Bundesliga | Eigentor entscheidet: FC Bayern gewinnt turbulentes Topspiel gegen RB Leipzig

5. Februar 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Das erste Topspiel nach der zweiwöchigen Länderspielpause, am 21. Bundesliga-Spieltag, hatte es gleich in sich: Der FC Bayern empfing RB Leipzig. Es entwickelte sich eine spektakuläre Partie, RB Leipzig hielt gut mit den Münchenern mit und musste sich nur knapp 2:3 geschlagen geben.

Lewandowski belohnt dominante Bayern kurz vor der Pause

Den vergangenen Spieltag konnten beide Mannschaften siegreich gestalten. RB Leipzig bezwang den VfL Wolfsburg 2:0. Gleich im Anschluss feierte der Rekordmeister ein 4:1 in Berlin. Selbiges Ergebnis gab es auch beim letzten Aufeinandertreffen dieser beiden am 4. Spieltag.

In Abwesenheit von Alphonso Davies bot Julian Nagelsmann erneut eine Dreierkette auf, mit Benjamin Pavard, Niklas Süle sowie Lucas Hernández. Der Rest stellte sich von allein auf. Corentin Tolisso vertrat im Mittelfeld den weiterhin verletzten Leon Goretzka.

Dreimal wechselte Domenico Tedesco im Vergleich zum Sieg gegen Wolfsburg: Nordi Mukiele, Lukas Klostermann und Dani Olmo begannen für Mohamed Simakan (Trainingsblessur), Benjamin Henrichs sowie Hugo Novoa. Die beiden Letztgenannten bekamen zunächst Tickets an der Seitenlinie.

 



 

Damit ging es in medias res. Gut zehn Minuten brauchte die Partie, um Reiseflughöhe zu erreichen. Dann ließ Angeliño für Dani Olmo abtropfen, dessen Abschluss von der Strafraumkante nur knapp links vorbeiging.

RB Leipzig ließ sich bis hierhin eigentlich nichts zu Schulden kommen – bis in die 12. Minute. Einen halbgar gespielten Pass von Willi Orban im Aufbau fing Corentin Tolisso ab und schickte direkt Robert Lewandowski. Peter Gulacsi konnte den ersten Versuch noch entschärfen. Der Rebound landete genau bei Thomas Müller, der nur noch einschieben musste. Man möchte fast sagen „So sind sie eben“.

Bayern dreht nach Leipziger Ausgleich auf – und belohnt sich spät

Die Münchener Führung deutete sich nicht zwingend an. Von ihr aus der Bahn werfen ließ sich Leipzig aber auch nicht. 16. Minute, Ein Abschluss von André Silva landete in der Mitte bei Dani Olmo, dessen Versuch gegen den Lauf Manuel Neuer glänzend entschärfte. Zwei Minuten später, Christopher Nkunku steckte erneut für Dani Olmo durch. Abermals parierte Neuer.

Leipzig spielte mutig mit, versuchte immer wieder Fehler im Mittelfeld zu forcieren und spielte in höchstem Tempo nach vorne. So wie in Minute 27. Leroy Sané misslang ein Zuspiel auf Tolisso, Nkunku fing die Kugel ab. An der Strafraumkante bediente der Franzose den durchgelaufenen Konrad Laimer. Anders, als im Hinspiel traf er jedoch nicht. Niklas Süle und Lucas Hernández konnten auf der Linie klären. Am zweiten Pfosten lauerte allerdings André Silva und schob aus kürzester Distanz ein. Der verdiente, vielleicht sogar überfällige Ausgleich. Für André Silva war es im Übrigen der erste Treffer gegen den Rekordmeister.

Danach drehte der FC Bayern allerdings wieder auf. 32. Minute, Müller nahm einen Ball aus gut 20 Metern volley, Gulacsi parierte herausragend. Gut 120 Sekunden später flankte Kingsley Coman von links. Die Hereingabe machte auf halbem Weg Karriere als Torschuss und senkte sich an den rechten Pfosten. Gulacsi hatte wohl noch die Fingerspitzen dran.

Das 2:1 deutete sich an. In Minute 36 fiel es auch. Serge Gnabry flankte von rechts. In der Mitte stieg Thomas Müller hoch und köpfte unters Dach. Sven Jablonski bekam im Anschluss einen Hinweis von Robert Schröder aus Köln. Robert Lewandowski traf beim Versuch der Balleroberung Joško Gvardiol. Erst dadurch kam Gnabry erst in Ballbesitz. Der Treffer zählte nicht. Weiter 1:1.

