabe vom 10. April 2024), sondieren die Funktionäre, um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund, den Markt insbesondere nach einem zweikampfstarken, zentralen Mittelfeldspieler. Als Kandidaten gelten demnach Martín Zubimendi (25 Jahre, Real Sociedad, Ausstiegsklausel: 60 Millionen Euro) sowie der Ex-HSV-Profi Amadou Onana (22 Jahre, FC Everton).

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Interessanter wird das Kaderroulette derweil im Kontext möglicher Abgänge. Unklar ist die Zukunft von Leon Goretzka (29 Jahre, Vertrag bis 2026) und Joshua Kimmich (29 Jahre, Vertrag bis 2025). Beide Spieler vereint ein grundsätzlich hohes Niveau respektive intrinsischer Führungsanspruch. Allerdings waren die sportlichen Darbietungen der erwähnten Protagonisten in dieser Saison stark wechselhaft. Diese Inkonstanz führt dazu, dass eine mögliche Vertragsverlängerung Kimmichs nur bei einem deutlichen Gehaltsverzicht (aktuell kolportierte 20 Millionen Euro per annum) zum Thema werden würde. Ähnlich ist der Fall bei Flügeldribbler Leroy Sané gelagert. Auch der Kontrakt des 28-Jährigen läuft im Sommer 2025 aus.

Linksverteidiger Alphonso Davies (23 Jahre, Vertrag bis 2026) liebäugelt schon länger mit einem Wechsel zu Real Madrid. Fraglich bleibt, ob die „Blancos“ die hohen Forderungen der Münchner Verantwortlichen erfüllen werden. Generell stehen die Zeichen aber auf Trennung beim schnellen Kanadier, der jedoch eine sportliche Weiterentwicklung vermissen lässt. Ebenfalls zur Kategorie „Verkaufskandidat“ zählen der unzufriedene Dayot Upamecano und Noussair Mazraoui. Bei Kingsley Coman (27 Jahre, Vertrag bis 2027) müsste ein aufnehmender Verein schon sehr tief in die Tasche greifen. Mindestens 70 Millionen Euro Ablöse stehen im Raum.

Keinesfalls den FC Bayern München verlassen sollen Min-Jae Kim, dem man ein besseres zweites Jahr im Süden der Republik zutraut, Konrad Laimer und Supertalent Aleksandar Pavlovic. Mit Jamal Musiala wollen die Entscheider des Klubs zeitnah den aktuellen Vertrag bis 2026 ausdehnen. Zudem wird Leihgabe Josip Stanisic nach seiner Station beim designierten deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen zurückerwartet. Fazit: Es bleibt spannend und ein heißer Sommer steht den Verantwortlichen an der Säbener Straße bevor. Ein „Weiter so!“ wird es auf jeden Fall nicht geben.

(Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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