Bundesliga: Wer qualifiziert sich für die Champions League?

5. April 2024 | News | BY Jannek Ringen

Am Wochenende wird in der Bundesliga der 28. Spieltag ausgespielt. Unter anderem kommt es zum Duell zwischen Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart, was richtungsweisend im Kampf um die Champions League ist. Auch RB Leipzig konkurriert um diese. Welche zwei Teams ziehen in die Königsklasse ein?

Bundesliga: Kampf um die Top vier

Die Saison in der Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein und während die Meisterschaft sich bereits wie entschieden anfühlt, geht es im Kampf um die Champions League heiß her. Mit dem VfB Stuttgart, Borussia Dortmund und RB Leipzig kämpfen drei Topteams um zwei verbleibende Startplätze für die Königsklasse. Dabei kommt es am Wochenende zu einem direkten Duell zwischen dem BVB und dem VfB. Wir liefern einen Überblick, wie die Ausgangslage der drei Teams vor dem 28. Spieltag ist.



Rutscht der VfB noch aus den Top vier?

Der VfB Stuttgart ist wahrscheinlich die Überraschungsmannschaft dieser Bundesligasaison. Nachdem der Club in den vergangenen zwei Jahren dem Abstieg gerade so von der Schippe gesprungen ist, hat Sebastian Hoeneß die Mannschaft zu einem Spitzenteam gemacht. Mit Ausnahme des 2. Spieltags standen die Schwaben die komplette Saison über auf einem Champions-League-Platz. Logische Konsequenz ist es, dass die Mannschaft um Torjäger Serhou Guirassy diesen auch am Saisonende innehalten möchte. Mit 57 Punkten nach 27 Spieltagen könnte der VfB die beste Saison der Vereinsgeschichte spielen. Das Polster auf den BVB, gegen den es am Wochenende geht, beträgt vier Punkte. Auf RB Leipzig sind es sieben Spieltage vor Schluss sogar sieben Zähler.

Dabei sind die Stuttgarter vielleicht sogar die konstanteste der drei Mannschaften. Der attraktive Spielstil der Schwaben sorgt dafür, dass sie mit 63 Treffern die beste Offensive der drei Teams stellen. Die Mannschaft wirkt in sich gefestigt und ist nach den harten letzten Jahren nicht mehr wiederzuerkennen. Nach einem kleinen Durchhänger zu Jahresbeginn, als man gegen den VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach verloren hatte, hat sich die Hoeneß-Elf gefangen. Seit neun Spielen ist sie ungeschlagen und konnte drei der letzten fünf Spiele gewinnen. Ähnlich wie bei der Konkurrenz stimmt die Form.

Das einzige, was gegen den VfB sprechen könnte, ist das harte Schlussprogramm. Nach dem Auswärtsspiel gegen den BVB folgen noch schwere Spiele in Leverkusen und zuhause gegen den FC Bayern. An den letzten sieben Spieltagen, treffen die Stuttgarter auf vier der fünf Teams, die mit ihnen in der Top sechs stehen. Hält man in Stuttgart dem Druck stand?

Restprogramm: Borussia Dortmund (A), Eintracht Frankfurt (H), Werder Bremen (A), Bayer Leverkusen (A), FC Bayern (H), FC Augsburg (A), Borussia Mönchengladbach (H)

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Der BVB trotzt der Kritik

Viel Kritik mussten sich in dieser Saison Edin Terzić und Borussia Dortmund anhören. Dies liegt insbesondere daran, dass der BVB hinter den Erwartungen liegt und nicht in den Meisterschaftskampf eingreifen konnte. Um den Jahreswechsel sah es sogar danach aus, als würde der Vizemeister der vergangenen Saison große Probleme haben, unter die Top vier zu kommen. Die Kritik zielte vor allem auf Trainer Terzić ab, denn seine Mannschaft wirkte gerade im Spiel mit dem Ball oftmals überfordert und zeigte kaum Fortschritte. Doch der BVB ist immer besser in Form und ein ernstzunehmender Kandidat für die Champions League.

