Bundesliga | Modeste eröffnet: Köln gewinnt auch das zweite Derby gegen Gladbach deutlich

16. April 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Das Topspiel des Osterwochendendes, am 30. Bundesliga-Spieltag, hatte ein Derby zu bieten: Borussia Mönchengladbach empfing den 1. FC Köln. Bereits in der ersten Halbzeit lieferte die Mannschaft von Steffen Baumgart eine glänzende Partie ab, führte 3:0 und gewann letztlich verdient 3:1.

Modeste, Kainz, Ljubicic: Köln lässt Gladbach im Derby keine Chance

Willkommen im Borussia-Park, zum rheinischen Derby: Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln! Die Gastgeber gingen mit einem 2:0 aus Fürth in dieses Duell. Der 1. FC Köln lag vor Wochenfrist gegen Mainz 0:2 zurück, wusste die Partie allerdings noch zu drehen.

 



 

Zwei Wechsel nahm Adi Hütter vor: Ramy Bensebaini und Jonas Hofmann kamen für Joe Scally (Bank) sowie Marcus Thuram (Muskelverletzung im Oberschenkel). Vater Lilian saß übrigens im Publikum. Einmal mehr rotierte Steffen Baumgart: Timo Hübers, Salih Özcan und Dejan Ljubicic begannen anstelle von Julian Chabot, Jannes Horn und Ondrej Duda, die allesamt auf der Bank Platz nahmen.

Hofmann vergibt den Anschluss, Ljubicic macht’s deutlich: Gladbach droht zur Pause Derby-Debakel

Damit hinein ins Derby! Bereits nach fünf Minuten hatte dieses Betriebstemperatur erreicht. Jonas Hector eröffnete das Spiel von hinten mit einem sehenswerten Steilpass. Mark Uth legte nach links zu Florian Kainz. Der Österreicher fand mit seiner flachen Flanke in den Rückraum den Mann, der sich sowas nicht entgehen lässt: Anthony Modeste.

Von Gladbach kam in den ersten 20 Minuten nicht besonders viel. Wenn es Großchancen gab, dann zugunsten der Kölner. 19. Minute, Dejan Ljubicic leitete perfekt nach links weiter zu Ellyes Skhiri. Für den in der Mitte mitgelaufenen Modeste war die Hereingabe allerdings zu weit. In diesem Spielzug steckte wesentlich mehr Potential.

Besser machte es der Effzeh keine 60 Sekunden später: Kainz eroberte die Kugel. Über Salih Özcan und Ljubicic kam die Kugel an die rechte Grundlinie zu Uth. Der nahm den Kopf hoch und sah im Rückraum abermals Florian Kainz. Der Rest war Formsache. 0:2!

Es dauerte 28 Minuten, bis die Borussia erstmals gefährlich vor Marvin Schwäbe auftauchte: Breel Embolo steckte den Ball mit etwas Glück zu Jonas Hofmann durch. Beim 1:4 im Hinspiel noch erfolgreich, setzte er seinen Versuch diesmal knapp am linken Pfosten vorbei.

Stattdessen die Antwort der Kölner: 34. Minute, Kainz und Matthias Ginter gingen mit offener Sohle zum Ball. So kam die Kugel zu Mark Uth, der rechts perfekt Dejan Ljubicic bediente. Aus 14 Metern machte Kölns Nummer 7 kurzen Prozess. 0:3! Deniz Aytekin überprüfte die Szene mit Kainz und Ginter im Anschluss auf ein mögliches Foul. Die Analyse blieb ohne Befund. Kainz war einen Tick eher am Ball. So ging es mit der ersten Kölner 3:0-Führung in Mönchengladbach und einem gellenden Pfeifkonzert der Borussia-Fans in die Pause.

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Embolo besorgt nur noch den Ehrentreffer – Köln darf von Europa träumen

Am 20. November 1979 gelang es Borussia Mönchengladbach letztmals nach 0:3-Rückstand noch zu punkten. Auch dieses Spiel war ein Derby, das allerdings in Köln. Auch dort stand es 3:0 zur Pause, bevor Gladbach die Partie komplett drehte und Köln zumindest noch durch Dieter Müller der Ausgleichstreffer zum 4:4-Endstand gelang. An der Seitenlinie: die beiden Trainergranden Hennes Weisweiler (Köln) und Jupp Heynckes (Gladbach).

Zurück ins Jahr 2022, zu Steffen Baumgart und Adi Hütter, der zwei Wechsel zur Pause vornahm: Luca Netz und Christoph Kramer ersetzten Florian Neuhaus sowie Stefan Lainer. Stadionsprecher Torsten Knippertz musste die Namen bei der Einwechslung komplett aussprechen. Das allein sagt vieles über die Gemütslage auf den Tribünen aus.

Photo by Martin Rose/Getty Images

Die dürfte sich vier Minuten nach Wiederanpfiff nur bedingt verbessert haben, als Köln um ein Haar das 0:4 nachgelegt hätte. Jonas Hector köpfte eine Uth-Ecke allerdings knapp drüber.

Nach genau einer Stunde schickte Embolo erneut Hofmann in die Box, der seinen Versuch diesmal knapp rechts vorbeisetzte. Reparaturarbeiten am Ergebnis bleiben somit aus – bis in die 85. Minute. Breel Embolo konnte einen langen Ball festmachen, sich gegen Luca Kilian durchsetzten, Timo Hübers hob das Abseits auf – und Marvin Schwäbe hatte im direkten Duell keinen Auftrag. 1:3.

Schweres Restprogramm für Gladbach, machbares für Köln

Mehr als der Ehrentreffer war das jedoch nicht. Gladbach zeigte sich nach der Pause zwar verbessert, belohnte sich dafür auch. Der 1. FC Köln hatte allerdings über 90 Minuten die klarere, die bessere, die überzeugendere Spielanlage. Sie zeigten sich kreativ im Offensivspiel und ließen trotz der klaren Pausenführung auch in der zweiten Halbzeit nicht an Intensität vermissen.

Mit dieser Derbyschlappe bleibt Gladbach im tabellarischen Niemandsland, auf Platz 11. Mit neun Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz sind sie allerdings auch nur noch sehr bedingt abstiegsgefährdet. Köln hingegen setzt die jüngst von Steffen Baumgart ausgerufene Mission Europapokal um und springt vorerst an Hoffenheim vorbei auf Platz 6. Die Kraichgauer empfangen am morgigen Ostersonntag um 17:30 Uhr Greuther Fürth.

Bis Saisonende könnte es die Borussia einfacher haben. Kommendes Wochenende geht es nach Freiburg, anschließend gegen RB Leipzig, nach Frankfurt und gegen die TSG Hoffenheim. Köln hingegen bekommt es ausschließlich mit Gegnern aus der unteren Tabellenhälfte zu tun: Arminia Bielefeld (H), dem FC Augsburg (A), dem VfL Wolfsburg sowie dem VfB Stuttgart (A) zu tun.

Der Endstand aus dem Borussia-Park: Borussia Mönchengladbach 1, 1. FC Köln 3.

Photo by Martin Rose/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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