Bundesliga | Trotz Sommers Doppelparade: Leverkusen dank starken Standards auf Champions-League-Kurs

15. Januar 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Am Samstagabend empfing Borussia Mönchengladbach Bayer Leverkusen zum Topspiel des 19. Bundesliga-Spieltags. Vor allem in der zweiten Halbzeit entwickelte sich eine spektkauläre Partie, die Leverkusen knapp 2:1 gewann.

Gladbach defensiv stabil, Leverkusen kommt nicht durch – Remis zur Pause

Besagte Partie war schon das Topspiel des 2. Spieltags Ende August. Damals erwischte die Borussia einen komplett gebrauchten Abend, unterlag 0:4 und musste pro Gegentor einmal verletzungsbedingt wechseln.

Beide Mannschaften gingen ungeschlagen in die Partie. Während Gladbach 2:1 in München gewann, rettete Jonathan Tah mit seinem Tor zum 2:2 spät das Remis gegen Union Berlin.

 



 

Ein Kuriosum gab es bei der Aufstellung: Marvin Friedrich, erst unter der Woche von Union Berlin verpflichtet, traf im zweiten aufeinanderfolgenden Spiel auf Bayer Leverkusen. Für Friedrich musste Matthias Ginter weichen. Bei ihm und Denis Zakaria hatte Max Eberl zuletzt auch einen Wechsel noch im Januar nicht ausgeschlossen.

Ansonsten nahm Adi Hütter, der mit Gerardo Seoane auf seinen Nachfolger bei den Young Boys traf, nur einen Wechsel im Vergleich zum 2:1 in München vor: László Bénes spielte für den erkrankten Christoph Kramer.

Auch Seoane rotierte nur auf einer Position: Paulinho wurde positiv auf COVID-19 getestet Für ihn begann Karim Bellarabi.

Neuhaus und Diaby vergeben die besten Gelegenheiten

Und dann hinein in das von dichtem Nebel eingehüllte Mönchengladbach. Beide Mannschaften begannen fußballerisch vielversprechend. 15 Minuten dauerte es bis zur ersten Großchance. Breel Embolo machte einen langen Ball fest und legte an die Strafraumkante zu Florian Neuhaus ab, der noch einen Haken schlug, Lukáš Hrádecký parierte.

Fünf Minuten später hatte auch Bayer Leverkusen seine beste Gelegenheit: Moussa Diaby und Florian Wirtz kombinierten sich sehenswert in den Strafraum. Am Ende bekam Ersterer die Kugel vor Yann Sommer nicht mehr gedreht.

Es war nicht das Spiel der Großchancen. Leverkusen hatte die etwas bessere Spielanlange. Vor allem über die rechte Seite mit Diaby und Jeremie Frimpong kam die Werkself immer wieder durch. Woran es letztendlich mangelte, war der letzte Pass. Den unterband Gladbach genauso gut, wie in der Mitte Patrik Schick. Bis zur Pause fand der zweitbeste Torschütze dieser Bundesligasaison überhaupt nicht statt.

Sechs Minuten vor Ende der ersten Halbzeit kam es zu einer kuriosen Szene: Im Mittelfeld prallten Lars Stindl und Schiedsrichter Sascha Stegemann zusammen, der die Partie zum Unverständnis der Borussia unterbrach. Unverständnis, weil Gladbach gerade einen aussichtsreichen Angriff fuhr. So ging es mit dem 0:0 in die Pause.

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Sommer glänzt doppelt – aber Leverkusen gewinnt verdient

Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit, in der Leverkusen den besseren Beginn erwischte. 47. Minute, Schick leitete mit der Hacke auf Frimpong weiter, dessen Pass in die Mitte zu Florian Wirtz viel zu ungenau geriet. Zu allem Überfluss verletzte sich der Niederländer bei der Aktion auch noch. Timothy Fosu-Mensah kam für ihn in die Partie.

