Bundesliga | Nagelsmann setzt keine Limits, Reis muss „erstmal klarkommen“ – Die Stimmen zu Bayerns Kantersieg in Bochum

21. August 2022 | News | BY Victor Catalina

News | 7:0 gewann der FC Bayern am Sonntagabend in Bochum. Nach der Partie sammelte DAZN Stimmen ein.

7:0! Spielfreudige Bayern lassen VfL Bochum keine Chance

Bereits in Minute 4 war der Bochumer Widerstand gebrochen. Leroy Sané leitete sich die Szene selbst ein. Über Joshua Kimmich und Marcel Sabitzer setzte er Kingsley Coman ein, bekam die Kugel zurück und hämmerte sie mit dem schwächeren Rechten ins rechte Eck. Bochum hielt zwar gut mit, machte sich durch kapitale Fehler das Leben selbst schwer. In Minute 25 segelte Manuel Riemann unter einem Eckball hindurch, Matthijs De Ligt köpfte zu seinem ersten Pflichtspieltreffer ein. Acht Minuten später klärte Cristian Gamboa ins Zentrum, Thomas Müller scheiterte noch an Riemann, Coman schob aus wenigen Metern ein. 0:3.

Noch vor der Pause stellte Sadio Mané mit einem gekonnten Abschluss ins kurze Eck auf 0:4. Kurz zuvor war ihm bereits ein Treffer aufgrund eines Handspiels aberkannt worden. Nach der Pause bekamen die Münchener erstmals in dieser Saison einen Elfmeter zugesprochen. Mané nutzte diesen zum Doppelpack. 0:5.

 



 

Bereits in der ersten Hälfte schenkten sich die Bochumer die Tore selbst ein. In Minute 69 taten sie es auch praktisch: Serge Gnabry suchte mit einem Steilpass Leroy Sané. Cristian Gamboa kam ihm zuvor und grätschte die Kugel von der Strafraumkante ins eigene Netz.

Eine Viertelstunde vor Schluss schrieb Serge Gnabry auch seinen Namen auf die Torschützenliste. Der sehenswerte Assist kam von Gabriel Vidović. Über den Innenpfosten schlug der wuchtige Abschluss zum 0:7-Endstand ein. Nach der Partie sammelte DAZN Reaktionen.

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„Kein Mumm, keine Eier“ – Bochum spricht nach Debakel Klartext

Nein, die Bochumer machten aus dem Ergebnis und der Performance keinen Hehl. Simon Zoller gab zu „noch nie so zerstört“ worden zu sein. „Keinen Mumm“ und „keine Eier“ habe man gehabt und sei „wie ein wilder Vogel“ herumgerannt.

Auch Thomas Reis „musste selber damit klarkommen“. Zu den ersten Toren habe man selbst einiges beigetragen, so der Bochumer Coach. „Dann kommt so ein Ergebnis schon zur Halbzeit zustande. Wenn man die ersten Tore sieht, da ist eine Abwehraktion dabei, ist ein Eckballtor wieder dabei. Auch beim ersten Tor kannst du den Ball besser klären. Da bist du in Überzahl, verlierst den Mann aus den Augen. Natürlich wissen wir, dass Bayern die Qualität hat, dass sie dann die Tore machen.“

Photo by Lars Baron/Getty Images

Nach dieser Vorführung, wie Reis das Spiel bezeichnete, ginge es darum, „dass sich jeder an die eigene Nase fasst. Das mache ich übrigens auch immer. Dann schauen wir, woran es gelegen hat, warum wir nicht ins Spiel reingekommen sind, plus: Warum bekommt man die Gegentore? Wichtig ist, wenn ich dann die Körpersprache sehe – ich hasse dieses Wort – aber, die hat mir auch nicht gefallen. Dann müssen wir schauen: Natürlich haben wir neue Spieler, eine neue Mannschaft. Trotzdem kann jeder seine Leistung dazu beitragen. Und das ist uns heute eigentlich in keinster Weise gelungen, bis auf die ersten paar Minuten. Da tun wir gut daran, wenn wir erstmal ein bisschen runterfahren, das analysieren und dann können wir darüber sprechen, woran es gehapert hat.“

Immerhin, dem Spiel beim SC Freiburg kommenden Freitag kann Reis insofern positiv entgegenblicken, als dass „nicht mehr als heute“ passieren kann.

Keine Limits, positive Energie: FC Bayern läuft auf allen Zylindern

Komplett konträr dazu sieht die Welt des FC Bayern München aus: Drei Bundesligaspiele, drei Siege, 15:1 Tore. Noch nie zuvor hatte eine Mannschaft nach drei Partien neun Zähler und eine Tordifferenz von +14. Der FC Bayern 1994/95 und Borussia Dortmund 2015/16 waren die bisherigen Rekordhalter, mit neun Zählern und einer Tordifferenz von +10. Die Frage, wer die Tore von Robert Lewandowski erzielen soll, wurde nebenbei auch beantwortet: alle anderen.

Dementsprechend frohlockte Julian Nagelsmann, hielt aber weiter die Spannung hoch. Ein Limit wolle er nicht setzen, „wir versuchen immer die Leistung zu bringen. Das war vor Wolfsburg ein Thema, auch heute, dass wir die nötige Konstanz reinbringen. Nicht nur, was das Ergebnis angeht, sondern auch die Art und Weise wie wir auftreten. Das habe ich vor dem Spiel gesagt. Die ersten 30 Minuten sind sehr, sehr wichtig. Dann haben wir in der vierten oder fünften Minute das 1:0 gemacht. Bereits beim Aufwärmen habe ich gehört, dass unser Positionsspiel sehr, sehr gut war. Das ist immer ein Indikator. Nicht, wenn es gut ist, sondern sehr schlecht. Dann ist es ein Indikator, dass es nicht so berauschend werden könnte. Das war aber nicht der Fall. Auch in der zweiten Halbzeit haben wir gute Abläufe gehabt, wir wollten das Spiel auch in der zweiten Halbzeit gewinnen und auch die Abwehr verfestigen, die wir hatten.“

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Nichtsdestotrotz ließ er noch einen vielsagenden Satz fallen: „Was ich auch nach den ersten beiden Spielen gesagt habe: Die Energie, die in der Mannschaft steckt, die Stimmung, die in der Mannschaft ist, da gönnt jeder jedem alles, aktuell und geben füreinander sehr, sehr viel. Die Energie war letztes Jahr nicht immer so. Das ist sehr, sehr angenehm.“

Energie, die auch im Interview mit Matthijs De Ligt rüberkam. „Erstes Spiel, erstes Tor, erstes Mal zu Null. Ich glaube, das ist auch sehr wichtig. Wenn du in der ersten Hälfte triffst, ist das überragend, aber du willst trotzdem zu Null spielen. Es war sehr wichtig, fokussiert zu bleiben. Ich glaube, das haben wir heute als Team gut gemacht. Wir hatten Druck auf den Ball, haben Druck nach vorne gemacht und dann triffst du siebenmal.“

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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