Bundesliga: Irres Heidenheim-Comeback gegen den FC Bayern – Wahnsinn in Köln

6. April 2024 | News | BY Jannek Ringen

Fünf Spiele standen am Samstagnachmittag am 28. Spieltag der Bundesliga auf dem Plan. Während der FC Bayern die Niederlage gegen den BVB vergessen machen wollte, ging es insbesondere im Tabellenkeller heiß her.

Bundesliga: Samstag im Zeichen des Abstiegskampfes

Die Bundesliga biegt auf die Zielgerade der Saison 2023/24 ein und startet bereits am gestrigen Freitag mit dem 1:1 zwischen Eintracht Frankfurt und Werder Bremen. Obwohl auch Bayer Leverkusen und der FC Bayern in der Samstags-Konferenz gefragt waren, ging der Blick vor allem in den Tabellenkeller, denn die letzten vier Teams in der Tabelle trafen allesamt aufeinander. Während Mainz 05 den SV Darmstadt empfing, kam es in Köln zum Duell zwischen dem Effzeh und dem VfL Bochum.



Bochum steckt tief drin – Leverkusen fast Meister

Drei Siege brauchte Bayer Leverkusen vor dem Auswärtsspiel bei Union Berlin noch bis zur ersten deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Gegen den spielbestimmenden Spitzenreiter wehrten sich die Köpenicker bis in die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Dann sah erst Robin Gosens die Gelb-Rote Karte für ein Foulspiel und aus dem daraus folgenden Freistoß resultierte ein Handelfmeter, da Christopher Trimmel den Ball aktiv mit der Hand spielte und an den Pfosten lenkte. Nach Sicht der Bilder entschied Schiedsrichter Benjamin Brand auf Strafstoß, den Florian Wirtz verwandelte (45.+8). Der FCU-Kapitän hatte Glück, dass er nicht die Rote Karte sah.

Im zweiten Durchgang spielt der designierte deutsche Meister seinen 1:0-Vorsprung souverän herunter und verpasste es mehrfach, das 2:0 zu erzielen. Am kommenden Wochenende kann Bayer Leverkusen aufgrund des Patzers des FC Bayern die erste deutsche Meisterschaft klarmachen.

Bundesliga: Florian Wirtz verwandelt einen Elfmeter.

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Nach der Niederlage gegen den BVB wollte der FC Bayern im Duell mit dem Aufsteiger 1. FC Heidenheim wieder in die Spur finden. An der Brenz tat sich der amtierende deutsche Meister lange Zeit schwer. Es dauerte bis in die 38. Spielminute, ehe die Münchner erstmals nennenswert vor das Heidenheimer Tor kamen. Serge Gnabry bediente Harry Kane, der vor Kevin Müller im Kasten cool blieb und die Führung erzielte (38.). Noch vor der Pause erhöhte Gnabry nach Flanke von Alphonso Davies auf ein komfortables 2:0 (45.).

Komfortables 2:0? Nicht mit dem 1. FC Heidenheim. Ein Doppelschlag nach der Pause, ähnlich wie im Hinspiel, stellte die Partie auf den Kopf. Erst traf Kevin Sessa nach einem langen Ball von Keeper Müller (50.), ehe Jan-Niklas Beste Tim Kleindienst mit einer präzisen Flanke fand (52.). Binnen weniger als zwei Minuten wurde aus einem 2:0 ein 2:2. Doch es sollte noch dicker kommen für den Rekordmeister. Zu Beginn der Schlussphase war es wieder Kleindienst, der Sven Ulreich überwinden konnte und die Partie komplett kippte. Die Mannschaft von Frank Schmidt konnte den Sieg über die Runden bringen und erstmals in der Bundesliga den FC Bayern schlagen.

Bundesliga: Thomas Tuchel ist sauer.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Da sich am Abend Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart im direkten Duell die Punkte wegnehmen werden, wollte RB Leipzig einen Sieg beim SC Freiburg einfahren. Die Sachsen spielten eine dominante erste Halbzeit, in der Torjäger Loïs Openda im Mittelpunkt stand. Erst legte der Angreifer das frühe 1:0 von Amadou Haidara auf (2.). Dann brachte er mit zwei sehr ähnlichen Treffern die Leipziger endgültig auf die Siegerstraße (18./44.). In der Zwischenzeit verschuldete er noch einen Handelfmeter, den Lucas Höler jedoch an die Latte setzte (40.).