Bundesliga Gladbach Leverkusen

Photo by Lukas Schulze/Getty Images

Zuvor allerdings kam Bayer erneut über rechts durch, Bellarabi nahm einen Kontakt von Marvin Friedrich im Strafraum an und ging zu Boden, Stegemann zeigte auf den Punkt. Patrik Schick trat an und entschied sich für das aus seiner Sicht linke Eck. Das tat Yann Sommer allerdings auch und parierte, Eckball. Den brachte Florian Wirtz in die Mitte, wo alle in weiß Robert Andrich vergessen hatten, der aus dem Rückraum angerauscht kam und nur noch einschieben musste. Mit Verzögerung das 0:1.

Dieser Treffer gab Leverkusen sichtlich Auftrieb. Nach gut einer Stunde hatte Schick gleich zwei Abschlussgelegenheiten. Zuerst beförderte er eine Flanke von Diaby per Fallrückzieher über das Tor. Eine Minute später ließ er an der Strafraumkante mit einem Haken Nico Elvedi aussteigen. Den ersten Versuch parierte Sommer, der zweite ging Richtung Innenstadt.

Sommer hält auch gegen Demirbay – Gladbach springt auf Platz 3

Gladbach präsentierte sich offensiv zu behäbig und langsam, Leverkusen war dem zweiten Treffer näher, als die Borussia dem Ausgleich. Konsequenterweise fiel dieser in Minute 74: Abermals war ein Standard der Ausgangspunkt. Kerem Demirbay servierte, in der Mitte waren sowohl Marvin Friedrich, als auch Patrik Schick und Piero Hincapié am Ball. Wem der letzte Kontakt gehörte, ist eine Frage für die Chronisten. Das 0:2 stand nichtsdestotrotz.

Zehn Minuten vor Schluss drehte Gladbach doch nochmal auf: Joe Scally zog von links nach innen, schlug im Strafraum noch einen Haken, scheiterte aber am glänzend reagierenden Hrádecký. Der folgende Eckball landete am zweiten Pfosten beim eingewechselten Alassane Pléa, der nochmal querlegen konnte, weil Fosu-Mensah über den Ball schlug. So landete die Kugel bei Nico Elvedi, der humorlos in den rechten Winkel vollendete. Anschluss.

Sollte doch nochmal was gehen in Richtung Punktgewinn? Vorerst sah es nicht danach aus. Denn vier Minuten vor Schluss ließ der ebenfalls eingewechselte Jordan Beyer im Duell gegen Wirtz das Bein stehen. Diesmal war der Elfmeter unstrittig. Schick trat nicht an, sondern Kerem Demirbay, der nicht das linke, sondern rechte Eck anvisierte. Der Ausgang war allerdings derselbe: Sommer hielt. Sommer hielt auch den zweiten Strafstoß und damit die Seinen im Spiel. Doch Gladbachs Schlussoffensive verpuffte wirkungslos. Es blieb beim knappen Auswärtssieg.

Ein Resultst, das absolut in Ordnung geht. Leverkusen hatte über die gesamte Spieldauer die komplettere und reifere Spielanlage, kam immer wieder über die Außen durch, während sich die Borussia schwer tat, konstant Druck auf Leverkusens Defensive auszuüben.

Damit bleibt Gladbach vor den Sonntagsspielen Zwölfter. Im DFB-Pokal geht es nun nach Hannover, bevor sie kommendes Wochenende Union Berlin empfangen.

Leverkusen hingegen nutzt die Niederlagen von Hoffenheim (1:2 an der alten Försterei) sowie des SC Freiburg (1:5 in Dortmund) und springt auf Platz 3. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen den Karlsruher SC haben sie unter der Woche allerdings frei, bevor sie kommenden Samstag zuhause gegen den FC Augsburg antreten.

Der Endstand aus dem Borussia-Park: Borussia Mönchengladbach 1, Bayer Leverkusen 2.

 

Photo by Lukas Schulze/Getty Images

Victor Catalina

 

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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