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Bundesliga: Das sind die besten Neuzugänge des Sommers

11. Oktober 2023 | Spotlight | BY Jannek Ringen

Die neue Saison in der Bundesliga ist seit dem Wochenende sieben Spieltage alt und geht in die zweite Länderspielpause. Zeit, ein Zwischenfazit für die besten Neuzugänge des Sommers zu treffen.

Bundesliga: Leverkusener Neuzugänge überragen alles

Nach sieben Spieltagen in der Bundesliga lassen sich bereits einige Tendenzen erkennen. Besonders Bayer Leverkusen scheint sich zu einem ernsthaften Meisterschaftskandidaten unter Xabi Alonso entwickelt zu haben und führt auch dank des attraktiven Fußballs die Tabelle an. Das liegt mitunter auch an der Arbeit von Simon Rolfes, der den Kader der Werkself im Sommer um einige echte Kracher verstärkte. Doch nicht nur in Leverkusen wurde im Sommer gute Arbeit geleistet. Die besten Transfers des Sommers haben wir für Euch zusammengefasst.



Victor Boniface (Bayer Leverkusen)

Wo soll man bei Victor Boniface starten? Der Nigerianer kam vor der Saison als Torschützenkönig der Europa League für 20 Millionen Euro vom belgischen Erstligisten Union Saint-Gilloise nach Leverkusen und verbesserte die Mannschaft auf Anhieb. In sieben Spielen in der Bundesliga erzielte er sieben Treffer und bereitete dazu noch zwei weitere vor. Zusammen mit Jonas Hofmann und Florian Wirtz bildet er ein Offensivtrio, dem man als Zuschauer einfach gerne zuguckt. Mit 45 abgegebenen Torschüssen strahlt er in jeder Partie eine enorme Gefahr aus. Einziger Kritikpunkt ist aktuell seine Chancenverwertung.

Doch Boniface ist mit seiner Körpergröße von 1,93 Metern nicht nur eine Naturgewalt, sondern auch ein grandioser Fußballer. Er verfügt über eine herausragende Körperbeherrschung und eine gute Technik, sodass er trotz seines körperlichen Gesamtpakets elegant im Dribbling aussieht. Zudem hat er mit 22 Jahren noch ein enormes Entwicklungspotenzial. Vielleicht ist er der beste Transfer dieses Sommers.

Bundesliga: Victor Boniface trifft wie er will.

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Robin Koch (Eintracht Frankfurt)

Angesichts des durchwachsenen Frankfurter Saisonstarts ist es vielleicht etwas überraschend, dass ein Neuzugang von Eintracht Frankfurt in dieser Liste auftaucht. Doch bei genauerer Betrachtung sollte auch Innenverteidiger Robin Koch in dieser Aufzählung genannt werden. Denn die Leihgabe von Leeds United ist derzeit Abwehrchef der besten Abwehr der Bundesliga. Diese steht in dieser Saison extrem stabil und kassierte bislang nur fünf Gegentreffer.

Natürlich hatte auch Koch, der jede der sieben Partien in der Bundesliga über die volle Spielzeit absolvierte, daran seinen Anteil. Durch gutes Stellungsspiel und starke Werte im Zweikampf verhinderte er die ein oder andere gefährliche Situation. Zudem spielt er die meisten Pässe bei der SGE und ist damit auch ein Fixpunkt im Aufbauspiel unter Dino Toppmöller. Es gilt als äußerst wahrscheinlich, dass Frankfurt alles Mögliche tun wird, um ihn auch nach dem nächsten Sommer in den eigenen Reihen zu haben.

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Alejandro Grimaldo (Bayer Leverkusen)

Die Leverkusener Verantwortlichen agierten in diesem Sommer wahrscheinlich am besten auf dem Transfermarkt. Trotz zahlreicher Angebote von europäischen Top-Teams konnten Simon Rolfes und sein Team Linksverteidiger Alejandro Grimaldo an den Rhein lotsen. Mit seiner Power in der Offensive sollte er im Verbund mit dem pfeilschnellen Jeremie Frimpong ein torgefährliches Duo bilden, das von beiden Seiten zuschlägt. Und das klappt aktuell hervorragend. Mit zwei Toren und drei Vorlagen zeigte er gleich in seinen ersten Spielen seine Qualitäten.

Durch die Absicherung der Dreierkette kann er immer wieder das Offensivspiel der Leverkusener ankurbeln. Seine besondere Stärke bei Standards hat er mit zwei sehenswerten Freistoßtreffern unter Beweis gestellt. Doch er ist nicht nur im Vorwärtsgang eine Bereicherung. Auch gegen den Ball ist er giftig. Oftmals gelingt es ihm durch sein gutes Stellungsspiel, die Bälle im Gegenpressing zurückzuerobern. Grimaldo weiß bei der Werkself zu überzeugen!

Xavi Simons (RB Leipzig)

Bei Pokalsieger RB Leipzig stand in diesem Sommer ein enormer Umbruch an, denn mit Christopher Nkunku, Josko Gvardiol, Konrad Laimer und Dominik Szoboszlai verließen gleich vier absolute Führungsspieler den Club. Dass dieser Umbruch derzeit erfolgreich abläuft, liegt auch insbesondere an Xavi Simons, der auf Leihbasis von Paris Saint-Germain kam. Der junge Niederländer ist ein Spieler, in den man sich beim Zugucken sofort verlieben kann. Eine enorm starke Technik und seine Wendigkeit machen den erst 20-Jährigen aus. Er ist definitiv einer dieser Spieler, die das gewisse Etwas haben.