In diesem Kalenderjahr hat Borussia Dortmund noch kein Spiel in der Bundesliga verloren und konnte sich zusätzlich für das Viertelfinale der Königsklasse qualifizieren. Dabei präsentierte sich die Terzić-Elf vor allem in den letzten Spielen sehr stark. Der Sieg gegen den FC Bayern am vergangenen Wochenende war der fünfte Sieg in der Bundesliga in Serie. Damit beträgt das Polster auf RB Leipzig, gegen die es am 31. Spieltag geht, drei Punkte. Der Rückstand zum VfB auf Platz drei ist noch bei vier Punkten, könnte bei einem Sieg am Wochenende jedoch zusammenschrumpfen. Das Saisonziel Qualifikation für die Champions League liegt in der eigenen Hand.

Ähnlich wie beim VfB Stuttgart hat es auch das Schlussprogramm von Borussia Dortmund in der Bundesliga in sich. Neben den Spielen gegen die direkte Konkurrenz kommt auch noch der ungeschlagene Ligaprimus Bayer Leverkusen am 30. Spieltag in den Signal Iduna Park und könnte dort sogar die Meisterschaft feiern. Hinten raus folgen Spiele gegen die Abstiegskandidaten Mainz und Darmstadt, die ebenfalls noch einmal unangenehm werden könnten.

Restprogramm: VfB Stuttgart (H), Borussia Mönchengladbach (A), Bayer Leverkusen (H), RB Leipzig (A), FC Augsburg (H), FSV Mainz 05 (A), SV Darmstadt 98 (H)

Verpasst RB Leipzig die Königsklasse?

Seit dem Aufstieg im Jahr 2016 schaffte es RB Leipzig, mit Ausnahme der Saison 2018/19, sich in jedem Jahr für die Champions League zu qualifizieren. In diesem Jahr droht die Serie zu reißen, denn die Sachsen liegen drei Punkte hinter dem BVB und sieben Punkte hinter dem VfB Stuttgart auf Platz fünf. Dabei gab man am 19. Spieltag den vierten Platz ab und jagt diesem seitdem hinterher. Dass die Leipziger in dieser Saison schwächeln, liegt vor allem daran, dass RB im Sommer einen großen Umbruch moderieren musste. Mit Josko Gvardiol, Christopher Nkunku, Konrad Laimer und Dominik Szoboszlai haben vier wichtige Stützen den Verein verlassen. Zwar gelang es ihnen, diese Spieler mit jungen Talenten zu ersetzen, jedoch merkt man den Verlust insbesondere in der Konstanz.

RB Leipzig zeigte in dieser Saison, dass sie immer dazu in der Lage sind, ein Feuerwerk abzubrennen, wie beim 5:1 zum Saisonstart über den VfB Stuttgart oder beim 5:1 gegen den 1. FC Köln vor der Länderspielpause. Aber gegen kleinere Gegner tut man sich schwerer als in den letzten Jahren. Gegen Mainz 05 gelang den Sachsen in dieser Saison über 180 Minuten kein Tor und sie holten nur einen Punkt. Es ist eben jene fehlende Konstanz, weshalb die sonst so stabilen Sachsen mit dem Faustpfand eines Rückstands auf die Champions-League-Plätze in den Saisonendspurt in der Bundesliga gehen. Zudem ist die Ineffizienz der Mannschaft von Marco Rose ein Problem, denn sie performen am meisten von allen Topteams unter.

Ein Pluspunkt könnte das Restprogramm sein. Mit Ausnahme von Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt geht es ausschließlich gegen Teams aus dem Tabellen-Mittelfeld, für die es zum Saisonende um nichts mehr gehen könnte. Das bedeutet allerdings auch, dass die Sachsen in nur einem direkten Duell noch aufholen können.

Restprogramm: SC Freiburg (A), VfL Wolfsburg (H), 1. FC Heidenheim (A), Borussia Dortmund (H), TSG Hoffenheim (A), Werder Bremen (H), Eintracht Frankfurt (A)

(Photo by THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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