Bundesliga | Spektakel in Fürth, Debakel für Gladbach, Haaland schießt Dortmund an die Spitze

27. November 2021 | News | BY Victor Catalina

News | Der Samstagnachmittag des 13. Bundesliga-Spieltags hielt unter anderem das rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach bereit sowie das Duell des VfL Wolfsburg gegen Borussia Dortmund.

Emre Can kontert Wolfsburgs Blitzstart, Hoffenheim dreht die Partie

Keine zwei Minuten dauerte es, bis der Samstagnachmittag Reiseflughöhe erreicht hatte. In der Volkswagen Arena nahm Dodi Lukébakio auf der rechten Seite Ridle Baku mit. Der Nationalspieler gab von der Grundlinie scharf an den kurzen Pfosten, wo Wout Weghorst die Kugel mit der Brust ins lange Eck drückte. Damit hatte der VfL Wolfsburg die Serie von neun Bundesligaspielen in Folge ohne Treffer gegen Borussia Dortmund durchbrochen.

 



 

Genau 20 Minuten später brachte Jamie Leweling Fürth in Führung. Ausgangspunkt war ein Lauf von Kapitän Branimir Hrgota über die linke Seite. Von der Grundlinie gab der schwedische U21-Europameister in den Rückraum und narrte so die gesamte TSG-Defensive, die geschlossen weiterlief. Leweling stand frei und schlenzte die Kugel ins linke Eck.

In der 31. Minute traf Timothy Tillman den Pfosten und vergab so die Chance auf das potentielle 2:0. Gut 35 Sekunden später kam Hoffenheim. Diesmal war es Georginio Rutter, der Meter über die linke Seite machte und gekonnt querlegte. Ihlas Bebou musste nur noch einschieben.

Emre Can gleicht aus – Augsburg beschenkt Hertha

Der Ausgleich fiel auch in Wolfsburg – und zwar vom Punkt. Marco Reus konnte sich links an der Grundlinie durchsetzen, machte einige Schritte und wurde anschließend von Maxence Lacroix zu Fall gebracht. Sven Jablonski zeigte zurecht auf den Punkt. Während Reus noch behandelt werden musste, nahm sich Emre Can des Strafstoßes an, verlud Pavao Pervan und schob locker unten links ein.

Rückpass nach Fürth, wo die Gäste in Minute 40 einen Eckball kurz ausspielten. Über Florian Grillitsch kam die Kugel zu Kevin Vogt vor dem Strafraum. Auf links hatte sich inzwischen schon David Raum freigelaufen, bekam den Ball und bediente Georginio Rutter, der zum 2:1 einköpfte.

Praktisch zeitgleich ging auch Hertha BSC gegen den FC Augsburg in Führung, weil die Gäste etwas taten, was sie sich vor Wochenfrist gegen den FC Bayern noch verkneifen konnten: Einen groben Abwehrschnitzer. Robert Gumny und Rafał Gikiewicz waren sich uneinig, so lag der Ball im Niemandsland, Marco Richter spritzte dazwischen und schob ins leere Tor ein. Mit diesen Ergebnissen ging es auch in die Pause.

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Analog zu Halbzeit eins dauerte es auch diesmal nicht lange, bis sich etwas tat. Und wenn sich etwas tat, dann gab es an diesem Nachmittag zwei Standorte: Wolfsburg oder Fürth. In diesem Fall glich die Spielvereinigung aus: Timothy Tillman machte Meter durchs Mittelfeld, nahm Hrgota mit, bekam den Ball zurück und traf aus gut elf Metern zum 2:2.

51 Minuten dauerte es, bis der SC Freiburg ins Spiel eincheckte. Vincenzo Grifo servierte den Freistoß, Philipp Lienhart stieg hoch und stellte auf 0:1. Drei Minuten später steckte Gerrit Holtmann für Sebastian Polter durch, ein Beinschuss für Mark Flekken, ein Schuss, ein Ausgleich.

Nur wenige Momente später setzte der Effzeh den ersten Akzent im rheinischen Derby. Nach einem Angriff über die linke Seite nahm Ondrej Duda die Kugel mit dem Rücken an, von dort prallte sie zu Benno Schmitz. Kölns Außenverteidiger legte geistesgegenwärtig zurück zu Dejan Ljubicic, der mit einem Schuss in den rechten Winkel Yann Sommer keine Chance ließ.

Zurück nach Wolfsburg, wo Marco Reus auf der linken Seite Donyell Malen mitnahm. Nach einem Schritt nach innen zog der niederländische Nationalspieler ab und brachte den BVB virtuell an die Tabellenspitze. Im Topspiel empfängt der FC Bayern Arminia Bielefeld.