Es ging hin und her in den letzten Minuten vor der Pause. Die Abschlüsse gehörten jedoch einzig dem FC Bayern. 9:0 Torschüsse gab es nach dem Ausgleich zugunsten der Münchener und konsequenterweise noch vor der Pause das 2:1. 44. Minute, der Rekordmeister konnte das Leipziger Pressing einmal sauber überspielen, Tolisso schickte Coman. Bayerns Nummer 11 gelang eine perfekte Flanke auf Robert Lewandowski, der gegen den Lauf von Gulacsi einnickte. Direkt im Gegenzug gab es sogar die Chance aufs 3:1. Lewandowski fing einen Pass im Spielaufbau ab und versuchte rechts den freien Sané in Szene zu setzen. Willi Orban blockte im allerletzten Moment. So blieb es zur Pause beim verdienten 2:1.

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Gnabry antwortet Nkunku: FC Bayern vergrößert den Vorsprung vorläufig

Einen Wechsel gab es zur Pause: Dominik Szoboszlai kam für Kevin Kampl. RB Leipzig wollte an den mutigen Auftritt der ersten Hälfte anknüpfen und tat das auch. Immer wieder kamen sie zu aussichtsreichen Gleichzahlsituationen. Eine davon nutzten sie in Minute 53. Laimer spielte einen perfekten Steilpass auf Christopher Nkunku, der freie Bahn Richtung Neuer hatte und rechts unten versenkte. Lucas Hernández hatte zuvor das Abseits aufgehoben.

Bundesliga Bayern Leipzig

Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images

Was macht man als FC Bayern in dieser Situation? Zum Beispiel mit der nächsten nennenswerten Aktion das 3:2. 58. Minute, erneut nutzten die Münchener ein Pressingmoment nach mangelhaftem Leipziger Aufbauspiel. Gulacsi spielte den Fehlpass. Die Kugel kam rechts zu Serge Gnabry, dessen Hereingabe Joško Gvardiol in hohem Bogen ins eigene Netz abfälschte.

Erstmals unter Domenico Tedesco kassierte RB Leipzig drei Gegentore. Doch anders, als noch in der Hinrunde waren sie hier wesentlich besser in der Partie. Sie sind ein großes Stück näher an die Spitze herangerückt. Trotzdem war die Lücke noch da. 62. Minute, Kimmich spielte klasse nach rechts auf Gnabry, der direkt Lewandowski in die Spitze schickte. Bayerns Nummer 9 setzte sich gekonnt gegen Lukas Klostermann durch. Sein Abschluss ging nur hauchzart am rechten Pfosten vorbei.

Neuer stellt Bestmarke ein – RB kann die Patzer der Konkurrenz nicht ausnutzen

Aber RB war noch nicht aus dieser Partie: 82. Minute, infolge eines Fehlpasses des eingewechselten Dayot Upamecano durfte Benjamin Henrichs von rechts flanken und fand Emil Forsberg. Seinen ersten Versuch blockte Süle, beim zweiten hatte Neuer Glück, dass er genau am richtigen Ort war. Mit dieser Parade hielt Bayerns Schlussmann nicht nur den Seinen die drei Punkte fest, sondern stellte auch noch eine Bestmarke ein, holte seinen 310. Bundesliga-Sieg und zog mit Rekordhalter Oliver Kahn gleich. Schon seine 209 Spiele ohne Gegentor sind laufender Rekord. Ein weiteres kam nicht dazu. Mit fünf Paraden und einem neuen Saisonbestwert konnte sich Neuer aber trotzdem auszeichnen.

Der FC Bayern gewinnt unterm Strich verdient, fügt RB unter Tedesco die erste Niederlage 2022 zu und vergrößert den Vorsprung auf Borussia Dortmund, das morgen Bayer Leverkusen empfängt, auf neun Punkte. RB Leipzig verpasst es, die Niederlagen des SC Freiburg (0:1 in Köln), der TSG Hoffenheim (0:2 in Mainz) sowie Union Berlin (0:2 in Augsburg) auszunutzen und bleibt vorerst Siebter mit drei Punkten Rückstand auf die Königsklasse.

Für die Münchener geht es kommende Woche mit der Champions-League-Generalprobe in Bochum weiter, bevor die Münchener nach Salzburg reisen. RB Leipzig hat zwei Heimspiele im Terminkalender stehen: Erst Köln, dann Real Sociedad in den Europa-League-Playoffs.

Der Endstand aus der Allianz Arena: FC Bayern 3, RB Leipzig 2.

Photo by MICHAELA REHLE/AFP via Getty Images

 

Victor Catalina

 

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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