Bundesliga | „Hätte heute einen Viererpack machen können“ – Die Stimmen zu Gladbachs Sieg gegen Leipzig

17. September 2022 | News | BY Victor Catalina

News | gewann Borussia Mönchengladbach das Topspiel des 7. Bundesliga-Spieltags gegen RB Leipzig. Im Anschluss an die Partie sprach Sky mit Siegern und Besiegten.

Hofmann eröffnet, Bensebaini macht alles klar

Bereits zur Pause führten die Gladbacher durch einen Doppelpack von Jonas Hofmann (10′, 35′) verdient gegen kraft- und ideenlose Leipziger. Nachdem Ramy Bensebaini eine butterweiche Stindl-Flanke aus dem Halbfeld per Lupfer verwertete, war das Drei-Gänge- und Drei-Punkte-Menü für Gladbach perfekt, die auf Platz 6 springen. Leipzig rutscht auf 12 ab. Sky sammelte im Anschluss Reaktionen.

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Kramer lobt Ex-Trainer Rose, Hofmann den Auftritt

Man sah, dass Christoph Kramer und Marco Rose eng und gut zusammengearbeitet haben. Nach dem Spiel gab es eine herzliche Umarmung, die Gladbachs Mittelfeldspieler verbal unterstrich: „Ich muss sagen, dass ich Marco Rose unheimlich gerne mag. Ich verstehe die Dynamik, die so ein Thema annimmt. Aber Marco Rose als Trainer und als Mensch ist überragend. Wir hatten eine richtig gute Zeit mit ihm. Ich teile da den Hass überhaupt nicht.“

Gleichzeitig zeigte Kramer auch, dass er den Trainer Rose gut kannte: „Ich glaube, dass man gegen die Mannschaft Fußball spielen kann, man sich nicht zu früh auf die Seite festlegen darf. Weil sie es dann richtig gut machen auf der Ballseite. Wir hatten, speziell in der ersten Halbzeit richtig, richtig gute Ballphasen, haben den Gegner lange laufen lassen. Jetzt nicht in den interessantesten Räumen. Aber das gibt dem Spiel so eine Richtung. Wenn du die Kugel 20-25 Minuten so laufen lässt, merkst du, dass Leipzig in der letzten Reihe fehleranfällig ist.“

Das wusste Jonas Hofmann doppelt auszunutzen: „Wir haben uns in Freiburg für ein über lange Strecken gutes Spiel nicht belohnt. Heute haben wir über 90 Minuten ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Klar, hinten raus ein bisschen tiefer gestanden. Aber das ist auch dem Ergebnis geschuldet. Du hast nicht mehr diesen Zwang. Wir haben auch die Konter auch ganz ordentlich ausgespielt. Ich glaube, ich hätte heute einen Viererpack machen können, wenn ich noch ein bisschen konzentrierter bin, vor dem Tor.“

„Wir wollen das einfach nicht genug“ – Poulsen hadert nach klarer Niederlage

Genau gegenteilig war die Stimmung im Leipziger Lager. „Die hatten ein bisschen mehr Power, ein bisschen mehr Wille, in jedem Zweikampf, in jeder Aktion“, konstatierte ein ernüchterter Yussuf Poulsen. Eine Erklärung dafür fand er allerdings nicht. „Man kann das viel nennen, aber wir wollen das einfach nicht genug. Wir können uns nicht aufeinander verlassen. Wir lassen, so jeder Mann für sich, im Stich und helfen uns einander nicht, wenn man sieht, wie Gladbach in der ersten Halbzeit mit allen Mann hinter den Ball kommt, wenn sie ihn verlieren. Bei uns war ein Riesenunterschied zu sehen.“

Und dann gäbe es noch die unschönen Szenen, für die die Gladbacher Fans gesorgt haben, mit Bannern gegen RB Leipzig und Max Eberl. Kurz vor der Pause ließ Patrick Ittrich über Stadionsprecher Torsten Knippertz eine Spielunterbrechung androhen – und äußerte sich nach dem Spiel ausführlich: „Ja, den gibt es (Drei-Stufen-Plan, Anm. d. Red.). Das heißt, einmal das Spiel unterbrechen. Dann geht man in die Kabine und danach ist der Spielabbruch das letzte Mittel. Man muss auch verhältnismäßig sein. Aber ich glaube, bei Spruchbändern, wo Beleidigungen, Verschmähungen oder solche Äußerungen zu sehen sind, da habe ich eine relativ kurze Leine. Dieser rechtsfreie Raum darf sowohl im Internet, als auch im Stadion nicht existieren, das muss unterbunden werden und da muss auch klar gegen vorgegangen werden. Ich habe es (die Banner, Anm. d. Red.) selbst wahrgenommen und habe veranlasst, dass es kommuniziert wird. Der Drei-Stufen-Plan sollte schon eingehalten werden. Aber ich finde, wir müssen auch relativ deutlich gegen solche Sachen vorgehen. Hier sind Kinder im Stadion, hier sind Menschen, die wollen Fußball sehen. Und diese Fläche ‚Fußball‘ zu nutzen, um seine Beleidigungen, verschmähende Äußerungen, rauszuposaunen, das muss aufhören.“

Photo by Frederic Scheidemann/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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