Wiederum nur zwei Minuten später ging die TSG Hoffenheim wieder in Führung. Raum bediente Rutter, der ging noch ein paar Schritte und legte die Kugel unter den Querbalken. Und fünf Minuten später machte auch Bebou den Doppelpack perfekt. Von Munas Dabbur auf die Reise geschickt ließ er sämtliche Verteidiger in grün stehen, scheierte mit seinem ersten Versuch noch an Marius Funk, den Rebound versenkte er, 2:4! Was fehlte noch in diesem Spiel? Richtig, ein Eigentor. 66. Minute, Angelo Stiller verlängerte eine Raum-Ecke. In der Mitte drückte Marco Meyerhöfer den Ball über die eigene Torlinie, 2:5.

Trotzdem gab sich Fürth nicht geschlagen. 68. Minute, Leweling hatte auf rechts viel Platz und gab scharf in die Mitte, wo sich Hrgota nach seinen zwei Vorlagen auch mit einem eigenen Treffer belohnte.

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Eine Viertelstunde vor Schluss fand Borussia Mönchengladbach ins Spiel zurück. Nach einem Doppelpass mit Patrick Herrmann kam Jonas Hofmann zwischen vier Kölnern zum Abschluss und zog den ins lange Eck. Die Gladbacher Freude war aber eine denkbar kurze. Denn nur drei Minuten nach dem Treffer spielte Florian Neuhaus einen hanebüchenen Fehlpass, Mark Uth nahm die Kugel auf, zog aus 20 Metern ab und stellte die Kölner Führung wieder her. Diesmal blieb der Effzeh dran. Schindler hatte viel Platz zum Flanken, blieb allerdings an Denis Zakaria hängen. Von dort flipperte der Ball zu Ondrej Duda, der gut eine Minute nach der abermaligen Führung auf 3:1 stellte.

Bundesliga Köln Gladbach

Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images

Zehn Minuten vor Schluss stellte Hoffenheim den Drei-Tore-Vorsprung wieder her: Andrej Kramarić bewies bei einem Konter viel Übersicht, spielte nicht auf den gedeckten Rutter, sondern nahm Bebou mit, der über Funk ins lange Eck lupfte. Dreierpack.

Eine Minute später machte auch Borussia Dortmund alles klar: Erling Haaland, kurz zuvor eingewechselt, spitzte eine Brandt-Flanke ins lange Eck.

Der VfL Bochum konnte schon gegen Hoffenheim einen absurden Heimsieg einfahren. Manuel Riemann vergab einen Strafstoß, zudem traf  Miloš Pantović aus über 60 Metern. Diesmal profitierte er davon, dass Lienhart im Mittelfeld wegrutschte und bekam aus rund 45 Metern die Chance, Flekken stand weit vor seinem Tor. So senkte sich die Kugel in hohem Bogen ins Netz.

In der 93. Minute machte der 1. FC Köln die Machtdemonstration im Derby endgültig perfekt. 93. Minute, Schmitz flankte auf Sebastian Andersson, der gekonnt per Kopf unter den Querbalken traf.

Das letzte Tor des Nachmittags gehörte allerdings dem FC Augsburg. 97. Minute, Nach einem Diagonalball von Niklas Dorsch hatte Frederik Jensen genug Platz zum Flanken. In der Mitte stieg Michael Gregorisch hoch und ließ die Hertha, die den Heimsieg fast im Ziel hatte, perplex zurück. Nach Abpfiff gab es noch Tumulte und einen Platzverweis für Pál Dárdais Co-Trainer Andreas „Zecke“ Neuendorf.

Und durchatmen. Mit 23 Toren in fünf Spielen war es der bislang torreichste Samstagnachmittag dieser Saison. Die Ergebnisse.

VfL Wolfsburg 1:3 Borussia Dortmund
Tore: 1:0 Weghorst (2′), 1:1 Emre Can (35′, Elfm.), 1:2 Malen (55′), 1:3 Haaland (80′)

1. FC Köln 4:1 Borussia Mönchengladbach
Tore: 1:0 Ljubicic (55′), 1:1 Hofmann (74′), 2:1 Uth (77′), 3:1 Duda (78′), 4:1 S. Andersson (90’+3)

Hertha BSC 1:1 FC Augsburg
Tore: 1:0 Richter (40′), 1:1 M. Gregoritsch (90’+7)

VfL Bochum 2:1 SC Freiburg
Tore: 0:1 Lienhart (51′), 1:1 Polter (54′), 2:1 Pantović (81′)

SpVgg Greuther Fürth 3:6 TSG Hoffenheim
Tore: 1:0 J. Leweling (22′), 1:1 Bebou (32′), 1:2 Rutter (40′), 2:2 T. Tillman (46′), 2:3 Rutter (57′), 2:4 Bebou (62′), 2:5 Meyerhöfer (ET, 66′), 3:5 Hrgota (67′), 3:6 Bebou (80′)

Photo by Martin Rose/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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