Borussia Dortmund: Steht gegen Union Berlin endlich die Null?

19. September 2021 | Vorschau | BY Yannick Lassmann

Vorschau | Borussia Dortmund bot in der noch jungen Saison bereits reichlich Spektakel. Mit Union Berlin wartet nun ein Gegner, der vor allem durch Stabilität zu überzeugen weiß.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 17.30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Der BVB erzielte schon 13 Tore in vier Partien
  • Union Berlin: In der Liga noch ungeschlagen
  • Dortmund gewann bislang sämtliche Heimspiele gegen die Köpenicker

Borussia Dortmund will gegen Union nun auch defensiv überzeugen

94 Minuten deutete am Mittwochabend alles auf ein Zu-Null-Spiel für Gregor Kobel (23) hin. Dann schlief die Hintermannschaft bei einer Standardsituation und Francisco Montero (22) köpfte zum 1:2-Endstand ein. Zuvor hatte der BVB – angeführt von einem herausragenden Jude Bellingham (18) – im Hexenkessel bei Besiktas einen über weite Strecken abgeklärten Auftritt hingelegt. Nach komplizierter Anfangsphase kontrollierte er das Geschehen, hätte den Vorsprung schon weiter in die Höhe schrauben müssen, bevor es in der Endphase nochmal brenzlig wurde. Dies war nach dem Schlusspfiff den Akteuren ebenfalls bewusst. In den bisherigen Begegnungen begeisterte die Borussia durch höchst ansehnlichen Offensivfußball, der mitreißende Partien wie den Last-Minute-3:2-Sieg gegen Hoffenheim oder den spektakulären 4:3-Erfolg in Leverkusen lieferte. Gleich dreimal konterte sie einen Rückstand und hatte am Ende das letzte Wort. Erling Haaland (21) – wer auch sonst? – erzielte per Elfmeter das entscheidende Tor.

 

 

 

Der Norweger steht bereits bei neuen Pflichtspieltoren. Dabei profitierte er auch vom stets nach vorne denkenden Ansatz des neuen Trainers, Marco Rose (45). Die von ihm etablierte Mittelfeldraute erwies sich als sinnvoll. Spieler wie Bellingham oder Mahmoud Dahoud (25) begingen den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung. Marco Reus (32) befindet sich in hervorragender Verfassung. Doch rundum zufrieden können die Verantwortlichen noch nicht sein. Kobel sorgte zwar für eine Verbesserung zwischen den Pfosten, doch er spielte nur im DFB-Pokal bei Wehen Wiesbaden zu Null. Seine Vordermänner leisteten sich dagegen den ein oder anderen Aussetzer. Immerhin gab Mats Hummels (32) in Istanbul sein Comeback. Von seiner Erfahrung dürfte auch der aufstrebende Manuel Akanji (26) profitieren.

Genauso im Aufwind befand sich Julian Brandt (25), den jedoch eine Muskelverletzung wieder stoppte. Neben ihm fallen Emre Can (27), Giovanni Reyna (18) und Mateu Morey (21) weiterhin aus. Dafür könnten Nico Schulz (28) und Torgau Hazard (28) nach überstandener Blessur wieder in den Kader rücken.  

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Union Berlin tourt von großer Bühne zu großer Bühne

Union Berlin stieg im Mai 2019 erstmals in die Bundesliga auf. Seitdem nahm der Traditionsklub eine nie schier unglaubliche Entwicklung. Im Abstiegskampf fand er sich nur im ersten Jahr kurzzeitig wieder, schon in der zweiten Saison führte der Weg in den Europapokal – in die neugegründete Europa Conference League. Dort absolvierten die Eisernen am Donnerstagabend ihr erstes Vorrundenspiel. Begleitet von rund 4.000 eigenen Anhängern hielten sie bei Slavia Prag trotz des frühen Platzverweises gegen Paul Jaeckel (23) lange mit und mussten sich erst nach späten Toren mit 1:3 geschlagen geben. Nach dem Festtag auf internationaler Ebene folgt für die Fans direkt das nächste Highlight. Denn Pflichtspiele bei Borussia Dortmund stellen für Union noch längst keine Normalität dar.

Die Fans von Union Berlin boten in Prag einen lautstarken Support.

(Photo: Imago)

Trotzdem muss sich der Verein aus Berlin-Köpenick keineswegs verstecken. Denn im Ligabetrieb ist er noch ungeschlagen. Sechs Punkte aus vier Parten stehen bereits auf dem Konto, wobei es das Auftaktprogramm durchaus in sich hatte. Bayer Leverkusen (1:1) und Borussia Mönchengladbach (2:1) gastierten bereits an der Alten Försterei. In der Vorwoche hätten sich die Eisernen sogar in eine noch bessere Ausgangsposition bringen können. Gegen den FC Augsburg ließen sie mehrere hochkarätige Möglichkeiten liegen und mussten sich am Ende mit einem torlosen Remis zufriedengeben.

Drei der fünf Saisontore steuerte der im Sommer fest verpflichtete Taiwo Awoniyi (24) bei. Auf seiner Schnelligkeit sowie seinem Torabschluss ruhen die Hoffnungen. Im Vordergrund steht auch sein Nebenmann Max Kruse (33), der jederzeit für einen genialen Moment gut ist. Insgesamt richtet Trainer Urs Fischer (55) den Fokus jedoch nicht auf die Qualität seiner Einzelspieler, sondern auf das kollektive Auftritten – insbesondere bei der Arbeit gegen den Ball. Daher wird er auch beim BVB auf das funktionierende 3-5-2-System zurückgreifen. Angesichts des breiten Kaders könnte auf der ein oder anderen Position notiert werden. Ausfälle hat Union Berlin nicht zu beklagen.

 

Prognose

Borussia Dortmund könnte sich an Union Berlin die Zähne ausbeißen, sodass eine zähe Partie möglich scheint. Letztlich wird sich aber die Kombinationsfreude oder individuelle Klasse der Hausherren knapp durchsetzen.

Mögliche Aufstellungen:

Dortmund: Kobel,-Meunier, Akanji, Hummels, Guerreiro,-Witsel,-Bellingham, Dahoud,-Reus,-Malen, Haaland

Union Berlin: Luthe,-Friedrich, Knochen, Baumgartl,-Ryerson (Trimmel), Öztunali, Khedira, Haraguichi, Gießelmann,-Kruse, Awoniyi

(Photo: Jürgen Fromme/firo Sportphoto/)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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