Bundesliga | Doppelter Grifo lässt Reis beim Schalke-Debüt leer ausgehen

30. Oktober 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Am Sonntagabend des 12. Bundesliga-Spieltags empfing der FC Schalke 04 den SC Freiburg. Dank eines Doppelpacks von Vincenzo Grifo setzten sich die Breisgauer 2:0 durch.

Grifo bricht den Bann kurz vor der Pause

Huub Stevens, Jens Keller, Roberto Di Matteo, André Breitenreiter, Markus Weinzierl, Domenico Tedesco, Huub Stevens, David Wagner, Manuel Baum, Huub Stevens, Christian Gross, Dimitrios Grammozis, Mike Büskens, Frank Kramer, Matthias Kreutzer und nun Thomas Reis. So liest sich die Schalker Trainerliste seit dem 29. Dezember 2011, der Tag, an dem Christian Streich beim SC Freiburg übernahm. Damit einen schönen guten Abend aus der Veltins-Arena!

Jene Veltins-Arena, die – mal wieder – das Tabellenschlusslicht der Bundesliga beheimatet. Fünf Pflichtspielniederlagen in Folge gab es zuletzt für Schalke und das Aus im DFB-Pokal. Unter der Woche trat auch Sportdirektor Rouven Schröder zurück, sodass in Gelsenkirchen die Uhren einmal mehr auf null standen.

 



 

Wesentlich besser läuft es für den Sport-Club dieser Tage. Vergangenes Wochenende konnte man Werder Bremen mit einem 2:0 die erste Auswärtsniederlage zufügen. Mit einem 1:1 gegen Olympiakos sicherte man sich zudem vorzeitig den Sieg in der Europa-League-Gruppe G.

Drei Wechsel nahm Thomas Reis an der Startelf vor, die in Berlin unterlag: Mehmet Aydin, Simon Terodde (beide Bank) und Dominick Drexler (muskuläre Probleme) wanderten aus dem Team. Stattdessen begannen Sebastian Polter, Kenan Karaman sowie Florent Mollet. Aufgrund einer Reihe von Verletzungen bekamen auch Julius Schell und Leroy Sanés jüngerer Bruder Sidi, die beide normalerweise in der Regionalligamannschaft auflaufen, heute einen Platz im Kader.

Zweimal rotierte Christian Streich nach dem 1:1 gegen Olympiakos: Maximilian Eggestein durfte im Zentrum an der Seite von Nicolas Höfler beginnen und vorne Woo-Yeong Jeong. Yannik Keitel und Daniel-Kofi Kyereh nahmen vorerst auf der Bank Platz.

Schalke hält dagegen – aber Freiburg holt sich die Führung kurz vor der Pause

Damit hinein ins Geschehen, das nach vier Minuten unterbrochen werden musste, weil blauer Qualm von den Tribünen aufs Feld zog. Nach gut 60 Sekunden konnte es allerdings weitergehen.

Schalke überließ Freiburg das Spiel und hielt selbst ordentlich dagegen. Nach 25 Minuten hatten die Breisgauer 78 Prozent Ballbesitz. Viel damit anzufangen, wussten sie allerdings nicht. 30. Minute, der SC erarbeitete sich drei Eckbälle in Folge. Mit der dritten fand Vincenzo Grifo Nicolas Hölfer, dessen Abschluss geblockt wurde – von Michael Gregoritsch.

Nach 34 Minuten musste Reis erstmals wechseln. Für Thomas Ouwejan ging es nicht weiter. Stattdessen kam Kerim Çalhanoğlu. Sein Cousin spielt bei Inter und schickte unter der Woche den FC Barcelona in die Europa League. Gut eine Minute auf dem Platz versuchte sich Kerim Çalhanoğlu daran, den SC Freiburg in Rückstand zu schicken. Über Umwege kam die Kugel von Karaman zum Youngster, der volley abschloss. Sein Versuch ging allerdings über den Querbalken.

Zehn Minuten später fing Königsblau einen Pass ab, sodass sich Marius Bülter extrem viel Platz bot. Nach ein paar Schritten ins Zentrum legte Schalkes Nummer 11 für Florent Mollet in den Rückraum. Der Abschluss war dann eher dem Tabellenplatz entsprechend.

Stattdessen die Freiburger: 45’+1, Maximilian Eggestein schickte mit einem maßgenauen Zuspiel Woo-Yeong Jeong in die Gasse, der irrsinnig viel Platz bekam. Diese Chance konnte Schalke noch verteidigen. Eggestein setzte allerdings nach und legte zurück für Vincenzo Grifo, dessen Schlenzer aus 23 Metern halblinker Position perfekt unten rechts einschlug. Ex-Freiburger Alexander Schwolow hatte hier keinen Auftrag. 0:1, der Pausenstand!

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Grifo vom Punkt zum Doppelpack – Freiburg springt auf Platz 3

Ohne Wechsel ging es in die zweite Hälfte, in der Freiburg frühzeitig versuchte nachzulegen. 53. Minute, Grifo führte einen Freistoß von der Mittellinie kurz aus. 20 Meter vor dem Tor hielt er einfach mal drauf, Schwolow konnte nur abprallen lassen. Allerdings war Jeong zu überrascht, um den Rebound noch aufs Tor zu bringen.

Nur gut 60 Sekunden schloss Grifo erneut ab, Schwolow parierte. Allerdings flipperte der Ball genau zu Lukas Kübler, der Hennig Matriciani an der Schulter traf.

Das 0:2 lag in der Luft und es sollte fallen – vom Punkt. Ritsu Doan, Michael Gregoritsch und Jeong kombinierten sich nach vorne, als Çalhanoğlu abseits des Balles den Koreaner abräumte. Christian Dingert wurde von Johann Pfeifer und Christian Fischer an den Monitor zitiert und verhing den Strafstoß. Vincenzo Grifo nahm sich der Geschichte an und verwandelte sicher oben rechts. 0:2, für ihn waren es die Bundesligatore 40 und 41. Luca Toni als besten italienischen Torschützen hatte er bereits beim 2:0 gegen Bremen überholt.

Bundesliga Schalke 04 SC Freiburg

Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images

Gut eine Viertelstunde vor Schluss, in Minute 74, gewann Matthias Ginter ein Kopfballduell an der rechten Grundlinie und legte für Lukas Kübler ab, der allerdings genau auf Schwolow zielte.

Danach aber ging Schalke auf den Anschlusstreffer: 77. Minute, tankte sich Tom Krauß nach Doppelpass mit Simon Terodde energisch in den Strafraum, stand frei vor Mark Flekken. Den Abschluss bekam er allerdings nicht mehr hin.

Sechs Minuten später spitzte Terodde die Kugel nach links zu Tobias Mohr. Sein Spannschuss drehte sich in Richtung rechtes Eck, aber auch daran vorbei.

Dieser Erfolg katapultiert Freiburg wieder an Borussia Dortmund, die das Topspiel in Frankfurt 2:1 gewannen, vorbei auf Platz 3. Schalke hingegen bleibt ganz unten. Die Aufgabe von Thomas Reis wird somit nicht leichter.

Für Schalke geht es vor der WM kommende Woche zum Aufsteigergipfel und Topspiel nach Bremen. Anschließend stehen noch Partien gegen Mainz 05 und gegen den FC Bayern an.

Der SC Freiburg hat am Donnerstag noch ein letztes Gruppenspiel bei Qarabağ. Anschließend empfangen sie den 1. FC Köln, reisen nach Leipzig und treten gegen Tabellenführer Union Berlin an.

Der Endstand aus der Veltins-Arena: FC Schalke 04 0, SC Freiburg 2.

Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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