Und seine Qualitäten bringt er auch auf die Anzeigetafel. Mit drei Toren und vier Vorlagen ist er bester Scorer der Leipziger und hat es ohne jegliche Anpassungszeit geschafft, ein Leistungsträger beim Champions-League-Teilnehmer zu werden. Kann er seine Form über die komplette Saison bestätigen, dann wird es für die Sachsen äußerst schwierig, ihn auch über den Sommer hinaus zu halten.

Harry Kane (FC Bayern)

Natürlich muss auch Harry Kane in dieser Kategorie auftauchen. Beim teuersten Neuzugang der Bundesligageschichte waren sich so gut wie alle Fußball-Fans einig, dass er es ohne Anpassungszeit in der neuen Liga schaffen würde, seine Qualitäten zu zeigen. Diese Vermutung hat er bestätigt, obwohl ihm in seinen ersten Spielen für den FC Bayern etwas die Anbindung zum Spiel gefehlt hat. Sieben Spiele, acht Tore und vier Vorlagen sprechen dennoch eine deutliche Sprache und rechtfertigen die hohe Ablöse für den Kapitän der englischen Nationalmannschaft.

Besonders die Symbiose mit Leroy Sané scheint den FC Bayern offensiv auf ein neues Level zu heben. Kane agiert ähnlich wie bei den Tottenham Hotspur nicht als klassischer Stürmer, sondern lässt sich immer wieder fallen, um das Spiel aus der Tiefe zu gestalten. Davon profitiert insbesondere Sané, dem er in dieser Saison schon einige Treffer auflegen konnte. Wenn man überlegt, dass der 30-Jährige bereits nach wenigen Spielen auf diesem Level performt, sollte die Bundesliga gewarnt sein.

Bundesliga: Harry Kane ist erwartungsgemäß eingeschlagen.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Jonas Hofmann (Bayer Leverkusen)

Nach etlichen Jahren bei Borussia Mönchengladbach entschied sich Jonas Hofmann den Club zu verlassen und zur Werkself zu wechseln. In den vergangenen Jahren gehörte er regelmäßig zu den besten Scorern der Fohlen und auch in Leverkusen stellt er auf Anhieb einen Mehrwert für die Mannschaft von Xabi Alonso dar. Zusammen mit Nationalmannschaftskollege Florian Wirtz zaubert er hinter Victor Boniface als hängende Spitze. Bisher kamen dabei vier Tore und drei Vorlagen herum.

Hofmann ist ein schwierig zu greifender Spielertyp. Wenn man sich fragt, was ihn auszeichnet, ist es eine Herausforderung diese Frage kurz und knapp zu beantworten. Anders als bei Grimaldo oder Boniface gibt es kaum herausstechende Fähigkeiten, da er überall seine Stärken hat. Mit seinen tiefen Läufen hinter die Abwehr und seiner cleveren Positionierung im Angriff ist er unberechenbar für die Verteidiger. Vielleicht sehen wir gerade den besten Jonas Hofmann aller Zeiten!

Alexander Nübel (VfB Stuttgart)

Damit, dass sich Alexander Nübel noch einmal in der Bundesliga durchsetzen wird, haben die wenigsten gerechnet. Doch nicht nur die Offensive um Torjäger Serhou Guirassy ist der Grund für den aktuellen Höhenflug des VfB Stuttgart. Denn Nübel ist aktuell der Rückhalt, der dem VfB in den vergangenen beiden Jahren in der Bundesliga gefehlt hat. Von den 32 Schüssen, die in dieser Saison auf sein Tor kamen, konnte er starke 25 parieren, was eine Abwehrquote von starken 75 Prozent macht.

Dadurch fing der VfB erst sieben Gegentreffer und er konnte drei der sieben Spiele zu Null gestalten. Dies ist dem Verein in der vergangenen Saison lediglich zweimal gelungen. Damit hat Nübel durch seine Qualitäten im Tor die Defensive des VfB auf ein neues Level gebracht. Doch auch im Spielaufbau ist er bei dem spielerischen Ansatz von Sebastian Hoeneß ein wichtiger Faktor. Wer weiß, für welche Aufgaben der 27-Jährige nach dieser Saison infrage kommt.

Bundesliga: Nübel ist ein absolut sicherer Rückhalt in dieser Saison.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Robin Gosens (Union Berlin)

Mit 29 Jahren war es dann endlich so weit für Robin Gosens. Der deutsche Nationalspieler spielte gegen den SV Darmstadt Ende August erstmals von Beginn an in der Bundesliga und konnte gleich bei seinem Debüt in der Startelf einen Doppelpack erzielen. Zwar befindet sich Union derzeit in einer Krise und verlor die letzten sieben Pflichtspiele allesamt, allerdings liegt dies nicht an den Leistungen von Gosens. Mit vier Treffern in seinen sieben Einsätzen ist er gleich auf mit Kevin Behrens auf Platz eins der internen Torschützenliste der Köpenicker.

Mit seinem intensiven Spielstil passt er ideal ins System von Urs Fischer. Gosens ist ein unermüdlicher Arbeiter, der sich für keinen Weg zu schade ist und durch seinen Offensivdrang ist er das ideale Gegenstück zu Juranovic und Trimmel auf der anderen Seite. Der Nationalspieler ist somit ein enormer Gewinn für den Hauptstadtklub.

(Photo by ROBERTO PFEIL/afp/AFP via Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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