Früh im zweiten Durchgang machte RB Leipzig den Deckel drauf. Benjamin Sesko traf nach erneuter Vorarbeit von Openda zum 4:0 aus Leipziger Sicht (54.). An dem deutlichen Auswärtserfolg der Sachsen im Breisgau konnte auch der Anschlusstreffer des eingewechselten Vincenzo Grifo nicht ändern (59.). Die Gäste spielten die Führung souverän herunter, setzten ein starkes Ausrufezeichen im Kampf um die Champions League und holten drei Punkte.

Bundesliga: Lois Openda war in Freiburg der Mann des Spiels.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Abstiegskampf pur stand über der Begegnung zwischen dem FSV Mainz 05 und dem Schlusslicht SV Darmstadt. Vor dem eigenen Publikum waren die Rheinhessen von Beginn an spielbestimmend. Nachdem die Henriksen-Elf bereits einige gute Gelegenheiten liegen gelassen hatte, traf Andreas Hanche-Olsen nach einem Freistoß von Nadiem Amiri zur Führung (33.). Dies war auch gleichbedeutend mit dem Pausenstand.

Obwohl die Darmstädter in der zweiten Halbzeit stärker wurden, kamen sie nicht an die Mainzer heran. Schuld daran waren erneut die individuellen Fehler in der Hintermannschaft. Jonathan Burkardt eroberte einen zu kurz geratenen Rückpass von Klaus Gjasula und legte auf Brajan Gruda ab, der zum 2:0 traf (60.). In der Schlussphase der Partie gab es einen Doppelschlag von Jae-Sung Lee, der das Ergebnis auf 4:0 hochschraubte (80./84.). Damit kann sich der SV Darmstadt langsam aber sicher aus der Bundesliga verabschieden.

Bundesliga: Umkämpftes Spiel in Mainz.

(Photo by Neil Baynes/Getty Images)

Bei der Partie zwischen dem 1. FC Köln und dem VfL Bochum war ebenfalls ordentlich Druck auf dem Kessel. In einer umkämpften ersten Halbzeit sollten die Tore jedoch auf beiden Seiten ausbleiben. Großchancen waren ebenfalls Mangelware, sodass die Fans in Müngersdorf eine ereignisarme Partie sahen.

Kurz nach der Pause bejubelte der VfL Bochum den Führungstreffer. Moritz Broschinski brachte den Ball von der linken Seite in die Mitte, wo Felix Passlack cool blieb und das 1:0 erzielen konnte (53.). Nach dem Bochumer Treffer hatte der Effzeh ein kleines Hoch und traf unter anderem durch Farid Alidou den Pfosten. In Summe war die zweite Halbzeit ähnlich chancenarm wie der erste Durchgang. Doch in der Nachspielzeit stand Müngersdorf Kopf. Erst erzielt Steffen Tigges nach einem Eckball den umjubelten Ausgleich (90.+1). Doch wer dachte, dass die Mannschaft von Timo Schultz genug hätte, lag falsch. Luca Waldschmidt erzielte keine zwei Minuten später den umjubelten Siegtreffer und zieht den VfL tief in den Abstiegskampf der Bundesliga.

Bundesliga: Umkämpftes Spiel in Köln.

(Photo by Lars Baron/Getty Images)

Die Spiele der Bundesliga im Überblick

1. FC Union Berlin – Bayer Leverkusen 0:1 (0:1)

Tore: 0:1 Wirtz (45.+8)

1. FC Heidenheim – FC Bayern 3:2 (0:2)

Tore: 0:1 Kane (38.), 0:2 Gnabry (45.), 1:2 Sessa (50.), 2:2 Kleindienst (52.), 3:2 Kleindienst (80.)

SC Freiburg – RB Leipzig 1:4 (0:3)

Tore: 0:1 Haidara (2.), 0:2 Openda (18.), 0:3 Openda (44.), 0:4 Sesko (54.), 1:4 Grifo (59.)

1. FSV Mainz 05 – SV Darmstadt 98 4:0 (1:0)

Tore: 1:0 Hanche-Olsen (33.), 2:0 Gruda (60.), 3:0 Lee (80.)

1. FC Köln – VfL Bochum 2:1 (0:0)

Tore: 0:1 Passlack (53.), 1:1 Tigges (90.+1), 2:1 Tigges (90.+2)

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(Photo by THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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